Bis zum Saisonstart stellen wir die Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga vor: im ersten Teil Frankfurt und Jena, im zweiten Bamberg und Trier, im dritten Bonn und Hamburg, im vierten Vechta und Ludwigsburg, im fünften Rostock und Weißenfels, im sechsten Berlin und Chemnitz und im siebten Braunschweig und Würzburg. Heute im Fokus: Heidelberg und Ulm.
Mit Zwillingen in die Playoffs? MLP Academics Heidelberg
Der Club: Basketball in Heidelberg hat eine große Tradition. Der Standort zählte in einer Phase von den 1950er bis 1970er Jahren zu den erfolgreichsten der Republik: Der USC Heidelberg wurde neunmal Deutscher Meister und zweimal Pokalsieger. Die jüngere Geschichte des Clubs, der seit 2012 als MLP Academics Heidelberg antritt, brachte zwar keine Titel mehr hervor, dennoch zeigt die Kurve nach einer Durststrecke klar nach oben: 2021 gelang der Aufstieg in die Bundesliga, in der vergangenen Saison führte der Weg bis auf den fünften Platz nach der Hauptrunde. Im Playoff-Viertelfinale wurden die NINERS Chemnitz ausgeschaltet, im Halbfinale war gegen den FC Bayern München Endstation.
Der Trainer: Eine wichtige Rolle beim Erfolg der Vorsaison spielte Headcoach Danny Jansson. Der 46-Jährige arbeitet seit 2014 in Deutschland; zunächst bei den Weißenhorn Youngstars, 2019/2020 als Assistent bei ratiopharm ulm und schließlich von 2020 bis 2024 als Headcoach in Tübingen. Nach dem Abstieg der Tübinger schloss sich Jansson den Heidelbergern an und führte den Club mit attraktivem Basketball in die Playoffs.
Das Team: Gewiss ist der Abgang von Ryan Mikesell, in der Vorsaison ein Geheimtipp im MVP-Rennen, ein namhafter Verlust, der Blick richtet sich bei den MLP Academics aber in erster Linie an den großen Kern an Akteuren, die im Club verblieben sind. Darunter befinden sich beispielsweise Paul Zipser, der Ex-Oldenburger Marcel Keßen, Osun Osunniyi oder Michael Weathers. Stichwort Weathers: Die Verantwortlichen verpflichteten im Sommer seinen Zwillingsbruder Marcus, der aus Polen kam. Ebenfalls neu im Team ist Kevin McClain – der gebürtige US-Amerikaner mit deutschem Pass ging 2019/2020 für die EWE Baskets auf Korbjagd (Kaderübersicht).
Die Perspektive: Heidelberg schickt sich an, das Gedrängel auf den Playoff-Plätzen, das in den vergangenen Jahren immer dichter geworden ist, weiter zu vergrößern. Da Erfolgstrainer Jansson und viele Leistungsträger an Bord blieben, spricht wenig gegen eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges.
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Die EWE Baskets sind am Freitag, 16. Januar 2026, in Heidelberg gefordert (20 Uhr), das Rückspiel in der EWE Arena findet am Samstag, 25. April (20 Uhr), statt.
Der Meister von 2023 setzt erneut auf Youngster: ratiopharm ulm
Der Club: Spätestens mit der Eröffnung der neuen Arena zur Saison 2011/2012 (das Eröffnungsspiel fand gegen die EWE Baskets statt) betrat ratiopharm ulm das nächste Level in der easyCredit BBL, seit vielen Jahren zählt der Club zu den festen Playoff-Anwärtern. Höhepunkt der Entwicklung war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahr 2023 – nach drei Vize-Meisterschaften zuvor (1998, 2012, 2016).
Der Trainer: Zwei Trainer prägten Ulm in besonderer Weise: Mike Taylor von 2003 bis 2011, im Anschluss Thorsten Leibenath (2011 bis 2019), der heute Sportdirektor des Clubs ist. Anton Gavel holte 2023 als Headcoach die Meisterschaft, seit seinem Wechsel nach Bamberg im Jahr 2024 lenkt Ty Harrelson die Geschicke des Teams. Unter dem US-Amerikaner schlossen die Ulmer die Vorsaison hinter München auf dem zweiten Platz ab, in den Playoffs gelang der Sprung ins Finale – das knapp mit 3:2 an die Bayern ging.
Das Team: Mit dem Fokus auf große Talente hat sich ratiopharm ulm in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Für einige diente die Station als Sprungbrett in die NBA: Killian Hayes, Pacome Dadiet, Noa Essengue und Ben Saraf fanden dort eine neue sportliche Heimat. Den Trend zu Spielern mit Perspektive setzen die Verantwortlichen fort: Unter anderem verpflichtete der Club Mohamed Diakite (Jahrgang 2006), Diego Garavaglia (2007) und Meissa Faye (2007). Ebenfalls neu im Kader: Len Schoormann, der von 2023 bis 2025 für die EWE Baskets spielte (Kaderübersicht).
Die Perspektive: Ulm definiert sich weiter als Adresse für Top-Talente, setzt viel Wert auf die Nachwuchsarbeit am Orange Campus und tritt regelmäßig im Eurocup an. Mit dem Club, bei dem der deutsche NBA-Spieler Isaiah Hartenstein als Investor tätig ist, dürfte auf dem inzwischen gewohnt hohen Niveau zu rechnen sein.
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Am Donnerstag, 2. Oktober, treffen die EWE Baskets in der EWE Arena ab 20 Uhr auf ratiopharm ulm, das Rückspiel steigt am Sonntag, 8. Februar 2026 (15 Uhr), in Ulm.