Bis zum Saisonstart stellen wir die Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga vor. Im ersten Teil ging es um die SKYLINERS und Science City Jena, im zweiten um Bamberg und Trier. Heute im Fokus: Die Telekom Baskets Bonn und die Veolia Towers Hamburg.
Wieder einmal vieles neu: Telekom Baskets Bonn
Der Club: Grund zum Feiern haben in diesem Jahr nicht nur die EWE Baskets Oldenburg, die in ihre 25. Bundesliga-Saison unter diesem Namen gehen. Auch die Telekom Baskets Bonn zelebrieren einen besonderen Geburtstag: 1995 gegründet, hat der Club nun die drei Jahrzehnte vollgemacht. Nur ein Jahr nach der Gründung gelang damals der Sprung in die Basketball-Bundesliga – in der die Rheinländer bis heute ununterbrochen verweilen. 1997 wurden sie erstmals Vizemeister, was sich 1999 und 2001 wiederholte … und 2008 noch einmal … und 2009 schließlich erneut (besonders die Oldenburger Fans erinnern sich daran lebhaft). Vizetitel gab es auch im Pokal (2005, 2009 und 2012), und als der Ruf des ewigen Zweiten irgendwann fast zum Dauerzustand wurde, sorgten die Telekom Baskets für den großen Coup: 2023 wurden sie Titelträger in der FIBA Champions League. Indes: In der BBL folgte kurz danach die sechste Vizemeisterschaft.
Der Trainer: Als in der Vorsaison die sportliche Entwicklung nicht die gewünschte Richtung einschlug, wurde Trainer Roel Moors entlassen und durch seinen Assistenten Marko Stankovic ersetzt. Mit ihm am Ruder gehen die Bonner auch in die Saison 2025/2026.
Das Team: Stankovic, seit 2022 im Club, muss eine Vielzahl neuer Akteure zu einem Team formen (hier geht es zum Kader). Zehn Abgänge gab es in Bonn aus dem Kernteam, sodass der Umbruch vergleichbare Dimensionen hat wie in Oldenburg. Unter den Neuen sind beispielsweise aus Vechta Joel Aminu, aus Paris Michael Kessens (der 2023 mit Bonn die Champions League gewann) und Routinier Jeff Garrett, der zuletzt für die NINERS Chemnitz aktiv war.
Die Perspektive: Die Tendenz sprach in den letzten beiden Jahren nicht für Bonn, denn auf den Gewinn der Champions League und die Finalteilnahme 2023 folgten Rang sieben 2024 und Rang 14 in der Vorsaison. Die Playoff-Abstinenz soll auf dem Hardtberg gewiss kein Dauerzustand werden. Der Vertrag mit dem Hauptsponsor Telekom war 2023 bis 2026 verlängert worden, zuvor hatte es danach ausgesehen, als würde sich der Konzern als Namensgeber zurückziehen.
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Am vierten Spieltag gastieren die EWE Baskets bei den Telekom Baskets Bonn; Tipoff am Samstag, 4. Oktober, ist um 20 Uhr im Telekom Dome. Das Rückspiel steigt am Freitag, 6. März (18.30 Uhr), in der EWE Arena.
Hoffen auf die Playoff-Rückkehr: Veolia Towers Hamburg
Der Club: Sehr jung sind die Veolia Towers Hamburg. Nach der Gründung und der (letztlich erfolgreichen) Bewerbung um eine Wildcard für die ProA im Jahr 2014 entwickelte sich der Club zunächst in der zweiten Liga kontinuierlich weiter, ohne den Sprung ins Oberhaus zu schaffen. 2019 war es dann aber an der Zeit: Die Towers sicherten sich den Aufstieg, auch dank starker Leistungen eines gewissen Justus Hollatz, der fünf Jahre später Weltmeister werden sollte … Unter Regie von Trainer Pedro Calles zogen die Hamburger 2021 und 2022 ins Playoff-Viertelfinale ein. Seit 2021 starten die Towers im Eurocup.
Die Oldenburger Note: Sowohl an der Seitenlinie als auch auf dem Parkett spielen ehemalige Oldenburger eine Rolle. Trainer Benka Barloschky, inzwischen seit 2023 Headcoach der Hanseaten, war einst als Spieler beim Oldenburger TB aktiv. Im Kader der Mannschaft finden sich zudem zwei Akteure mit Bezug zur Huntestadt: Kenny Ogbe spielte von 2022 bis 2024 bei den EWE Baskets, Niklas Wimberg – seit 2024 in Hamburg – wurde sogar in Oldenburg geboren und war hier bis 2017 auf dem Parkett im Einsatz. Den Anfang der neuen Saison wird er verpassen: Wimberg brach sich in einem Testspiel den Ringfinger und fällt mehrere Monate aus. Schon in der Vorsaison hatte er aufgrund eines Beinbruchs lange pausieren müssen.
Der Trainer: Benka Barloschky, 1988 in Bremen geboren, arbeitet bereits seit 2013 als Basketball-Trainer. Nach zwei Jahren in Stade schloss er sich 2015 den Hamburg Towers an und fungierte als Co-Trainer des BBL-Teams, von 2019 bis 2021 betreute er zusätzlich den ProB-Ligisten SC Rist Wedel als Headcoach. Als Raoul Korner Anfang 2023 wegen einer Erkrankung aussetzten musste, rückte Barloschky kurzfristig auf – kurz danach übernahm er das Amt endgültig.
Das Team: Es gibt einen Kern an bekannten Gesichtern, auf die Barloschky in der Saison 2025/2026 setzen kann – wenngleich er auf Forward Wimberg zunächst verzichten muss. Gleich zwei Leistungsträger verabschiedeten sich Richtung Würzburg: Brae Ivey und Johnathan Stove. Während Carlos Stewart Jr. direkt vom College an die Elbe wechselte, wurden die Verantwortlichen für den Kader unter anderem in Frankreich (Zacharie Perrin) und Litauen (Leonard Thorpe Jr.) fündig.
Die Perspektive: Nach zwei Jahren ohne Playoffs streben die Towers eine Rückkehr in die Meisterrunde an. 2024 hatten sie in den Play-Ins zunächst Oldenburg besiegt, waren dann aber an Ludwigsburg gescheitert. 2025 beendeten sie die Saison sogar nur auf dem 13. Platz. Mittelfristig setzen Clubchef Marvin Willoughby und seine Mitstreiter auf infrastrukturelles Wachstum: Die heimische Inselpark Arena fasst nur etwas mehr als 3.000 Zuschauer, Eventspiele in der Barclays Arena zogen zuletzt 12.000 Fans an. Die Hoffnung der Verantwortlichen: der Bau einer neuen Halle, Projektname: Elbdome.
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Die EWE Baskets Oldenburg gastieren zu einem Testspiel bereits am Samstag, 6. September, bei den Veolia Towers Hamburg. In der easyCredit BBL steigt das erste Aufeinandertreffen am Samstag, 27. Dezember (16.30 Uhr), in Hamburg; das Rückspiel findet am Mittwoch, 1. April, um 20 Uhr in Oldenburg statt.