Bis zum Saisonstart stellen wir die Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga vor. Nach dem ersten Text über die SKYLINERS aus Frankfurt und Aufsteiger Science City Jena stehen dieses Mal die BMA365 Bamberg Baskets und Liganeuling VET-CONCEPT Gladiators Trier im Fokus.
Sehnsucht nach alter Größe: BMA365 Bamberg Baskets
Der Club: Es ist im Kern eine Phase von mindestens zwölf Jahren, die bei Fans des Bamberger Basketballs noch heute für strahlende Augen sorgt. Von 2005 an sammelte der fränkische Club beeindruckende neun Meisterschaften (die letzte 2017), von 2010 bis 2019 gab es zudem fünf Pokalsiege. Seit einiger Zeit allerdings ist von den früheren Glanzzeiten (und deutlich höheren Etats) tatsächlich nur noch die Erinnerung übriggeblieben, wenngleich der Einzug ins Pokalfinale 2025 kurzzeitig für eine Stimmungsaufbesserung sorgte. Von den Playoffs durften die Fans zuletzt nur träumen, zuvor war die Teilnahme an der Meisterrunde eine Bamberger Selbstverständlichkeit. Nach diversen Umbenennungen in der Vergangenheit folgte in diesem Sommer die nächste: Die Mannschaft geht nun als BMA365 Baskets an den Start.
Der Trainer: Auf Bamberger Headcoaches schaut man grundsätzlich mit besonderen Augen, denn in der Vergangenheit reihte sich dort eine Ära an die nächste. Zunächst gab es die von Dirk Bauermann (2001 bis 2008), es folgte die von Chris Fleming (2008 bis 2014). Schließlich prägte Andrea Trinchieri (2014 bis 2018) über einen längeren Zeitraum das sportliche Erscheinungsbild. Nach sieben kurz- bis mittelfristigen Lösungen erfolgte 2024 die Verpflichtung von Anton Gavel (Foto oben), der als Spieler von 2009 bis 2014 für Bamberg aktiv war und in dieser Zeit viermal Meister und dreimal Pokalsieger wurde. Klar, dass der Wunsch nach der Rückkehr des einstigen Glanzes eng mit seinem Namen verbunden ist.
Das Team: In diesem Sommer mussten die Verantwortlichen einen nahezu komplett neuen Kader zusammenstellen. Während Karsten Tadda seine grandiose Karriere beendete, schlossen sich zahlreiche andere Profis neuen Clubs an – darunter Kyle Lofton und Filip Stanic, die bei den EWE Baskets Oldenburg landeten. Die Neuzugänge kommen nicht aus den großen Ligen Europas, Gavel & Co. wurden unter anderem in Tschechien, Finnland, Rumänien und Polen fündig.
Die Perspektive: Für Bamberg wird es vornehmlich darum gehen, sich wieder ins Rennen um die Play-In- und Playoffplätze einzumischen. Headcoach Gavel, der als akribischer Arbeiter bekannt ist, muss aus den Akteuren möglichst rasch eine Einheit formen. Eine Rückkehr in die alte Position als eines der Zugpferde in der easyCredit BBL ist kurzfristig nicht zu erwarten, dazu haben sich auch die finanziellen Voraussetzungen über die Jahre allzu sehr verändert.
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Die EWE Baskets treffen am Samstag, 22. November, um 18.30 Uhr daheim auf Bamberg (Tickets). Am Samstag, 18. April, steht das Rückspiel in Franken (18.30 Uhr) an.
Alte Bekannte: Trier mit Beck und Held erstklassig
Der Club: Basketball hat in Trier eine lange und teilweise sehr erfolgreiche Vergangenheit. 2015 allerdings musste die Betreibergesellschaft von TBB Trier Insolvenz anmelden, sportlich stand am Ende der Saison der Abstieg fest. Die heutigen VET-CONCEPT Gladiators Trier haben faktisch mit dem alten Club nichts zu tun, in der Außenwahrnehmung aber knüpft man selbstredend an die Basketball-Vergangenheit in der nach Eigeneinschätzung ältesten Stadt Deutschlands an. Nach langen Jahren in der ProA gelang 2025 schließlich der umjubelte Aufstieg in die easyCredit BBL.
Die Oldenburger Note: Gleich drei ehemalige Oldenburger gaben und geben in Trier den Ton an. Als Trainer versuchten sich unter anderem Christian Held (jetzt Trainer in Vechta) und Don Beck an der Rückkehr des Standorts auf die Erstliga-Karte. Beck ist inzwischen President of Basketball Operations in Trier und hat an der positiven Entwicklung ebenso seinen Anteil wie Ralph Held, der als sportlicher Leiter fungiert. Beck als Headcoach und Ralph Held als Assistent waren 2002 aus Trier nach Oldenburg gekommen und hatten bis 2007 Seite an Seite für die EWE Baskets gearbeitet.
Der Trainer: Der erst 33-jährige Jacques Schneider arbeitete 2023/2024 zunächst als Assistenztrainer unter Don Beck in Trier, nach dem knapp verpassten Aufstieg machten ihn die Verantwortlichen zum Headcoach. Der gebürtige Bonner führte das Team 2024/2025 zuerst zur Hauptrunden-Meisterschaft und anschließend in den Playoffs in die easyCredit BBL.
Das Team: Für einen Aufsteiger stellt sich immer die Frage, wem man den Sprung ins Oberhaus tatsächlich zutraut. Während gleich vier Spieler aus dem Kader neue Clubs in der ProA ansteuerten – darunter die beiden Ex-Oldenburger Haris Hujic und Marko Bacak –, verblieb der ein oder andere Akteur an Bord. Viel Erfahrung bringt dabei Maik Zirbes mit: Der Ex-Nationalspieler (75 Einsätze für den DBB) will unter den Körben der ersten Liga für ordentlich Betrieb sorgen. Nur drei Neuzugänge gibt es im festen Kader: Urald King, Dexter Akonno und Eli Brooks, in der Vorsaison noch für die EWE Baskets aktiv, wechselten nach Trier.
Die Perspektive: Nach der langen Abwesenheit des Standorts sehnen sich in Trier natürlich alle danach, den Club über einen längeren Zeitraum in der Liga zu halten. An der notwendigen Unterstützung mangelt es nicht: In der ProA war Trier ein Zuschauermagnet, über 4.200 Fans strömten im Schnitt in die SWT Arena (Fassungsvermögen: 5.400).
Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Die EWE Baskets Oldenburg treffen am Freitag, 24. Oktober, um 20 Uhr auf die VET-CONCEPT Gladiators Trier (Tickets), das Rückspiel ist für Samstag, 2. Mai (20 Uhr), angesetzt.