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Saisonvorschau: Braunschweig und Würzburg

15.09.2025

Sasa Filipovski führte Würzburg zweimal ins Halbfinale
Text: Torben Rosenbohm / Foto: Christian Schlüter

Bis zum Saisonstart stellen wir die Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga vor. Im ersten Teil ging es um die SKYLINERS und Science City Jena, im zweiten um Bamberg und Trier, im dritten um Bonn und Hamburg, im vierten um Vechta und Ludwigsburg, im fünften um Rostock und Weißenfels und im sechsten um ALBA BERLIN und die NINERS Chemnitz. Heute im Fokus: Braunschweig und Würzburg.

Neuer Playoff-Dauergast? Basketball Löwen Braunschweig

Der Club: Nach der Lizenzübernahme im Jahr 2001 erlebte das Braunschweiger Bundesliga-Projekt die eine oder andere Umbenennung, eines aber blieb über all die Jahre konstant – die Zugehörigkeit zum Oberhaus des deutschen Basketballs. Durchaus namhafte Spieler gingen für die Niedersachsen auf Korbjagd, unter anderem Demond Mallet, Marcus Goree oder Dennis Schröder sowie Daniel Theis, die in diesem Jahr mit der deutschen Nationalmannschaft auf den Weltmeistertitel nun auch den Gewinn der Europameisterschaft folgen ließen. Zuletzt etablierten sich die Basketball Löwen in der Spitzengruppe der easyCredit BBL und schlossen die Vorsaison als Dritter ab. Im Viertelfinale war gegen Würzburg Endstation (2:3).

Der Trainer: Großen Anteil an der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre hat unbestritten Jesus Ramirez, der 2022 nach Braunschweig kam und den Club Schritt für Schritt nach vorn brachte. Doch nicht nur das Team bewegte sich vorwärts, auch einzelne Spieler erlebten unter Ramirez einen wahrnehmbaren Schub. Problem: Der Spanier weckte andernorts Begehrlichkeiten und wechselte – durchaus überraschend – im Sommer in seine Heimat zu Basket Saragossa. Die Verantwortlichen der Löwen, deren Hauptgesellschafter Dennis Schröder ist, beförderten schließlich Konstantinos Papazoglou zum Nachfolger; der Grieche ist seit 2020 Assistenztrainer (zuvor war er das 2012/2013 bereits eine Saison lang).

Das Team: Papazoglou kann zur Saison 2025/2026 auf einen Kern an bewährten Kräften setzen. So verblieben unter anderem Ferdinand Zylka, Luka Scuka und Chip Flanigan in Braunschweig. Demgegenüber stehen aber auch prominente Abgänge: Tre Mitchell, Arnas Velicka und vor allem Sananda Fru hinterlassen Lücken. Beim Blick auf die Neuzugänge fällt Joshua Obiesie ins Auge: Der Guard hat zuvor bereits in München, Frankfurt und Würzburg BBL-Erfahrung gesammelt, war zuletzt in Griechenland und Frankreich aktiv und kehrt nun zurück nach Deutschland. Der siebenmalige deutsche Nationalspieler hinterließ beim EWE Baskets Day im Testspiel gegen Oldenburg mit 21 Punkten einen starken Eindruck (Kaderübersicht).

Die Perspektive: Der Club hat in Braunschweig eine neue Basketball-Euphorie geweckt und besitzt Ambitionen, sich als regelmäßiger Playoff-Teilnehmer zu etablieren. Gesellschafter Dennis Schröder agiert als Antreiber im Hintergrund.

Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Nachdem sich die beiden Clubs zuletzt beim EWE Baskets Day begegneten, steht das erste Aufeinandertreffen in der Liga für Sonntag, 21. Dezember, auf dem Plan. Dann gastiert Oldenburg in Braunschweig (16.30 Uhr). Das Rückspiel steigt am Freitag, 8. Mai, um 20 Uhr in der EWE Arena.

Neuer Name, dieselben Ziele: Fitness First Würzburg Baskets

Der Club: Ein gewisser Dirk Nowitzki stieg 1998 mit Würzburg in die erste Bundesliga auf (in der Aufstiegsrunde wurde unter anderem der Oldenburger TB distanziert). Während zunächst sportlich alles nach Plan lief und Akteure wie Demond Greene, Robert Garrett und Marvin Willoughby im Fränkischen den Grundstein für ihre Karriere in der Nationalmannschaft legten, folgten später kritische Zeiten inklusive Insolvenz. 2007 wurden die Würzburg Baskets ins Leben gerufen, 2011 gelang der Sprung in die Bundesliga. 2014 ging es noch einmal zurück in die zweite Liga, seit dem Wiederaufstieg 2015 zählt Würzburg ohne Unterbrechung zu den Mitgliedern der BBL. Vor allem in den vergangenen zwei Saisons machte der Club lautstark von sich reden: 2023/2024 wurde man Fünfter und erreichte ebenso das Halbfinale wie 2024/2025 (Hauptrunden-Sechster).

Der Trainer: Seit 2021 ist der Slowene Sasa Filipovski Headcoach der Würzburger. Unter seiner Regie mauserte sich der Club von einem Team der zweiten Tabellenhälfte zu einem Playoff-Teilnehmer. Der jeweilige Sprung unter die besten Vier in den vergangenen beiden Spielzeiten hat den Appetit auf mehr geweckt.

Das Team: Fast alles ist neu in Würzburg – nicht nur der Clubname, sondern vor allem der Kader. Unter anderem verließen Hauptrunden-MVP Jhivvan Jackson, Owen Klassen, Hannes Steinbach, Zach Seljaas und Lukas Wank den Club vom Main. Filipovski kommt nun die Aufgabe zu, die zahlreichen Neuzugänge zu einer Einheit zu formen. Neu sind beispielsweise Brae Ivey (Hamburg), Eddy Edigin (Weißenfels) oder Alen Pjanic, der von 2021 bis 2025 für die EWE Baskets Oldenburg aufgelaufen ist.

Die Perspektive: Würzburg ist auf dem Weg, sich als fester Playoff-Teilnehmer zu etablieren. Die Neuzugänge erwecken den Eindruck, dass die Verantwortlichen den eingeschlagenen Weg nicht verlassen wollen. Den nächsten Wachstumsschub soll eine Multifunktionshalle liefern, die sich im fortgeschrittenen Planungsstadium befindet.

Die Saisonspiele gegen Oldenburg: Die EWE Baskets sind am Freitag, 5. Dezember, um 20 Uhr in Würzburg gefordert. Das Rückspiel in Oldenburg steigt am Sonntag, 22. März (15 Uhr).