Durchaus mit dem Druck, einen Sieg zu benötigen, um im Kampf um die Playoffs nicht zu deutlich in Rückstand zu geraten, gehen die EWE Baskets am Sonntag (15 Uhr) in die letzte Partie des Jahres. Dann ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic im Derby bei RASTA Vechta gefordert, wird dabei von deutlich über 300 Fans unterstützt, die zu einem versöhnlichen Abschluss des Jahres 2024 verhelfen wollen. Alle Partien der easyCredit BBL werden live bei Dyn übertragen.
Ausgangslage: Ein Ballverlust, drei Rebounds, identische Wurfquote aus dem Feld - die Unterschiede in der Statistik der Partie gegen Braunschweig waren marginal, wie auch das Endergebnis aussagt (82:83). Deutlich wurde allerdings auch, dass die Oldenburger die Begegnung nicht mit der richtigen Energie angingen. „Nicht akzeptabel“ nannte Head Coach Mladen Drijencic den Start in die Begegnung, mit dem die EWE Baskets einem Gegner mit Selbstvertrauen durch Ballverluste und abgegebene Rebounds noch zusätzlichen Rückenwind gaben. Bereits früh war der Rückstand zweistellig, ein starkes letztes Viertel kam zu spät.
Spürbar war dabei auch, dass den Oldenburgern momentan Selbstverständlichkeit und Selbstvertrauen im Spiel fehlen. So gelang es nicht, Geno Crandall und Justin Jaworski in einen Rhythmus und gute Wurfsituationen zu bringen, die nur drei von 25 Würfen aus dem Feld verwandelten. Die seit Wochen starken Konontsuk und Agbakoko, aber auch Topscorer Len Schoormann sprangen ein, für den Sieg reichte es nicht.
Mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten Selbstvertrauen tanken, wäre auch im Blick auf die Tabelle extrem wertvoll. Mit nur fünf Siegen aus zwölf Spielen drohen die EWE Baskets den Anschluss an die oberen Tabellenregionen zu verpassen, haben mit der Niederlage in Braunschweig für zusätzlichen Druck gesorgt.
Personalsituation: In Braunschweig konnte Coach Mladen Drijencic auf einen tief besetzten Kader bauen, der auch die Doppelbelastung mit der Begegnung in Vechta abfangen muss. Hinter dem Einsatz von Eli Brooks, der in Braunschweig krankheitsbedingt fehlt, steht ein Fragezeichen.
Blick auf den Gegner: Nach einem schwachen Saisonstart mit nur einem Erfolg aus fünf Spielen dürfte die sportliche Zufriedenheit in Vechta angesichts einer mittlerweile ausgeglichenen Bilanz zurück sein, auch wenn das Aus in der Basketball Champions League den Gesamteindruck trübt. Siege über Berlin, München und Ludwigsburg haben schließlich gezeigt, dass auch in dieser Saison viel Potenzial im Kader der Gastgeber steckt, deren letztes Spiel in der BBL bereits am 14. Dezember ausgetragen wurde, bevor am 17. Dezember das Aus in der Basketball Champions League folgte. Vechta wird also ausgeruht und gut vorbereitet in die Begegnung gehen.
Angeführt wird das Team von Coach Martin Schiller vom wendigen Spielmacher Tyger Campbell (13,3 Punkte, 4,9 Assists, 3,1 Rebounds), der in Frankreich im letzten Jahr Teamkollege von Mathis Dossou-Yovo war. Unterstützt wird Campbell zumeist vom nachverpflichteten Mike Bothwell (8,0 Punkte, 3,1 Assists). Topscorer Brandon Randolph (17,1 Punkte, 3,9 Rebounds), Joel Aminu (8,9 Punkte, 37,5 Prozent Dreier) und Lloyd Pandi (5,4 Punkte, 3,5 Rebounds), dessen Stärken vor allem in der Defensive liegen, bilden die Besetzung auf der Shooting Guard und Small Forward-Position.
Mit dem Distanzschützen Joschka Ferner und dem starken Athleten Jayden Gardner (13,0 Punkte, 8,1 Rebounds) bildet ein gegensätzliches Duo die Power Forward-Position. Als Center setzt Johann Grünloh (8,3 Punkte, 5,7 Rebounds) seine bemerkenswerte Entwicklung fort und hat seinem Spiel den Distanzwurf (42,9 Prozent) hinzugefügt. Neben Grünloh kommen Benas Griciunas oder Isaiah Cozart zum Einsatz. Verletzungsbedingt in der BBL noch nicht auf dem Spielfeld stand mit Ryan Schwieger einer der wichtigen Akteure aus der Vorsaison.