Nach gerade einmal knapp über 50 Stunden Pause wartet auf die EWE Baskets Oldenburg am Samstag (20 Uhr) eines der Highlights der Saison. Im Derby ist RASTA Vechta zu Gast, Fans und Spieler dürfen sich auf eine intensive Atmosphäre in der ausverkauften Großen EWE Arena freuen. Für die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic gilt dabei, dass nicht nur der Sieg Pflicht ist, sondern auch der direkte Vergleich eine wichtige Rolle spielen könnte, um am letzten Spieltag gegen Chemnitz noch in die Play-Ins einziehen zu können. Alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live nur bei Dyn.
Ausgangssituation: Welches Wechselbad der Gefühle die EWE Baskets ihren Fans teils selbst innerhalb von Spielen während der laufenden Saison zumuten, lässt sich mit Logik kaum erklären. In Göttingen hatten die Oldenburger unerklärlich schwach begonnen, um in der Folge mit viel Moral das Spiel zu drehen und damit zu zeigen, dass die Mannschaft noch an die Chance auf die Play-Ins glaubt. Es war eine gedrehte Partie die, wenn auch in der Entstehung nicht überzeugend, mit dem Sieg am Ende noch einmal Momentum für die letzten beiden Spiele geben kann. Dabei gilt: Die EWE Baskets müssen zwingend beide Partien gewinnen, gegen Vechta möglichst auch den direkten Vergleich (Hinspiel: 91:98), bleiben jedoch abhängig von den anderen Ergebnissen, ob das letzte Heimspiel gegen Chemnitz zu einem Endspiel um die Play-Ins wird.
Neben den zwei Siegen zuletzt darf vor allem die Rückkehr in die Große EWE Arena Hoffnung machen, schließlich zeigen die Oldenburger in den Heimpartien grundsätzlich ein anderes Gesicht. Nicht nur lautet die Bilanz vor den eigenen Fans 11:3, weitere Zahlen belegen die Heimstärke. In Heimspielen hat die Mannschaft von Head Coach ein herausragendes Offensivrating (118.9) während es in Auswärtsspielen unter 110 liegt. Defensiv zeigen sich die Oldenburger mit einem Rating von 106.8 sehr solide, während man in der Fremde bei 120 liegt.
Der Heimvorteil wird dabei am Samstag einer Prüfung unterzogen werden. Mehr als 300 Fans aus Vechta machen sich voraussichtlich auf den Weg nach Oldenburg. Die Fans der EWE Baskets sind also mehr als in jedem anderen Heimspiel gefordert, sich über 40 Minuten intensiv einzubringen und die Mannschaft zu tragen.
Positiv darf zudem stimmen, dass Eli Brooks am Donnerstag in Vechta auf das Parkett zurückkehrte und dabei einen guten Eindruck hinterließ. Brooks verwandelte nicht nur den entscheidenden Korbleger, sondern strahlte auch sonst Ruhe aus, die dem Team in bestimmten Phasen gut zu Gesicht steht. Hinzu kommt, dass ein noch einmal tieferer Kader bei nur knapp 50 Stunden Regenerationszeit ein wichtiger Faktor ist.
Der Gegner: Ähnlich schwer zu greifen wie die EWE Baskets präsentierten sich in den vergangenen Wochen auch die Gäste aus Vechta. Nach zunächst sechs Niederlagen in Serie, folgte ein Sieg in letzter Sekunde in Frankfurt, bevor Heidelberg in Vechta teilweise überrollt wurde. Mit den zwei Erfolgen am Stück hat RASTA den Einzug in die Play-Ins in der eigenen Hand, kann bei entsprechen Ergebnissen der Konkurrenz noch in die Playoffs einziehen, mit zwei Niederlagen zum Abschluss jedoch auch noch aus den Top 10 fallen.
Der Blick auf die Statistiken zeigt, die Stärke der Gäste liegt eher in der Defensive. Vechta hat das siebtbeste Defensivrating der BBL, erzielt gleichzeitig die viertwenigsten Punkte (80,2) und spielt die zweitwenigsten Assists (13,9). Dafür erlauben sich die Gäste jedoch auch nur eine geringe Fehlerzahl (12,9 Ballverluste) im Aufbau.
Der Fokus auf Verteidigung und der Blick auf das wichtige Rebounding führt zwangsläufig zu Johann Grünloh (8,1 Punkte, 5,7 Rebounds 1,5 Blocks), der als Kandidat für den besten Nachwuchsspieler und besten Verteidiger der BBL gilt. Im Sommer wird Grünloh die BBL in Richtung College verlassen, zuvor wartet das Duell mit Norris Agbakoko. Vertreten wird Grünloh zumeist von Isaiah Cozart (4,2 Punkte, 5,3 Rebounds).
Die Partie gegen Vechta bietet jedoch nicht nur ein spannendes Duell auf der Center-Position, sondern auch zwei Scorer von besonderer Klasse. Brandon Randolph, der zumeist als Small Forward agiert, kommt auf 18,3 Punkte, 37,2 Prozent Dreierquote und 4,0 Rebounds und liegt damit nur knapp hinter BBL-Topscorer Justin Jaworski (19,1). Neben Randolph spielen mit Joel Aminu (9,4 Punkte) und dem starken Verteidiger Lloyd Pandi (6,3 Punkte, 3,9 Rebounds) zwei unterschiedliche Akteure.
Von entscheidender Bedeutung für das Spiel der Gäste ist zudem Spielmacher Tyger Campbell (12,8 Punkte, 5,2 Assists), sein Vertreter ist Mike Bothwell (7,9 Punkte, 3,0 Assists). Komplettiert wird die Rotation vom reboundstarken Jayden Gardner (10,8 Punkte, 7,3 Rebounds) und dem gefährlichen Dreierschützen Joschka Ferner (6,2 Punkte, 38,9 Prozent Dreier).