Mit einem buchstäblichen Kraftakt haben sich die EWE Baskets Oldenburg den Einzug ins Viertelfinale des BBL Pokals verdient. Vor 6.200 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic gegen die Fitness First Würzburg Baskets mit 61:60 durch und feierte nach vier Niederlagen in der easyCredit BBL einen wichtigen Sieg. Nicholas Tischler avancierte mit 19 Punkten zum Topscorer der Gastgeber, Davion Mintz kam für die Gäste auf 21 Zähler.
Die Würzburger waren mit der Empfehlung in den Norden gereist, bislang noch unbesiegt durch die Saison gekommen zu sein: Weder in der Liga noch in der FIBA Champions League hatte die Mannschaft von Headcoach Sasa Filipovski bisher eine Niederlage hinnehmen müssen. Genau dieser Favoritenstellung wurde das Team um den Ex-Oldenburger Alen Pjanic zunächst auch gerecht. Während die EWE Baskets erfolglos nach dem notwendigen Rhythmus suchten, sorgten die Würzburger für die ersten Akzente. Mit einem 13:0-Lauf gaben sie den Oldenburgern viele Rätsel auf. Immerhin: Bis zum Ende des ersten Viertels verkürzten die Hausherren auf 13:19.
Im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt. Ein Dreier von Seth Hinrichs zum 16:19 sorgte für deutlich vernehmbaren Zuspruch von den Rängen, kurz danach verwandelte Nicholas Tischler ebenfalls aus der Distanz – nach zuvor exzellentem und geduldigem Passspiel der Oldenburger. Die Laune auf den ausverkauften Rängen blieb deutlich positiv: Mit 30:28 wurde die Führung zurückerobert, es folgten Dreier von James Woodard und Tischler. Beim Stand von 38:34 wurden schließlich die Seiten gewechselt. Das intensive Tun auf beiden Seiten hatte Folgen: Brian Fobbs und Jon’il Fugett auf Seiten der EWE Baskets sowie Charles Thompson, Eddy Edigin und Leo Saffer auf Seiten der Fitness First Würzburg Baskets hatten in den ersten 20 Minuten bereits jeweils drei Fouls angesammelt.
Im dritten Viertel blieb der Aspekt der Spannung auf hohem Niveau, während beide Mannschaften angesichts der grimmigen Verteidigung phasenweise nahezu jeden Rhythmus einbüßten. Passend zur gegenseitigen defensiven Bearbeitung stand es in diesem Abschnitt nach fast sechs Minuten gerade einmal 4:4. Sorgen bereitete den Oldenburgern das vierte Foul gegen Fobbs, Begeisterung wiederum löste ein spektakulärer Putback-Dunk von Tischler zum 44:38 aus. Oldenburg erkämpfte sich eine 49:42-Führung vor den abschließenden zehn Minuten.
Hier wurde es endgültig dramatisch. Davion Mintz verkürzte für die Würzburger mit zwei Dreiern binnen 34 Sekunden auf 48:51, nach vier unmittelbar folgenden Oldenburger Punkten bat Sasa Filipovski seine Mannschaft zur Auszeit. Ein Dreier von Brae Ivey, ein mächtiger Dunk von Alen Pjanic – mit einem Mal waren es dann wieder die Fitness First Würzburg Baskets, die sich Vorteile und einen knappen Vorsprung verdienten (58:57, 38.). Die Entscheidung fiel in den letzten 13 Sekunden: Zunächst leistete sich Gäste-Center Eddy Edigin ein Offensivfoul, danach schnappten sich die EWE Baskets einen Offensivrebound nach zwei Freiwurf-Fehlwürfen von Fobbs. Beim Bemühen, den Ball rasch weiterzuleiten und die Zeit herunterzuspielen, schenkten die Oldenburger das Spielgerät noch einmal her, doch für einen kontrollierten Würzburger Wurf war die Zeit zu knapp.
Unter dem Strich standen große Freude und tiefes Durchatmen bei den EWE Baskets. Die warten nun auf ihren Viertelfinalgegner (die Auslosung findet am Montagabend nach dem Pokalspiel der Bayern gegen Braunschweig statt), in der easyCredit BBL geht es am Freitag, 24. Oktober, um 20 Uhr gegen den unbesiegten Aufsteiger VET-CONCEPT Gladiators Trier weiter.