Die Heimpremiere von Head Coach Mladen Drijencic wurde zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, an deren Ende die EWE Baskets Oldenburg sich mit viel ganz viel Herz und Energie in der Verlängerung den Erfolg verdienten. Beim 102:92 über die Skyliners, Justin Jaworski überragte mit 39 Punkten, standen die 6.200 Fans in der Großen EWE Arena in der entscheidenden Phase wie eine Wand hinter ihrem Team und wurden zum wichtigen Faktor für den Erfolg.
Es war an den Gesichtern und Emotionen der Fans, aber auch Spielern wie Justin Jaworski, Max DiLeo und Alen Pjanic abzulesen. Alle in der Großen EWE Arena wollten diesen Erfolg unbedingt und gingen dafür bis an die Grenzen. Dabei hatten die Vorzeichen vor der Begegnung nicht gut ausgesehen. Die Spielmacher Geno Crandall und Eli Brooks fehlten weiterhin verletzungsbedingt, dazu hatten in der Woche mehrere Spiele krankheitsbedingt kaum trainieren können.
Durchaus spürbar waren so auch die Probleme im Spielaufbau, die EWE Baskets erlaubten sich 19 Ballverluste, kamen aber trotzdem auf eine Wurfquote von über 50 Prozent. Dazu waren Abstimmungsprobleme in der Defensive spürbar, die viele gute Optionen für die Skyliners erlaubte. Die Gäste verwandelten 44 Prozent der Versuche aus der Distanz. Abgesehen vom ersten Abschnitt arbeiteten die Gastgeber dafür sehr konsequent im Rebounding, sicherten sich am Ende 35:27 Rebounds und elf Offensivrebounds.
Eine überragende Leistung bot Justin Jaworski, der über 43 Minuten auf dem Parkett stand, mit 39 Punkten den von Tyron McCoy gehaltenen Club-Rekord (43 Punkte) nur knapp verpasste und dazu elf Assists gab. Artur Konontsuk kam auf 15 Punkte und 8 Rebounds, Seth Hinrichs erreichte 12 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists. Doch auch Max DiLeo (4 Steals) und Alen Pjanic (9 Punkte, 6 Rebounds) hatten großen Einfluss auf die Begegnung.
Beide Mannschaften fanden nicht direkt den Rhythmus in der Offensive, dazu fehlte den Gastgebern die Konsequenz in der Defensive. So trafen die Gäste zunächst stark aus der Distanz und begannen sich Ende des ersten Viertels auch deshalb abzusetzen, weil das Rebounding beim Team von Mladen Drijencic zunächst nicht passte.
Auch den Start in den zweiten Abschnitt verpassten die Gastgeber trotz der immer wieder starken Unterstützung durch Thunderstorm Oldenburg, lagen nach einem 2:12-Lauf zwischenzeitlich 16:28 zurück. Es war der sich nun steigernde defensive Wille, der das Momentum wechseln ließ. Erst kam Jaworski im Fastbreak zum Korbleger, dann waren die EWE Baskets nach einem vergebenen Frankfurter Dunk über Dossou-Yovo und Schoormann schnell vorne. Max DiLeo ging mal wieder mit vollem Einsatz über die Bande, dann traf Jaworski zum 44:37.
Frankfurt zeigte sich allerdings mental bereit, kam früh in der zweiten Halbzeit zurück. Oldenburg fand nicht immer gute offensive Lösungen, erlaubte sich im dritten Viertel sechs Ballverluste. Gutes passierte vor allem, wenn der Ball aus dem Pick&Roll in die Hände von Hinrichs ging, der entweder punktete oder klug die Mitspieler bediente. Dennoch blieb es nach 30 Minuten eng (61:56).
Früh im vierten Abschnitt ließen die EWE Baskets Chancen ungenutzt und Frankfurt glich mit dem immer stärker werdenden Duo Calvin und Parsons aus (67:67). Ein Doppelpass in der Luft zwischen Konontsuk und Dossou-Yovo führte zum Dreipunktspiel (70:67). Die Entscheidung lag in der Luft, als Jaworski den Dreier verwandelte, DiLeo gleichzeitig gefoult wurde und Frankfurt sich mehrere technische Fouls einhandelte. Nach den Freiwürfen stand es 80:73. Frankfurt kam erneut zurück, weil Calvin in der Crunchtime doppelt aus der Distanz traf und Oldenburg den Dreier und den folgenden Tip-In zum Sieg nicht nutzte (84:84).
In der Verlängerung aber entschied dann die Energie in der Großen EWE Arena. Hinrichs sorgte nach einem Offensivrebound für das 89:84, Jaworski ging doppelt stark zum Korb (95:88). Dann machte Pjanic den Deckel auf das Spiel. Der Forward stopfte erst mit voller Energie im Fastbreak, traf den Dreier und nahm auf der Gegenseite das Offensivfoul an!