Die EWE Baskets Oldenburg haben mit dem überragenden Support der 6.200 Fans im Rücken ein weiteres Zeichen der Heimstärke gesetzt. Gegen den Tabellenvierten FIT/One Baskets Würzburg zeigte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic eine begeisternde Vorstellung, bewies nach elf Punkten Rückstand große Widerstandsfähigkeit und verdiente sich den 96:85-Erfolg.
38:49 stand es früh im dritten Viertel, Würzburg zeigte die Abgeklärtheit einer Spitzenmannschaft, nun allerdings hielten die Oldenburger im Schulterschluss mit den Fans dagegen, schraubten Intensität und Atmosphäre auf Playoff-Niveau und rissen die Begegnung in die eigenen Hände. Gegen eines der besten Verteidigungsteams der BBL erlaubten die EWE Baskets sich nur sieben Ballverluste, erzwangen 14 Turnover der Gäste und konnten die schwache Dreierquote (26 Prozent) auch verkraften, weil das Team 44:22 Punkte in der Zone erzielte.
Aus einer erneut gemeinsam kämpfenden Mannschaft, in der Seth Hinrichs mit einem grippalen Infekt fehlte, ragte ein Trio heraus. Geno Crandall übernahm von Beginn an die Führungsrolle, kam am Ende auf 26 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds und 5 Steals. Artur Konontsuk überragte mit einem Career-High (30 Punkte, 6 Rebounds), 26 Punkte davon erzielte der Forward in der zweiten Halbzeit. Dazu sorgte Len Schoormann in der entscheidenden Phase immer wieder für wichtige Punkte, kam am Ende auf 17 Punkte und 4 Rebounds.
Bereits die ersten Sequenzen boten ein Bild, das sich durch die erste Halbzeit ziehen sollte. Die EWE Baskets arbeiteten defensiv aufopferungsvoll und mit viel Einsatz, belohnten sich jedoch vor allem aus der Distanz nicht. Jaworski sicherte sich den Ballbgewinn, offensiv fanden die ersten Aktionen jedoch nicht den Korb. Es war Geno Crandall, der zum Motor für seine Mannschaft wurde. Der Kapitän sicherte sich mehrfach per Steal den Ball, schloss offensiv trotz eines Fouls ab, verwandelte auch aus der Distanz (12:11) und legte mit dem nächsten Ballgewinn und Dunk nach (14:13). Crandall stand zu diesem Zeitpunkt bereits bei 12 Punkten. Dass es nach zehn Minuten nur 19:18 stand, lag vor allem an der schwachen Dreierquote (19:18).
Zu Beginn des zweiten Viertels setzte Mathis Dossou-Yovo Akzente, der erst Pjanic stark einsetzte, sich dann doppelt den Offensivrebound sicherte (23:20). Im Anschluss rettete Crandall den Ball defensiv vor dem Aus und traf auf der Gegenseite aus der Distanz (26:21). Oldenburg wirkte nun wie die stärkere Mannschaft, ließ von der Dreierlinie jedoch weitere Chancen liegen und Würzburg fand die Antwort. Der starke U18-Europameister Hannes Steinbach und Jackson trafen jeweils aus der Distanz und die Gäste führten (36:37).
Aus der Halbzeit kam Würzburg dann mit großer Selbstsicherheit und Konsequenz. Ein 0:9-Lauf sorgte für den höchsten Rückstand der Begegnung (38:49). Statt die Köpfe hängen zu lassen, packten Team und Fans gemeinsam an und Artur Konontsuk ging voran. Der Forward traf aus dem Post, legte zwei Dreier nach. Dann vollendete Crandall per Dreipunktspiel und Konontsuk sorgte von der Dreierlinie für das 56:54. In den letzten Abschnitt starteten die Gastgeber mit einem knappen Rückstand.
Die Energie schien nun vor allem Len Schoormann zu tragen, der zunächst trotz eines Fouls stark vollendete, sich im Anschluss einen Offensivrebound und Ballgewinn sicherte, jeweils punktete und dann auch auf einen Dreier von Steinbach ebenfalls aus der Distanz die Antwort hatte (69:62). Statt nun Tempo aus dem Spiel zu nehmen, traten die Gastgeber weiter auf das Gaspedal und führten nach einem weiteren Ballgewinn von Crandall mit 81:69. Der Spielmacher war es, der in dieser Phase gegen großen Druck die Ruhe behielt. Würzburg verkürzte noch einmal auf sechs Punkte, Crandall jedoch gelangte an die Freiwurflinie und fand die Mitspieler. So fand der Guard mit einem No-Lool-Pass auch Konontsuk, der zum entscheidenden 91:82 traf und schließlich auch den Schlusspunkt aus der Distanz setzte.