Was vor wenigen Wochen undenkbar schien, ist nun Realität: Den EWE Baskets Oldenburg fehlt nur noch ein Schritt, um in die Playoffs der easyCredit BBL einzuziehen. Dieser kann am Donnerstag (20 Uhr) beim SYNTAINICS MBC in Weißenfels gelingen. Alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live nur bei Dyn.
Ausgangssituation: Intensität, Emotionen und Siegeswille auf beiden Seiten passten am Dienstagabend bereits zu einem Playoff-Spiel. Nicht nur die EWE Baskets, sondern auch die ROSTOCK SEAWOLVES gaben alles für die Chance, die Saison noch einmal zu verlängern.
Dabei konnten die Oldenburger sich nicht nur auf den Heimvorteil verlassen, sondern auch auf das erneut starke Rebounding und die an diesem Tag stabile Defensive. Abgesehen vom überragenden Bryce Hamilton, der nicht zu stoppen war, verwandelten die Gäste nur elf von 39 Würfen aus dem Feld.
Für die EWE Baskets zeigte einmal Justin Jaworski seine überragenden Scoring-Qualitäten, brachte den Motor der Gastgeber immer wieder in Schwung. Der Guard markierte mit 40 Zählern die meisten Punkte, die ein Oldenburger jemals in Playoffs oder Play-Ins auflegte. Mit nun 111 verwandelten Dreiern hat Jaworski zudem den bisher von Rickey Paulding gehaltenen Club-Rekord für Dreier in einer Saison (106) übertroffen.
Für den Einzug in die Playoffs müssen die EWE Baskets nicht nur ihre Auswärtsschwäche ablegen, sondern auch gleich zwei Serien brechen. Beide Begegnungen in der laufenden Saison gingen an den SYNTAINICS MBC, hier müssen die Oldenburger für eine Premiere sorgen. Zudem haben die Gastgeber inklusive des TOP FOUR im BBL Pokal seit Mitte Januar in eigener Halle nicht mehr verloren, sind seit mittlerweile zehn Partien in Folge vor den eigenen Fans ungeschlagen.
Personalsituation: Abgesehen von Justin Jaworski, der 36 Minuten auf dem Parkett stand und mit Abstrichen Artur Konontsuk, der 33 Minuten absolvierte, konnte die Belastung in den Oldenburger Beinen gesteuert werden.
Der Gegner: Ein Überraschungsteam konnten die EWE Baskets am Dienstag stoppen, diesen Coup gilt es nun am Donnerstag in Weißenfels zu wiederholen. Mit dem Pokalsieg in eigener Halle und dem Einzug in die Play-Ins hat der MBC bereits alle Erwartungen übertroffen und zeigte sich auch bei der Niederlage in Berlin bis in die Schlussphase hinein auf Augenhöhe.
Die Stärken und Schwächen der Gastgeber sind denen der EWE Baskets dabei nicht unähnlich. Coach Gailitis verordnete dem MBC eine strukturierte und effiziente Spielweise, Lohn ist nicht nur das zweitbeste Offensivrating, sondern auch die drittbeste Wurfquote der Liga. Diese Offensive zu stoppen, wird am Donnerstag kein leichtes Unterfangen.
Gleichzeitig offenbart der MBC defensive Schwächen, hat das nach Göttingen zweitschwächste Defensivrating und bekommt zudem die Rebounds am eigenen Brett nicht in den Griff. Kein Team agierte in der BBL schwächer. Hier werden die Oldenburger als starkes Reboundteam Vorteile generieren müssen.
Angeführt wird die Mannschaft von einem herausragenden Guard-Trio. Charles Callison (9,9 Punkte, 5,4 Rebounds) leitet dabei vor allem die Mannschaft. Michael Devoe (15,8 Punkte, 3,8 Rebounds, 3,6 Assists) zeigte bereits beim Gastspiel in Oldenburg seine Qualitäten, Spencer Reaves (14,1 Punkte, 3,0 Assists) ist mit 43,9 Prozent einer der besten Dreierschützen.
Immer größere Bedeutung im Spiel hat im Saisonverlauf Ty Brewer (11,3 Punkte, 4,7 Rebounds, 43,9 % Dreier) erhalten. Der sehr athletische Forward kann nahezu alle Positionen verteidigen und sorgt immer wieder für spektakuläre Szenen. Tyren Johnson (12,3 Punkte, 3,5 Rebounds, 38,5 Prozent Dreier) ist das Gegenstück, bringt Erfahrung und eine gute Mischung aus Inside-Präsenz und Dreierstärke.
Auf der Center-Position wurde der verletzungsbedingte Ausfall von Martin Breunig durch Eddy Edigin (9,2 Punkte, 5,5 Rebounds) kompensiert. Neben ihm bringt John Bryant (4,1 Punkte, 2,1 Rebounds) seine Qualitäten auf das Parkett.