Mit zwei Partien binnen 48 Stunden endet die Hauptrunde der easyCredit BBL für die EWE Baskets Oldenburg. Am Freitag (19 Uhr) muss das Team von Head Coach Pedro Calles beim abstiegsbedrohten SYNTAINICS MBC antreten. Sonntag (15 Uhr) ist dann mit dem FC Bayern München der amtierende Pokalsieger zu Gast in der Großen EWE Arena, die mit 6.200 Zuschauern ausverkauft sein wird. Aktuell gibt es unter ewe-baskets.de/tickets nur noch wenige Restkarten.
Nach der Göttinger Niederlage gegen Bonn am Dienstagabend steht die Ausgangssituation für die Playoffs fest. Die EWE Baskets sind nicht mehr vom vierten Tabellenplatz zu verdrängen und werden zum neunten Mal in der Club-Geschichte mit Heimrecht in eine Viertelfinal-Serie starten. Die Herangehensweise verändert sich für die Oldenburger allerdings nicht. Es ist Teil der von Pedro Calles implementierten DNA, jedes Spiel mit voller Energie dafür zu nutzen, die eigene Identität und das Team weiterzuentwickeln. Zudem gilt es, den Rhythmus zu halten und so mit möglichst hohem Selbstvertrauen in die Playoffs zu gehen.
Der volle Fokus gilt also zunächst einer Partie, die für den SYNTAINICS MBC elementare Bedeutung hat. Mit zehn Saisonsiegen haben die Gastgeber nur einen Erfolg Vorsprung auf den Abstiegsplatz, zudem den direkten Vergleich mit den FRAPORT SKYLINERS verloren. Die EWE Baskets dürfen sich also auf eine emotionale Atmosphäre und einen Gegner, der alles in die Waagschale wirft, einstellen.
Zudem bringt der MBC nach der Verpflichtung von Ingo Freyer als Head Coach eine völlig neue Identität auf das Parkett, die aus der letzten Saison in Oldenburg noch bestens bekannt ist. Den Gegner mit viel Verteidigungsdruck aus dem Tritt bringen, Fehler provozieren, daraus mit viel Tempo agieren und ganz schnelle Abschlüsse bevorzugt aus der Distanz suchen, so präsentierten die Gastgeber sich in den vier Partien unter Freyer. Wenn auch nur gegen Hamburg ein Erfolg gelang, zwang der MBC mit Ulm und Ludwigsburg gleich zwei Playoff-Teams in die Verlängerung. In Ulm nahm das Team von Ingo Freyer in zwei Verlängerungen dabei rekordverdächtige 103 Würfe.
Im Mittelpunkt des Spiels stehen die Guards. Kris Clyburn ist mit 16,9 Punkten und 5,0 Rebounds bei guten 37,7 Prozent Dreierquote Topscorer, doch auch Kostja Mushidi (13,1) und Charles Callison (13,1 Punkte, 5,0 Assists) können von den kleinen Positionen scoren. Besonders Callison blüht unter Freyer auf, erzielte in drei der vier letzten Begegnungen über 20 Punkte. Doch auch auf den großen Positionen wartet mit John Bryant (7,8 Punkte), Martin Breunig (9,8 Punkte, 5,8 Rebounds) und Tremmell Darden (9,3 Punkte, 3,9 Rebounds) viel Qualität und Erfahrung.
Keine 48 Stunden später folgt mit dem Duell gegen Bayern München die Gelegenheit, die eigene Entwicklung vor dem Start der Playoffs gegen eines der drei Top-Teams zu messen. Im bisherigen Saisonverlauf zeigten die EWE Baskets sich in vielen Phasen in den Duellen mit Berlin, Bonn und München wettbewerbsfähig, konnten aber in sechs Versuchen noch keinen Erfolg feiern. Gegen Bayern wartet zudem die Chance auf die Revanche für die Niederlage im Pokalfinale im Februar.
Auch für Bayern München ist die sportliche Ausgangssituation für die Playoffs mit dem dritten Platz bereits entschieden. Angesichts der über die gesamte Saison hohen Belastung in der Euroleague nutzte Head Coach Andrea Trinchieri die Partien auch zur Rotation, um die Akkus für die Playoffs wieder aufzuladen und Verletzungen auszukurieren. Angesichts von mindestens 15 Spielern auf höchstem Niveau im Kader, können die Bayern allerdings immer genügend Qualität auf das Parkett bringen.
Neben Topscorer Cassius Winston (14,5 Punkte) sind es vor allem deutsche Akteure wie Andreas Obst (10,3 Punkte, 40,5 Prozent Dreierquote), Isaac Bonga (8,6 Punkte, 5,5 Rebounds) und Niels Giffey (7,4 Punkte, 3,3 Rebounds), die in der BBL konstant im Mittelpunkt stehen. Hinzu kommen Nick Weiler-Babb und Freddie Gillespie, die zu den besten Verteidigern der Liga zählen, bei der letzten Partie in Göttingen allerdings das Parkett angeschlagen verlassen mussten. Mit Zylan Cheatham (9,4 Punkte, 5,0 Rebounds) fügten die Gäste ihrem Kader vor wenigen Wochen eine weitere Option hinzu, die für spektakuläre Szenen sorgen kann.
In jedem Fall werden die EWE Baskets sich gegenüber dem hohen Tempo der Partie beim MBC auf einen völlig anderen Spielstil einstellen müssen. Bayern definiert sich über die Defensive, kassiert die zweitwenigsten Punkte der BBL, kontrolliert das Rebounding und erlaubt unter 50 Prozent Wurfquote unter dem Korb.