Bereits am Dienstag (19 Uhr) sind die EWE Baskets Oldenburg in der nächsten wichtigen Partie der easyCredit BBL gefordert. Mit der Begegnung bei ratiopharm ulm reisen die Oldenburger zu einem Dauerrivalen der vergangenen Jahre, der auch in dieser Spielzeit einer der ärgsten Konkurrenten um das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde ist.
Seit Sonntag sind die EWE Baskets für die Playoffs der easyCredit BBL qualifiziert, im Rhythmus der Playoffs ist die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles allerdings längst angekommen. Keine 48 Stunden bleiben den Oldenburgern zwischen den emotionalen Momenten des Siegs gegen Bamberg und dem wichtigen Duell gegen Ulm. Wenig Zeit also zur Regeneration und Vorbereitung, hinzu kommt die lange Anreise in den Süden, wo die Ulmer sich bereits seit Freitag auf die Partie vorbereiten können.
In die Begegnung gehen die Oldenburger ohne Druck, aber mit einem neuen Ziel am Horizont. Gegen Bamberg hatten die EWE Baskets die 18. Playoff-Teilnahme in 23 Spielzeiten in der BBL perfekt gemacht. Zehn Teilnahmen sind es in den letzten elf Jahren. Damit hat die Mannschaft mit dem Finale des TOP FOUR und dem Playoff-Einzug bereits eine hervorragende Saison gespielt. Gleichwohl könnte das Team von Head Coach Pedro Calles in den verbleibenden vier Partien die Hauptrunde mit dem Heimrecht in der ersten Playoff-Runde krönen.
Wie herausfordernd diese Aufgabe allerdings wird, zeigt bereits das Duell gegen Ulm. Die Gastgeber machten nach einem schwachen Saisonstart hochkarätige Anpassungen im Kader und haben sich zu einem Kandidaten für das Halbfinale entwickelt. Zwischenzeitlich gewann die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel neun von elf Partien, zwei unnötige und nicht eingeplante Niederlagen gegen Chemnitz und Braunschweig stoppten den Aufwärtstrend allerdings zuletzt. Mit einer Bilanz von 15:14 dürfen die Ulmer weiterhin auf das Heimrecht hoffen, angesichts von noch anstehenden Duellen mit Berlin und Bonn ist aber auch die Playoff-Teilnahme noch nicht endgültig gesichert.
Es waren zwei Verstärkungen, mit denen die Saison der Ulmer in die richtige Richtung gedreht wurde. Mit Bruno Caboclo verpflichteten die Gastgeber einen Center, der einst als Erstrundenpick in die NBA gedraftet wurde und dessen Zukunft in der NBA oder Euroleague liegen dürfte. Caboclo kommt auf 15,3 Punkte und sieben Rebounds im Schnitt. Mit Brandon Paul kam zudem ein vielseitiger, athletischer Guard mit fast 100 Partien Erfahrung in Euroleague und Eurocup.
Neben diesem Duo ist es vor allem der brasilianische Spielmacher Yago dos Santos, der den Ulmer Aufschwung anführt. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen kommt der wohl schnellste Point Guard der BBL mittlerweile auf 14,8 Punkte, 5,4 Assists und 3,6 Rebounds im Schnitt, trifft dazu 38,8 Prozent seiner Distanzwürfe. Neben Yago dos Santos akklimatisiert sich auch das spanische Supertalent Juan Nunez (8,5 Punkte, 4,1 Assists) immer besser in der BBL.
Emotionaler Anführer der Ulmer ist Thomas Klepeisz (9,7 Punkte, 3,6 Assists), der einer der gefährlichsten Schützen der BBL ist und dazu auch für seine Mitspieler kreieren kann. Wie tief der Ulmer Kader ist, zeigt sich daran, dass Akteure wie Karim Jallow, Fedor Zugic oder Robin Christen nicht die Hauptrollen im Kader übernehmen müssen.
Mit 87,1 Punkten im Schnitt zählen die Gastgeber zu den vier offensivstärksten Teams der BBL, sind besonders aus Nah- und Mitteldistanz (57,3 Prozent) extrem treffsicher, weil die Gegner angesichts der Qualität der Dreierschützen und der Vielzahl an Versuchen aus der Distanz immer wieder Platz in der Zone lassen müssen. Aber auch defensiv haben die Ulmer sich gesteigert, forcieren mit 8,0 Steals die zweitmeisten Ballgewinne der Liga.