Der Schlussspurt in Richtung Playoffs beginnt und für die EWE Baskets Oldenburg stehen weitere Englische Wochen auf dem Programm. Am Samstag tritt das Team von Head Coach Pedro Calles zum schwierigen Auswärtsspiel bei den NINERS Chemnitz an. Nach der Partie ist eine Rückreise nach Oldenburg nicht eingeplant. Vielmehr macht sich der Tabellenvierte aus Oldenburg auf den Weg nach Franken, wo am Dienstag das Duell mit den Würzburg Baskets ansteht.
Tipoff für die Begegnung des 28. Spieltags in der easyCredit BBL ist um 18 Uhr. MagentaSport überträgt ab 17.45 Uhr live aus der Chemnitz Arena.
Die Oldenburger reisen mit einer Hypothek von vier Niederlagen in Folge nach Chemnitz. „Jede dieser Niederlage hatte unterschiedliche Ursachen“, so Pedro Calles, der das Team daher nicht in einer Krise sieht. Die Ausfälle zuletzt von Tanner Leissner, zwischenzeitlich auch TJ Holyfield und vor allem DeWayne Russell haben die Rezeptur der Spielanlage derart verändert, dass sich einige in der Mannschaft von Spieltag zu Spieltag in unterschiedlichen Rollen wiedergefunden hätten.
Das sei, laut Calles, zwar nichts Ungewöhnliches für ein Basketball-Team – jedoch auch nicht eine ideale Voraussetzung in einer entscheidenden Phase der BBL-Hauptrunde. Daher setzt der Coach auch auf den Rückkehrer und MVP-Kandidaten Russell, der zuletzt in Göttingen nach einer Bänderdehnung wieder dabei war, sich mit Schmerzen durchkämpfte und das Team als Topscorer immerhin in die Overtime führte.
Vor einem Comeback steht unter Umständen Tanner Leissner, der in den letzten fünf Partien aufgrund muskulärer Probleme im Rücken nicht eingesetzt werden konnte. Ob der beste Rebounder (6,0 im Schnitt) und hinter Weezy Russell (19,3) und Trey Drechsel (13,8) mit 11,4 Punkten pro Partie drittbeste Scorer in Chemnitz wieder auf dem Parkett stehen wird, bleibt eine offene Entscheidung bis kurz vor Tipoff.
Trotz der 0:4-Serie stehen die EWE Baskets mit einer Bilanz von 16 Siegen bei 11 Niederlagen immer noch auf dem 4. Platz, der das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde bedeuten würde.
Für die Chemnitzer ist das Spiel mit Blick auf eine Playoff-Qualifikation von richtungsweisender Bedeutung. Zwei Niederlagen haben die NINERS bei noch sieben ausstehenden Spielen mehr auf dem Konto als der Achtplatzierte Würzburg.
Nachdem Chemnitz im Vorjahr die Playoffs und das TOP FOUR erreicht hatten, standen die Sachsen auch in dieser Saison lange auf Playoff-Kurs. Zuletzt stürzten sie aber auf den elften Tabellenplatz ab.
Auf einen Sieg über den SYNTAINICS MBC folgte am vergangenen Dienstag eine Niederlage gegen ALBA Berlin. Allerdings zeigten die Chemnitzer gegen den Favoriten aus der Hauptstadt aufsteigende Form und stellten den Euroleague-Teilnehmer lange Zeit vor Probleme.
Den Messestädtern fehlte zuletzt Flügel- und Schlüsselspieler Marko Filipovity, der mit 13 Punkten im Schnitt im Topscorer im Team von Head Coach Rodrigo Pastore ist. Filipovity hatte zuletzt mit Knöchelbeschwerden zu kämpfen und setzte bei der knappen Niederlage auch gegen ALBA Berlin aus. Hinter einem Einsatz gegen die EWE Baskets steht – ähnlich wie bei Oldenburgs Tanner Leissner - noch ein Fragezeichen.
Ansonsten sind die Chemnitzer mit acht Spielern, die im Schnitt mehr als acht Punkte erzielen, breit aufgestellt. In der Offense stehen sie mit im Schnitt 20,8 Team-Assists im Ligavergleich auf Platz zwei und führen auch über diese Statistik den Beweis, ein gutes Team Play auf den Court zu bringen. In der Defense setzt Coach Pastore auf eine große Variabilität seiner Spieler, um sowohl große als auch kleine Gegner verteidigen zu können.
Zweitbester Scorer und zugleich wohl auch Überraschung der Saison, ist der aus der ProA gekommene Kevin Yebo. Mit 11,9 Punkten im Schnitt und einer Quote von 73,4 Prozent bei Zwei-Punkte-Würfen zählt er zu den verlässlichsten Akteuren auf Seiten der NINERS und hat aktuell die meisten Punkte erzielt. Zweitbester Scorer ist der litauische Guard Arnas Velicka, der mit 10,6 Punkten und 7,4 Assists pro Spiel zu den wichtigsten Spielern des Teams zählt. Dieser teilt sich die Position mit dem erfahrenen US-Guard Wes Clark, welcher mit 3,3 Assists auch einen großen Teil zum Chemnitzer Offensivspiel beitragen kann.
Das Hinspiel haben die EWE Baskets zu Beginn des Jahres mit 83:81 für sich entschieden. In einem energiegeladenen Krimi stand es lange Unentschieden, bis zum Schluss MVP-Kandidat Russell das Spiel zugunsten von Oldenburgs Donnervögeln entschied.