Bereits am Dienstag (19 Uhr) sind die EWE Baskets Oldenburg im Verfolgerduell der easyCredit BBL erneut gefordert. Dann muss die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles im Nachholspiel bei der BG Göttingen antreten. Beide Teams können mit einem Erfolg einen großen Schritt in Richtung Playoffs und das Heimrecht machen.
Der letzte Monat der Hauptrunde hat begonnen und die EWE Baskets müssen in den kommenden Wochen bereits einen Playoff-Rhythmus annehmen. Es warten gleich drei englische Wochen auf die Oldenburger, die zuletzt am Samstag auf dem Parkett standen. Hinzu kommt: Nahezu alle Gegner der nächsten Wochen stehen mitten im Kampf um die Playoffs.
Den Anfang macht das Duell zweier Teams, die ihre sportliche Ausgangssituation zuletzt deutlich verschlechtert haben. Die EWE Baskets erlaubten sich personell geschwächt zunächst zwei unnötige Ausrutscher gegen Teams im Abstiegskampf, konnten dann am vergangenen Wochenende auch die so starken Bonner trotz einer deutlichen Leistungssteigerung nicht stoppen. Göttingen wiederum unterlag Ulm, Hamburg und am Sonntag trotz eines ansprechenden Spiels auch ALBA BERLIN. Beide Teams liegen mit zehn bzw. elf Niederlagen weiterhin auf dem vierten und sechsten Rang, haben die Verfolger nun aber im Nacken und benötigen am Dienstag einen Erfolg.
Auf Oldenburger Seite geht dabei der Blick sicherlich auch in Richtung der verletzt fehlenden DeWayne Russell und Tanner Leissner, die der Mannschaft spürbar fehlen. Gleichzeitig zeigten die EWE Baskets, dass sie mit guter Defensive und starkem Rebounding auch spielerische Defizite auffangen können. Positiv darf zudem die Rückkehr von TJ Holyfield und Kenny Ogbe gewertet werden, die nach Verletzungspausen gegen Bonn direkt Akzente setzten.
Göttingen wiederum fehlt aktuell Combo-Guard Geno Crandall, der nach einem Schlag gegen Ulm für mehrere Spiele gesperrt ist und auch gegen Oldenburg nicht wird eingreifen können. Trotzdem findet man die größte individuelle Qualität der Gastgeber auf den Guard-Positionen. Mark Smith ist in seinem ersten europäischen Jahr Topscorer der Göttinger kommt auf 16,7 Punkte, 6,7 Rebounds und 3,0 Assists im Schnitt, trifft dazu knapp 40 Prozent seiner Dreier. Harald Frey (14,6 Punkte, 4,4 Assists) verwandelt den Distanzwurf (41,1 Prozent) noch besser und ist der Mann, der in den entscheidenden Momenten den Ball in der Hand hält. Mit Rob Edwards kam zuletzt aus der G-League eine weitere Verstärkung für die entscheidende Saisonphase.
Qualität von der Dreierlinie zieht sich auch durch die Forward-Positionen. Javon Bess (41,2 Prozent) erzielt 9,7 Punkte und 4,1 Rebounds im Schnitt, auch der sehr erfahrene Harper Kamp liegt bei 35 Prozent. Die wichtigste Offensivoption auf den großen Positionen ist allerdings Till Pape (11,5 Punkte, 3,3 Rebounds), der sich gute Abschlüsse aus dem Post kreieren kann, aber auch den Dreier trifft (39,6 Prozent).
So ist es auch nicht überraschend, dass die Göttinger ihre offensive Stärke vor allem an der Dreierlinie haben, mit 37,4 Prozent die drittbeste Quote aus der Distanz in der BBL aufweisen. Zudem erlauben sich die Gastgeber nach Ludwigsburg die wenigsten Ballverluste der Liga (12,4) und spielen so eine Offensive (86,4 Punkte im Schnitt), die das Team in die Playoffs führen kann. Das größte Problem der Göttinger liegt hingegen im Rebounding. Am offensiven und defensiven Brett gehört die Mannschaft von Roel Moors zu den schwächeren Teams der Liga.
Das Hinspiel entschieden die EWE Baskets vor allem deshalb mit 93:75 deutlich für sich, weil die Oldenburger offensiv unter dem Korb immer wieder gute Abschlüsse erspielten, dort 65 Prozent der Versuche verwandelten. Sollten die Gäste diese Leistung am Dienstag wiederholen können, würden die Göttinger auf zwei Niederlagen distanziert und zudem der direkte Vergleich gewonnen.