Bereits am Freitag (18.30 Uhr) sind die EWE Baskets Oldenburg in der easyCredit BBL erneut gefordert. Dann müssen die Oldenburger beim aktuellen Tabellenletzten medi bayreuth antreten, der unter dem neuen Head Coach Mladen Drijencic zuletzt allerdings spürbar verbessert auftritt.
Mehr als einen Monat, genau seit dem elften Februar, musste das Team von Head Coach Pedro Calles kein Auswärtsspiel mehr bestreiten. Vier Heimspiele in Serie durften die Oldenburger in der BBL vor den eigenen Fans in Serie absolvieren und nutzten die Wochen mit starken Leistungen und vier Erfolgen, um sich in den Playoff-Rängen und auf dem vierten Platz zu festigen.
Dazu konnten die EWE Baskets in den letzten Wochen Shakur Juiston und Hassani Gravett noch besser integrieren. Vor allem offensiv scheinen die Oldenburger zudem einen Schritt zu noch mehr Stabilität gemacht zu haben, hatten neben der über die ganze Saison starken Defensive zuletzt auch das viertbeste Offensivrating der BBL. Die große Stärke bleibt aber die höhere Zahl an Ballbesitzen. Über die gesamte Spielzeit hat die Mannschaft von Pedro Calles dank vieler Offensivrebounds und erzwungener Ballverluste im Schnitt fast zehn Ballbesitze mehr als der Gegner.
Qualitäten, die das Team mit nach Franken nehmen muss, schließlich wartet dort ein Kontrahent, der sich in den letzten Wochen deutlich gesteigert hat, auch wenn Erfolgserlebnisse sich noch nicht eingestellt haben. Die Verpflichtung von Mladen Drijencic als Head Coach hat dem Spiel der Bayreuther nicht nur mehr Struktur und Energie gegeben, sondern sorgt aus Oldenburger Sicht für eine besondere Partie. Schließlich hat Drijencic den Erfolgsweg der EWE Baskets im Nachwuchs und später als Head Coach des BBL-Teams maßgeblich mitgeprägt, erreichte mit Oldenburg den Pokalsieg 2015 und insgesamt drei Mal ein Finale in nationalen Wettbewerben.
Ein harter Spielplan, der Drijencic in den ersten sechs Partien ausschließlich Duelle mit Playoffkandidaten bescherte, verhindert bisher einen Bayreuther Erfolg mit dem neuen Trainer. Die Tatsache, dass die Franken im Derby zuletzt Würzburg in die Verlängerung zwangen, den Sieg gegen Bayern München nur um einen Punkt verpassten und auch gegen Ludwigsburg zwei Mal bis in das letzte Viertel Siegchancen hatten, zeigt allerdings die Steigerung, die das Duell am Freitag auch für die EWE Baskets gefährlich macht.
Der Blick auf die Tabelle zeigt allerdings, dass die sportliche Situation für Bayreuth in den letzten Wochen prekärer geworden ist. Vier Siege beträgt der Rückstand auf den ersten rettenden Platz mittlerweile. Aus den elf verbleibenden Partien benötigen die Franken eine deutlich positive Bilanz für den Klassenerhalt.
Die Hoffnungen dafür dürften neben Drijencic vor allem auf einem starken Guard-Duo liegen, das zunehmend das Spiel des eigenen Teams prägt. Brandon Childress kommt über die gesamte Saison auf 17,8 Punkte und 5,1 Assists im Schnitt, steigerte seine Ausbeute zuletzt sogar auf 20 Punkte pro Partie, war über weite Strecken der Saison allerdings die einzige kreative Option im Spiel der Bayreuther. Die Verpflichtung von Otis Livingston (14,3 Punkte, 6,0 Assists), der vor einigen Wochen aus Crailsheim kam, bietet nun die dringend benötigte Entlastung und zusätzliche Option im Spiel. Ahmed Hill (11,4 Punkte, 39,1% Dreierquote) und Ignas Sargiunas (10,9 Punkte, 40,1% Dreierquote) sind besonders als Distanzschützen wichtig für ihr Team.
Auf den großen Positionen sticht vor allem Forward Jackson Rowe, der 11,0 Punkte und 5,5 Rebounds im Schnitt erzielt, heraus. Seitdem Mladen Drijencic das Team übernommen hat, zeigt aber auch der junge deutsche Center Nat Diallo immer stärkere Leistungen, kommt in den sechs Partien auf acht Punkte im Schnitt und trifft dabei fast 90 Prozent seiner Wurfversuche.