Die zweite Auswärtsaufgabe in Serie wartet am Sonntag (15 Uhr) auf die EWE Baskets Oldenburg. Bei den FRAPORT SKYLINERS wollen die Oldenburger dafür sorgen, mit einem Erfolgserlebnis in den zweiwöchigen FIBA-Break zu gehen und sich damit in den Playoff-Rängen festzusetzen.
In der Vorwoche hatten die Oldenburger die Gelegenheit, sich in die Spitzengruppe zu schieben, mit einer denkbar knappen Niederlage in Heidelberg verpasst. Dabei hatte die Mannschaft von Pedro Calles bewiesen, die eigene Identität in jedem Spiel abrufen zu können. Einsatz, der zu Vorteilen im Rebounding führt und defensive Intensität, die zu Ballgewinnen führt, waren erneut vorhanden. Zudem zeigten die EWE Baskets die Moral, sich aus schweren Situationen zu befreien und zwischenzeitlich 19 Punkte Rückstand auszugleichen.
Offensiv zeigt sich hingegen noch deutliches Steigerungspotenzial. Noch kommen Automatismen, Ballbewegung und Selbstvertrauen nicht perfekt zusammen, die Oldenburger sind noch zu abhängig vom Topscorer-Duo DeWayne Russell und Trey Drechsel. Nur 40,7 Prozent der Feldwürfe treffen die EWE Baskets momentan, haben ihre Gefährlichkeit aus der Distanz (28,8 Prozent Dreierquote) noch nicht gefunden.
In Frankfurt wartet nun eine Aufgabe, die auf den zweiten Blick deutlich herausfordernder wirkt. Die Skyliners konnten bisher nur eine Begegnung für sich entscheiden, liegen mit gleichzeitig vier Niederlagen auf dem 17.Tabellenplatz. Bis auf die Niederlage gegen Bayern München hätten die Frankfurter allerdings aus jeder Partie auch als Sieger hervorgehen können. Ob Bayreuth (82:83), Heidelberg (90:93) oder Braunschweig (59:61), den Skyliners fehlte in der Crunchtime zu häufig Cleverness und Glück.
Nach dem sportlichen Abstieg und dem Erhalt der Wildcard vollzogen die Gastgeber im Sommer einen Neuanfang. Geert Hammink, zuvor sehr erfolgreich mit ZZ Leiden, wurde zum neuen Head Coach. Ein Schachzug, der sich noch nicht in Ergebnissen, aber durchaus in der Spielweise niederschlägt. Frankfurt agiert teamorientiert, spielt 20,6 Assists im Schnitt (3. Platz BBL) und zeigt auch defensive Qualitäten. Die Gegner erzielen nur 79,8 Punkte pro Partie und verwandeln nur 41,3 Prozent der Würfe aus dem Feld.
Zum Zentrum des Spiels der Skyliners ist dabei ein Akteur geworden, der zunächst vor allem als Aushilfskraft und Ersatz für den verletzten Center Matt Haarms verpflichtet wurde. Martinas Geben, im Vorjahr noch für Bamberg auf dem Parkett, ist mit 16 Punkten und 6,4 Rebounds im Schnitt bester Akteur der Gastgeber. 3,2 Assists pro Begegnung zeigen zudem, dass der Litauer auch das Auge für seine Mitspieler besitzt. Da auch Matt Haarms wieder fit ist, erwartet die EWE Baskets auf der Center-Position eine starke Besetzung.
Im Fokus steht zudem auch Joshua Obiesie: Der 1,98 Meter große und hochveranlagte Guard hatte bei Bayern München nicht die erhofften Karriereschritte vollzogen, zeigt nun aber in Frankfurt sein Potenzial, kommt aktuell auf 10,6 Punkte und 4,0 Assists im Schnitt. Neben Obiesie ist vor allem Spielmacher J.J. Frazier für den Spielaufbau zuständig. Der aus der zweiten türkischen Liga gekommene Point Guard erzielt 10,6 Punkte, 4,0 Assists und 3,8 Rebounds pro Partie. Gefahr aus der Distanz kommt vom Litauer Laurynas Beliauskas (11,6 Punkte).
Auf den Forward-Positionen sind es neben der Frankfurter Club-Legende Quantez Robertson der reboundstarke Einaras Tubutis (8,4 Punkte, 6,8 Rebounds), der in Berlin ausgebildete Lorenz Brenneke (7,2 Punkte, 3,6 Rebounds) und Nationalspieler Lukas Wank (7,8 Punkte, 4,8 Rebounds), die sich die Minuten teilen.