Die EWE Baskets Oldenburg haben vor frenetischen 6.000 Fans in der Großen EWE Arena eine weitere herausragende Vorstellung gezeigt. Gegen den Tabellenführer agierten die Oldenburger über 40 Minuten mit hoher Energie, zelebrierten in der Offensive wunderschönen Teambasketball und fügten Bayern München mit dem 100:77 die erste Auswärtsniederlage der Saison zu.
Damit nimmt die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic weiter Kurs auf die Playoffs und festigt den vierten Rang in der Tabelle. Mit viel Intensität in der Verteidigung erzwangen die Gastgeber 17 Ballverluste des FC Bayern, führten zwischenzeitlich fast mit 30 Zählern Vorsprung. Die Oldenburger bewegten den Ball hervorragend, suchten immer wieder den Extrapass und erspielten sich so 27 Assists. Dazu liefen die Dreierschützen heiß, verwandelten insgesamt 15 Distanzwürfe bei einer Quote von 50 Prozent. Bei den Gästen hingegen wollte der Ball von der Dreierlinie nicht fallen, nur 19 Prozent Quote aus der Distanz waren ein wichtiger Grund für die Niederlage.
Aus einer starken Teamleistung stachen bei den EWE Baskets vor allem drei Akteure heraus. Maxime De Zeeuw war nie zu stoppen, erzielte 24 Punkte in nur 20 Minuten Spielzeit und traf 64 Prozent aus dem Feld. Frantz Massenat erzielte 20 Punkte und spielte dazu sechs Assists. Die Fäden aber hielt vor allem Mickey McConnell in der Hand, der zu 13 Punkten noch 11 Assists auflegte.
Spielverlauf:
Gegen ersatzgeschwächte Bayern legten die Oldenburger von Beginn an hohe Energie in ihre Aktionen und rissen die Fans in der Großen EWE Arena mit, die im Spielverlauf zu einer großen Stütze wurden. Nach zwei Dunks von Maxime De Zeeuw und einem Dreier von Frantz Massenat führten die Gastgeber mit 10:6, mussten in der Folge aber einen Lauf von ebenfalls hochmotivierten Gästen hinnehmen, die durch Danilo Barthel mit 15:10 in Führung gingen. Die EWE Baskets aber blieben im Spiel, holten sich durch starke Minuten und zwei Blocks von Armani Moore einen weiteren Push und gingen mit bereits zehn Zählern von Maxime De Zeeuw mit einer knappen Führung in die erste Pause (23:22).
Besonders aus der Distanz waren die Oldenburger bis zu diesem Zeitpunkt gefährlich, konnten ihr Offensivspiel in der Zone noch nicht etablieren. Die Bayern blieben vor allem über das starke Pick&Roll von Stefan Jovic und viele Freiwürfe im Spiel. Es war dann Kapitän Rickey Paulding, der mit einem Ballgewinn und Korbleger auf 41:34 erhöhte. Als Maxime De Zeeuw mit zwei Freiwürfen erstmals für eine zweistellige Führung sorgte (47:36), war die Stimmung in der Großen EWE Arena längst übergekocht.
Auch die zweite Halbzeit begannen die Oldenburger stark, zogen auf 55:39 davon, verloren dann aber kurz den Faden. Als die Gäste auf sieben Zähler heran waren, gab Maxime De Zeeuw die Antwort und sorgte mit fünf schnellen Zählern für das 63:51. Die EWE Baskets waren nun in der Defensive angetrieben von den Fans wieder hellwach und brachten das Spiel der Gäste zum Kollabieren. Diese wiederum verloren kurzzeitig die Nerven, kassierten ein unsportliches und ein technisches Foul und erlaubten dem Team von Headcoach Mladen Drijencic so auf 20 Zähler zu enteilen (71:51). Ob die Einwechslung von Marko Bacak, der gegen Maik Zirbes stark agierte, die Entscheidung Rickey Paulding gegen Jovic verteidigen zu lassen oder die Umstellung auf Zonenverteidigung, die Schachzüge des Trainers führten zum Erfolg.
Mit einem entfesselt aufspielenden Frantz Massenat und einer klaren Überlegenheit im Rebounding schraubten die Gastgeber den Vorsprung auf 86:62, legten jeweils nach hervorragender Ballbewegung mit zwei Distanztreffern nach und führten mit 91:64. Nun verteilten die EWE Baskets die Spielzeit und ließen den Leistungsträgern die verdienten stehenden Ovationen zukommen. Gleichwohl sorgten Isaiah Philmore und Haris Hujic dafür, dass der Erfolg auch in der Höhe am Ende die Dominanz der Oldenburger ausdrückte.