Spielbericht

EWE Baskets Oldenburg - MLP Academics Heidelberg 85:83

TOP FOUR! EWE Baskets mit 17-Punkte-Comeback in überragender Atmosphäre

04.12.2022

 Bild: Ulf Duda

Boxscore

NR Spieler ESZ PKT 2PM 2PA 3PM 3PA FTM FTA DR OR AS ST TO BS PF

Mit einem begeisternden Comeback-Sieg haben sich die EWE Baskets Oldenburg zum dritten Mal in der Club-Geschichte für das TOP FOUR des MagentaSport  BBL Pokals qualifiziert. Die Mannschaft von Pedro Calles drehte zwischenzeitlich 17 Punkte Rückstand gegen die MLP Academics Heidelberg in großartiger Atmosphäre vor 5.737 Zuschauern noch in einen Erfolg.  Das TOP FOUR wird am 18. und 19. Februar 2023 an einem noch zu bestimmenden Austragungsort durchgeführt.

Es war ein Spiel, das gleichzeitig für den besonderen Reiz des Pokalwettbewerbs steht, als auch einmal mehr verdeutlichte, wie sehr die DNA des Oldenburger Teams, mit Energie und Intensität zu spielen und nie aufzugeben, mittlerweile verankert ist. In der ersten Halbzeit hatte die Mannschaft von Pedro Calles gegen starke Gäste, die viele  Würfe verwandelten, keinen Zugriff bekommen, 52 Zähler kassiert und zwischenzeitlich mit 17 Punkten zurückgelegen.

Nach Wiederbeginn erlaubten die EWE Baskets angeführt von Kapitän Max DiLeo dann nur noch acht erfolgreiche Würfe aus dem Feld bei 29 Prozent Wurfquote. Hatte Heidelberg in der ersten Halbzeit 18 Punkte in der Zone erzielt, waren es nach Wiederbeginn nur sechs weitere Zähler. Kombiniert mit einer kleinen Reboundüberlegenheit (39:33) der Schlüssel zum Sieg.

DeWayne Russell trug seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit in der Offensive, stand am Ende bei 28 Punkten. Zum wahrscheinlich entscheidenden Mann auf dem Parkett wurde allerdings Alen Pjanic, der zur Halbzeit noch bei null Punkten stand, nach Wiederbeginn 15 Zähler auflegte, dazu vier Rebounds und drei Steals sammelte. Zudem punkteten Max DiLeo (12) und Tanner Leissner (11 Punkte, 6 Rebounds) zweistellig.

Die Partie begann auf beiden Seiten mit enormer Physis und starken Minuten von Max DiLeo, der zunächst aus der Distanz verwandelte und dann zwei Mal stark zum Korb kam (7:5). Wann immer es möglich war, drückten die Gastgeber auf das Tempo, spielten auch aus Rebounds schnell und kamen so auch zum 11:7 von Russell. Insgesamt zeigten sich die Oldenburger aber zu fehleranfällig, erlaubten sich vier Ballverluste im ersten Abschnitt und lagen nur deshalb nicht deutlich zurück, weil Russell gegen Ende des Viertels gleich doppelt aus der Distanz traf.

Auch im zweiten Abschnitt wirkten die Heidelberger sehr klar in ihren Aktionen und begannen gegen fehlerhafte Gastgeber ihre Dreier zu treffen, Ugrai, Kesteloot und Lassisi stellten so auf 27:38. Oldenburg kämpfte, konnte die Offensive der Gäste in dieser Phase aber nicht stoppen und geriet nach einem weiteren Dreier mit 17 Punkten in Rückstand, Lomazs und Russell sorgten dafür, dass der Rückstand zur Pause etwas schrumpfte.

Nach Wiederbeginn änderte sich das Spielgeschehen dann komplett. Oldenburg war nun präsenter, stoppte mit kleinen Anpassungen die Offensive die Heidelberger immer stärker und hatte die Big Plays auf seiner Seite. DiLeo und Leissner stellten auf 51:57, Drechsel verkürzte gar auf vier Zähler. Zudem zeigten die EWE Baskets nun Aktionen, die mit ihren Emotionen die Fans immer mehr mitrissen. Besonders Alen Pjanic stach dabei mit Blocks und Offensivrebounds hervor.

Die besten Minuten des Forwards sollten allerdings noch folgen. Nach einem Ballgewinn bediente DiLeo Pjanic per Bodenpass, der krachend per Dunk abschloss. Im Anschluss verwandelte Pjanic den Dreier zum Ausgleich (66:66) und legte fünf weitere Zähler nach. Heidelberg zeigte sich weiter mit großem Willen, blieb auch im Spiel, als Lomazs per Dreier und Leissner nach Offensivrebound auf 78:75 stellten. 

Wieder einmal war dann Alen Pjanic zur Stelle, der defensiv per Block abräumte  und auf der Gegenseite mit Zug zum Korb zum 82:80 traf. 20 Sekunden vor dem Ende wurde ein Wurfversuch von Leissner geblockt, Heidelberg versuchte im Fastbreak zu scoren, doch wieder war es Alen Pjanic, der mit vollem Einsatz in der Transition-Defense den Steal sicherte. Russell nutzte im Anschluss zwei Freiwürfe zum 85:81. Zu einem absoluten Krimi passte, dass auch dies nicht die Entscheidung war. Ein Foul von Tanner Leissner vor dem Einwurf wurde als ein unsportliches Foul gepfiffen, Washington nutzte beide Freiwürfe und plötzlich hatte Heidelberg den letzten Angriff zum Sieg. Oldenburg  allerdings verteidigte stark, Washington musste den schweren Wurf nehmen und verwandelte nicht. Die EWE Baskets und ihre Fans durften den Einzug ins TOP FOUR feiern.



Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Ich möchte meinen Spielern zu dem herausragenden Einsatz gratulieren. Wenn man zuhause mit 17 Punkten hinten liegt, dann kann das Spiel auch in eine ganz andere Richtung gehen als das heute. Wir hatten eine vernünftige Einstellung und haben in der Halbezeitpause nochmal darüber geredet, was wir alles machen können, um das Spiel zu drehen. Wir haben Heidelberg nicht mehr als 20 Punkte in den zwei Viertel gelassen – das war unser Ziel, um wieder in das Spiel zurückzufinden. Ich bin freue mich sehr, nicht nur für meine Spieler, sondern auch für das gesamte Trainerteam, für die Stadt und den Club, denn es ist für alle sehr schön, in das TOP FOUR eingezogen zu sein. Auch wir haben nicht viel Zeit, um den Sieg zu feiern, da wir morgen nach München zum Spiel am Dienstag fahren.“

Joonas Iisalo (Head Coach MLP Academics Heidelberg): „Glückwunsch an Oldenburg und zum Einzug in das TOP FOUR. Natürlich sind wir enttäuscht, wir konnten so nah an die sehr guten Oldenburger kommen. Wenn man mit einem Wurf und dem Ballbesitz die Möglichkeit hat, zu gewinnen oder zu verlieren, dann ist das die schlimmste und beste emotionale Situation gleichzeitig – für uns waren es leider die schlechten Emotionen, die hochkamen. Gleichzeitig bin ich sehr zufrieden mit unserer Arbeit. Wir haben Dienstag ein hartes Spiel gegen Chemnitz vor uns, da haben wir keine Zeit, um der Niederlage nachzutrauern.“