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Abend für die Ewigkeit: Oldenburg verneigt sich vor Paulding

04.06.2022

Bild: Ulf Duda

Der größte Sportler der Oldenburger Geschichte hat seine Bühne verlassen. An einem emotionalen und vor allem von Dankbarkeit geprägten Abend verabschiedete die Rekordkulisse von 6.523 Fans in der Großen EWE Arena ihre Club-Legende Rickey Paulding mit einem Allstar-Game und einer bewegenden Zeremonie im Anschluss.

Und dann ganz am Ende war er da, der Moment, der Rickey Paulding in seiner Persönlichkeit und Strahlkraft vielleicht besonders gut beschreibt. In einem schlichten dunklen Shirt stand der Kapitän auf dem Parkett und überstrahlte mit seinem Lächeln, dem Respekt, der Liebe und Bescheidenheit in seinen Worten doch alles. Paulding wandte sich auf Deutsch an die Oldenburger Fans, bedankte sich für wundervolle Jahre und dafür, dass die Menschen die Stadt zu seinem Zuhause gemacht haben. Er werde die Fans vermissen und Oldenburg immer im Herzen tragen. Besonders bedankte sich die Club-Legende bei seinen Trainern Predrag Krunic und Mladen Drijencic und wandte sich zum Schluss an seine Familie. Wann immer jemand ihn nach seinem Geheimnis frage, seine Frau Kara sei die Antwort!

Kurz zuvor hatten die EWE Baskets das Trikot mit der Nummer 23 unter Rickey Paulding-Sprechchören neben die Trikots der Club-Legenden Pavel Becka, Tyron McCoy und Daniel Strauch unter die Hallendecke gezogen, von der Feuerwerk und Konfetti auf das Parkett regnete. Es war der Höhepunkt einer emotionalen Reise durch 15 Jahre, die in Videos, in denen viele Weggefährten zu Wort kamen, erzählt wurde und in dem Moderator Arne Malsch Rickey treffend als norddeutschen Charakter beschrieb. Immer wieder sorgten dabei Musiker des Oldenburgischen Staatsorchesters für besondere musikalische Momente.

 Hermann Schüller erinnerte in seiner Rede an Nelson Mandela, der gesagt habe, dass entscheidend sei, wie viele  Leben man berührt habe und dieser Abend der Beweis sei, dass Rickey in Oldenburg viele Leben verändert habe. Zudem verkündete der Club-Boss, dass Rickey Paulding auch zukünftig im Nachwuchsbereich mit den EWE Baskets arbeiten und dafür regelmäßig nach Oldenburg kommen werde. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann hob hervor, dass Paulding die Stadt bekannter gemacht habe, erinnerte an die Worte der Schwiegermutter von Paulding, die gesagt hatte, dass sie Rickey von Anfang an geliebt habe, weil er eben Rickey ist. So sei es auch mit Rickey und den Menschen der Stadt.

Zuvor hatten die 6.523 Fans in der Großen EWE Arena ab der ersten Sekunde deutlich gemacht, dass das Sportherz in Oldenburg gelb erstrahlt. Als zunächst der Teambus der EWE  Baskets Oldenburg  vorfuhr und dann der Einlauf der Teamkollegen aus 15 Jahren begann, standen die Fans  zum ersten Mal Kopf. Unter ohrenbetäubendem Jubel liefen Club-Legenden wie Rasid Mahalbasic, Ruben Boumtje Boumtje, Julius Jenkins und Philipp Schwethelm ein, die extra gekommen waren, um den größten BBL-Spieler aller Zeiten zu ehren.

Rickey Paulding eröffnete die 4x5 Minuten standesgemäß, dann zeigte Philipp Schwethelm noch einmal seine ganze Klasse und traf vier seiner ersten fünf Dreier. Der Spaß stand im Vordergrund und doch gab es spektakuläre Szenen: Marko Scekic bediente Rickey Paulding per Bodenpass und der Kapitän vollendete den Alley-oop spektakulär als wäre es wieder 2007. Auch Ruben Boumtje Boumtje steuerte sechs Punkte bei und trotzdem blieb die Begegnung vor allem das unterhaltende und von Spaß geprägte Zusammentreffen von alten Teamkollegen und Freunden.

Über große Emotionen durfte sich Mladen Drijencic freuen. Die EWE Baskets überraschten ihren langjährigen Headcoach Ende des dritten Viertels mit einer offiziellen Verabschiedung. Mit minutenlangen Ovationen zeigte die Oldenburger Fans einmal mehr, wie besonders der Club ist und zollten dem sichtlich emotionalen Drijencic ihren Respekt und ihre Dankbarkeit für fast sieben gemeinsame Jahre.

Zu Beginn des letzten Abschnitts kam dann Tre Paulding als Überraschung zu seinem Vater auf das Parkett und zeigte mit einigen Punkten, Dunk und Dreier, dass die nächste Generation im Hause Paulding das Talent geerbt hat. Rickey verließ dann 23 Sekunden  vor dem Ende unter stehenden Ovationen das Parkett, die gleichwohl nur die Ouvertüre für die folgenden emotionalen Stunden waren.

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