Nach zwei guten Heimauftritten machen die EWE Baskets Oldenburg sich an der Ostsee auf die Jagd nach dem ersten Auswärtssieg der Saison. Am Samstag (18.30 Uhr) ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic beim Tabellennachbarn ROSTOCK SEAWOLVES gefordert. Alle Spiele der easyCredit BBL werden exklusiv bei Dyn übertragen.
Ausgangslage: Einer der Gründe, warum die EWE Baskets bisher nur als starkes Heimteam glänzen konnten, war gegen Würzburg Mitte des dritten Viertels spürbar. Oldenburg geriet aus dem Takt und folgend in Rückstand, die Große EWE Arena stand jedoch hinter dem Team. Gemeinsam konnte das Momentum gedreht werden, der überzeugende Heimsieg gelang. Es sind Fortschritte in Sachen Widerstandsfähigkeit, Energie und Defensive, die Mut für die Reise an die Ostsee machen dürfen.
Dorthin gilt es genau diese Tugenden zu übersetzen, schließlich kosteten im Saisonverlauf häufig defensive Probleme den Auswärtssieg. In Braunschweig und Vechta waren die Oldenburger zuletzt nah am ersten Erfolg, verhindert wurde dieser vor allem durch schwache Minuten zum Start der Partien. Dies gilt es in Rostock abzustellen.
Personalsituation: Seth Hinrichs fiel gegen Würzburg krankheitsbedingt aus und fehlte auch zum Start in die Trainingswoche. Nach der Rückkehr in die Trainingseinheiten bleibt abzuwarten, ob es für den Forward zum Einsatz gegen Rostock reicht.
Blick auf den Gegner: Es ist das klassische Duell zweier Tabellennachbarn. Wie die EWE Baskets stehen die Seawolves bei sieben Siegen und acht Niederlagen, wollen zurück in die Play-In-Ränge und wollen Anschluss an die Playoffs halten. Wie groß das Potenzial dafür ist, deutete Rostock in den letzten Wochen mehrfach an. Zuletzt gab es zwar eine Niederlage in Ulm (72:82), zuvor gelangen jedoch gegen Vechta (87:83), bei ALBA BERLIN (96:85) und gegen Hamburg (92:76) drei Erfolge.
Den Anspruch, sich in der Tabelle nach oben zu orientieren, untermauerten die Verantwortlichen auch mit bereits drei Nachverpflichtungen. Mit Aigars Skele, Tyler Nelson und zuletzt Godwin Omenaka verließen drei Akteure den Club, dafür stehen mittlerweile mit Nijal Pearson und JeQuan Lewis zwei Rückkehrer wieder im Kader, hinzu kam in dieser Woche Center Malik Osborne.
Gerade Spielmacher JeQuan Lewis (6,5 Punkte) verdeutlicht dabei die großen Möglichkeiten, mit denen der im Sommer verpflichtete Head Coach Przemyslaw Frasunkiewicz arbeiten kann. Lewis führte im Vorjahr Bourg-en-Bresse in das Finale des Eurocups, startete die Saison in China und absolvierte zuletzt seine ersten beiden Partien in Rostock, wo der Guard in der Saison 2022/23 herausragend agiert hatte. Ihm zur Seite steht mit Elias Baggette (5,6 Punkte, 2,3 Assists) ein junger deutscher Guard mit großem Potenzial.
Viele Möglichkeiten bieten sich auf den Positionen 2 bis 4. Bryce Hamilton ist einer der stärksten Scorer der BBL, kommt auf 17,9 Punkte und verwandelt 37,5 Prozent der Distanzwürfe. Aus der Distanz gefährlich ist ebenfalls D’Shawn Schwartz (14,5 Punkte, 4,5 Rebounds), der 42 Prozent der Dreier verwandelt. Der ebenfalls nachverpflichtete und nach Rostock zurückgekehrte Nijal Pearson (8,5 Punkte, 3,8 Rebounds) gibt Athletik und Variabilität. Hinzu kommen zwei ehemalige Oldenburger: Robin Amaize ist zum Anführer gereift, Dominic Lockhart (1,5 Punkte, 3,6 Rebounds) steht weiterhin für starke Defensive.
Komplettiert wird die Rotation von einem Trio an „echten“ Big Men. Sid-Marlon Theis (3,7 Punkte, 1,2 Rebounds) kann als Power Forward und Center auflaufen. Der 2,18 Meter große Philipp Hartwich (2,3 Punkte, 4,2 Rebounds) ist das passende Match Up für Norris Agbakoko. Hinzu kam nun Malik Osborne, der aus Limoges (Frankreich) nach Rostock wechselte und am Samstag seine Premiere feiern könnte.
Die Fortschritte der Seawolves im Vergleich zur letzten Saison sind vor allem an der Defensive festzumachen. Rostock kassiert nur 78,1 Punkte im Schnitt, fünftbester Wert der easyCredit BBL, drückt die Wurfquoten der Gegner auf nur 41,2 Prozent. Der Hauptgrund für die noch ausbaufähige offensive Ausbeute (78,5 Punkte) liegt in 14,3 Ballverlusten im Schnitt und nur knapp über 50 Prozent Zweierquote.
Im Fokus: Enorme Energie strahlte Robin Amaize auch schon in seiner Oldenburger Zeit aus, spielte sich damit auch in die Herzen der Fans. In den letzten Jahren ist der 30-Jährige jedoch zum Anführer gereift, übernimmt Verantwortung kommt auf 13,3 Punkte und 4,1 Rebounds im Schnitt, verwandelt zudem den Distanzwurf (37,9 Prozent) mittlerweile verlässlich.