Die EWE Baskets Oldenburg stehen im Play-In-Kampf unter Druck, dürfen sich gleichzeitig auf eines der Highlight-Spiele der Saison freuen. Am Sonntag (16 Uhr) empfängt die Mannschaft von Mladen Drijencic den deutschen Meister und Titelfavoriten FC Bayern München Basketball. Für die Partie sind unter ewe-baskets.de/tickets lediglich wenige Resttickets verfügbar. Alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live nur bei Dyn.
Ausgangssituation: Gerade einmal drei Spieltage ist es her, dass die EWE Baskets nach einer Erfolgsserie die Playoff-Plätze fest im Blick hatten, sich beim Blick auf Form und Restprogramm Hoffnung machen durften, sich dort zu etablieren. Es folgte eine knappe Niederlage gegen den SYNTAINICS MBC und zwei Niederlagen in Bonn und Frankfurt. Der Blick auf die Tabelle sagt es: Als 14. und mit einer Bilanz von 12:14 haben die Oldenburger nun nur noch wenig Spielraum für Niederlagen.
Hinzu kommt die Art und Weise der verlorenen Spiele, in denen die Mannschaft über zu weite Phasen zu wenig Energie zeigte, und vor allem offensiv unerwartet gehemmt und ohne Selbstvertrauen agierte. Die Folge waren viele vergebene Würfe und zu große Harmlosigkeit unter dem Brett.
Dementsprechend ist die Mannschaft am Sonntag gefordert, die Fans ab der ersten Sekunde mit enormer Energie und Intensität abzuholen, um in der Folge Atmosphäre und Unterstützung der Fans in der Großen EWE Arena für den Rest des Spiels nutzen zu können. Gelingt diese Verbindung aus Team und Fans, wird es auch für den FC Bayern nicht einfach.
Veränderte Tip-Off-Zeit: Zu Beginn der Woche verlegte die easyCredit BBL den Spielbeginn gegen München um 30 Minuten nach vorne. Der Grund sind die Play-Ins in der Euroleague, die am Dienstag beginnen. Es soll eine Abreise per Flugzeug noch am Spieltag ermöglicht werden, um die Regeneration zu verbessern. Der neue Spielbeginn am Sonntag ist nun 16 Uhr.
Deutsche Minuten: Vieles mag die beiden Teams in dieser Saison trennen, in einer Statistik sind die Mannschaften nah beieinander. Der FC Bayern und die EWE Baskets vergeben ligaweit die meisten Minuten Einsatzzeit an deutsche Spieler. Sind es bei München 61,6 Prozent der Minuten, gehen 43,5 Prozent der Einsatzzeit in Oldenburg an deutsche Spieler.
Der Gegner: Spiele gegen den FC Bayern sind besonders, es ist auch in der Großen EWE Arena spürbar, dass es ein besonderer Wunsch ist, dem finanziell stärksten Team und damit automatisch auch dem Titelfavoriten ein Bein zu stellen. Dafür wird es auch am Sonntag eine besondere Leistung benötigen, wenngleich abzuwarten bleibt, in welcher personellen Konstellation die Gäste anreisen.
Seit gestern Abend und einer Niederlage am letzten Spieltag der Hauptrunde steht fest, dass die Bayern in der kommenden Woche am Dienstag und möglicherweise auch Freitag in Play-In-Duelle der Euroleague müssen. Ob und in welcher Form dies Auswirkung auf den Spieltagskader des Meisters haben wird, wird sich erst am Sonntag zeigen. In jedem Fall wird ein Team mit herausragender Qualität auf dem Parkett stehen.
Bereits die ganze Saison balanciert Coach Gordon Herbert die Themen Belastung und Erfolg aus, die Gäste können sich in der BBL keine Niederlage erlauben, wenn die Tabellenführung nicht an Ulm verloren gehen soll. Spieler wie Nachwuchs-Talent Ivan Kharchenkov (5,7 Punkte), Distanzschütze Andreas Obst (10,9 Punkte, 38,5 Prozent Dreier), Elias Harris (5,9 Punkte, 3,0 Rebounds) und Niels Giffey (8,9 Punkte) tragen viel Belastung. Die herausragenden Akteure des Kaders sind jedoch Carsen Edwards (14,9 Punkte), der auch in der Euroleague zweitbester Werfer ist und Big Man Devin Booker (13,2 Punkte, 5,6 Rebounds). Hinzu kommt Allrounder Nick Weiler-Babb (6,5 Punkte, 5,5 Assists, 4,7 Rebounds) als vermutlich bester Verteidiger der BBL.
Große Verantwortung werden am Sonntag voraussichtlich Justus Hollatz und Jack White tragen müssen. Hollatz kam mitten in der Saison zum FC Bayern, ist nicht für die Euroleague spielberechtigt und erzielt 5,2 Punkte, 3,3 Assists und 2,4 Rebounds im Schnitt. Auch White (6,5 Punkte, 3,0 Rebounds), der kürzlich aus Australien kam, kann nicht in der Euroleague eingesetzt werden.
Einstellen müssen die EWE Baskets sich auf eines der besten Verteidigungsteams der Liga, das nur 75 Punkte im Schnitt und 44 Prozent Feldwurfquote erlaubt. Zudem zählt der FC Bayern zu den besten Reboundteams, sichert sich im Schnitt fünf Abpraller mehr als die Gegner.