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78:88 - Kraft reicht nicht für Sensation

13.05.2015

Erst in den letzten Minuten entschieden die Berliner das Spiel für sich und siegten 88:78. Am Freitag (19.30 Uhr) müssen die Oldenburger nun in Berlin unbedingt gewinnen, um ein weiteres Spiel zu Hause zu erreichen.

Bisher bekommen die EWE Baskets Oldenburg im Viertelfinale der BBL noch nicht den verdienten Lohn für die Einstellung und die Leistungen auf dem Parkett. Bereits am Sonntag in Berlin hatte das Team von Headcoach Mladen Drijencic lange Zeit eine überzeugende Leistung geboten und verpasste den Erfolg erst in der letzten Minute knapp – ein Drehbuch, welches sich in Spiel zwei wiederholen sollte.

Drei angeschlagene Spieler hatten die Baskets nach der Partie in Berlin zu beklagen, alle Bemühungen die Einsatzfähigkeit in den vergangenen Tagen wiederherzustellen scheiterten. Somit mussten die Gastgeber ohne Nemanja Aleksandrov, Philipp Neumann und Maurice Stuckey antreten, früh im zweiten Viertel gesellte sich Julius Jenkins nach einem Schlag auf das Knie zum Lazarett hinzu – eine Hypothek, die sich am Ende als zu schwerwiegend erwies.

„40 Minuten stehen und alles geben“ hatte der Fanblock auf einem Spruchband neben den Eingängen aufgehängt und damit das Motto für den Abend ausgegeben. Ein Vorhaben, das die Anhänger mit Beginn der Partie in die Tat umsetzen. Angetrieben von den eigenen Zuschauern zeigten dann auch die EWE Baskets, dass sie dem Favoriten trotz der Ausfälle alles abverlangen würden und starteten hervorragend in die Partie. Adam Chubb und Julius Jenkins erwiesen sich in der Offensive als die Spieler, neben denen die Mannschaft sich in einen kleinen Rausch spielte. Adam Chubb erzielte 11 Punkte alleine im ersten Viertel, Julius Jenkins stellte mit seinem zweiten versenkten Distanzwurf den Spielstand auf 16:8. Kurze Zeit später stand es 21:8, die Hoffnungen auf ein kleines Basketballmärchen wuchsen.

ALBA BERLIN antwortete allerdings im Stile einer Spitzenmannschaft, stabilisierte die Verteidigung, startete einen 19:4-Lauf und ging wieder in Führung (27:25). Besonders im Kampf um die Rebounds sicherten sich die Gäste einen Vorteil gewannen das Rebound-Duell 38:26. Die EWE Baskets, bei denen Jan Niklas Wimberg, Leo Niebuhr und Dominic Lockhart viele Minuten auf dem Parkett standen, ließen sich aber nicht nachhaltig beeindrucken, blieben dran und gingen mit einem Dreier von der Mittellinie von Casper Ware zur Halbzeit wieder in Führung (40:39).

Aus der Pause kamen die Oldenburger dann wieder mit viel Energie, gaben kaum einen offenen Wurf ab und hatten mit Casper Ware in dieser Phase einen Spieler, der nicht zu stoppen war. Sechs Punkte erzielte Ware in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit, setzte dazu Adam Chubb in Szene, die Baskets setzten sich auf 51:41 ab.

Der Wendepunkt der Partie sollte kurz vor Ende des dritten Abschnitts erfolgen. Chris Kramer wurde beim Stand von 55:49 geblockt, im Gegenzug verwandelte Niels Giffey einen Dreier. Zusätzlich kassierte Kramer ein technisches Foul, welches die Berliner eiskalt ausnutzten, zum 55:55 ausglichen und mit zwei Distanzwürfen früh im letzten Viertel die Partie in ihre Richtung wendeten. Nun machten sich die schwindenden Kräfte bei den Gastgebern bemerkbar, die Berliner kamen zu leichten Abschlüssen und entschieden die Partie.

Als Headcoach Mladen Drijencic seine Bankspieler dann 76 Sekunden vor dem Ende auf das Feld brachte, zeigten die Fans ein feines Gespür für die Situation der Mannschaft und verabschiedeten die Spieler mit großem Applaus. Am Freitag (19.30 Uhr) reisen die EWE Baskets Oldenburg nun für Spiel drei nach Berlin. Ein wenig Hoffnung darf geben, dass die Oldenburger in den Jahren 2008 und 2011 nach einem 0:2-Rückstand jeweils das dritte Spiel in Berlin gewinnen konnten.

Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg

Bild: fotoduda.de