Für die Oldenburger geht es dabei noch um eine günstige Ausgangsposition für die anstehenden Playoffs.
Eines der Topteams der Liga zu Gast, dazu ein Gegner, gegen den man die eigene Mannschaft kaum motivieren muss und der die Fans ebenfalls zu Höchstleistungen antreiben wird. Playoff-Atmosphäre wird unter den 6000 Zuschauern herrschen, wenn die Oldenburger gegen den aktuellen Tabellendritten der Beko BBL antreten. Gleichzeitig bedeutet die Partie gut eine Woche vor dem Start in die Playoffs, eine gute Gelegenheit, die eigene Qualität gegen einen möglichen Viertelfinal-Gegner zu testen, die notwendige Intensität aufzubauen und ein Zeichen an die Konkurrenz zu setzen.
Während die Begegnung für den FC Bayern keine sportliche Bedeutung mehr hat - Platz drei nach der Hauptrunde steht fest, können die EWE Baskets ihre Ausgangsposition für die kommenden Wochen deutlich verbessern. Sollten die FRAPORT SKYLINERS (in Tübingen) oder ratiopharm ulm (in Bonn) ihre Spiele verlieren, lägen die Oldenburger auf Platz sechs. Sollten gar beide Konkurrenten Federn lassen, winkt Platz fünf. Voraussetzung für den Blick in die anderen Arenen wäre aber ein eigener Erfolg über den Favoriten aus München.
Für dieses Unterfangen werden die Oldenburger mit der Unterstützung der eigenen Fans auf beiden Seiten des Parketts auf höchstem Niveau agieren müssen. In der Defensive werden die Oldenburger vom offensivstärksten Team der Liga gefordert. 90,9 Punkte pro Begegnung erzielen die Bayern, geben mit 19,8 Assists im Schnitt die meisten Vorlagen und sind auch im Kampf um die Rebounds die Nummer eins der Liga. Die EWE Baskets müssen daher die unter Mladen Drijencic gezeigte Defensivleistung, nur ein Team erzielte in diesem Zeitraum mehr als 75 Punkte gegen die Baskets, abrufen. 69,9 Punkte pro Spiel geben die Oldenburger seit dem Arbeitsantritt des neuen Trainers ab; ein Wert, den über die gesamte Saison keine Mannschaft der Liga erreicht.
Allerdings zeigten die Bayern gegen Bamberg und Berlin ebenfalls, dass sie eine sehr intensive Verteidigung spielen können. Das ist ein Umstand, auf den auch der Oldenburger Headcoach hinweist: „Bayern ist eine sehr aggressive Mannschaft in der Offensive und Defensive. Sie spielen gerne ein hohes Tempo und sind das stärkste Team der Liga im Fastbreak. Wir müssen die Aggressivität kontrollieren und München hart für die Würfe arbeiten lassen.“
Der in der laufenden Saison wohl stärkste Spieler im sehr tief besetzten Kader ist Nihad Djedovic, der in dieser Woche einen deutschen Pass erhielt und pro Begegnung 14,5 Punkte erzielt. Unter dem Korb gehört der ehemalige MVP John Bryant mit 13,7 Punkten und 7,6 Rebounds weiterhin zu den stärksten Centern der BBL.
Eine Mammutaufgabe wartet also auf die EWE Baskets Oldenburg, die auch auf die laute und gelbe Unterstützung der eigenen Fans setzen. Es gilt eine herausragende Bilanz in eigener Halle zu verteidigen: Nur in den vergangenen Playoffs konnte Bayern München in der EWE Arena gewinnen, in der Gesamtbilanz in Oldenburg stehen vier Siege dieser Niederlage gegenüber.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Irene Wepner