Mit der Niederlage in Weißenfels verliert das Team von Headcoach Mladen Drijencic Boden auf die direkten Konkurrenten.
Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten erlebten die Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels. In den ersten 20 Minuten erwischten die Gastgeber die EWE Baskets auf dem falschen Fuß. Mit einer Woche Vorbereitung schien der Mitteldeutsche BC bestens auf die Oldenburger Pläne in Offensive und Defensive eingestellt, während den Gästen zu Beginn jedes spielerische Mittel fehlte, um die variable Verteidigung der Weißenfelser zu knacken. Erst im Laufe der Partie fanden die Baskets ihr Spiel, boten ein dominantes 3. Viertel und hatten mit einer zwischenzeitlichen Führung im letzten Abschnitt sogar noch die Hand am Sieg – alleine dieses Mal sollten die Gastgeber die größeren Reserven haben.
Ein in den letzten Wochen ungewohntes Gesicht zeigten die EWE Baskets Oldenburg von Beginn an in Weißenfels. Ohne Energie und die zuletzt gewohnte Intensität in der Verteidigung agierten die Oldenburger, wirkten mental müde und kamen überhaupt nicht in die Partie. Der MBC hingegen fand immer wieder den Weg zum Brett und schien die Lücken in der Defensive der Niedersachsen gut gescoutet zu haben. 2:14 aus Sicht der Baskets stand es nach wenigen Minuten, fast fünf Minuten waren die Gäste ohne Punkt geblieben, doch es sollte noch schlimmer kommen.
Nun begann der Mitteldeutsche BC auch aus der Distanz zu treffen. Der starke Frantz Massenat, der 16 Punkte und 6 Assists auflegte, zwei Mal Malte Schwarz und Patrick Richard schraubten das Ergebnis per Dreier auf 28:8. Die EWE Baskets hingegen, die den angeschlagenen Casper Ware früh in der Partie ersetzen mussten, sollten bis in die 16. Minute warten müssen, bis Nemanja Aleksandrov den ersten Distanzwurf versenkte. Nachdem Christian Standhardinger den Vorsprung auf über 20 Punkte schraubte, begannen die Oldenburger zumindest defensiv aufzuwachen. Nur noch vier Punkte erlaubten sie den Gastgebern bis zur Pause, dennoch lag das Team von Mladen Drijencic mit 20:37 zurück.
Im dritten Viertel bot sich plötzlich ein völlig anderes Bild. Die Gäste agierten intensiver in der Defensive, vor allem fanden die Oldenburger nun aber in der Offensive die Mittel sich offene Würfe zu erspielen. Ein 15:3-Lauf brachte die EWE Baskets auf 37:42 heran, ein Erfolg schien Mitte des dritten Abschnitts plötzlich wieder in Reichweite. In dieser Phase versenkte Nemanja Aleksandrov zwei seiner insgesamt drei Distanzwürfe. Auch Julius Jenkins, der am Ende mit 17 Punkten Topscorer wurde, fand nun in das Spiel.
Trotzdem verteidigten die Gastgeber bis in den vierten Abschnitt immer einen kleinen Vorsprung. Nun waren es Julius Jenkins und Philipp Neumann, die das Spiel in die Richtung der EWE Baskets zu drehen schienen. Jeweils 9 Punkte von Jenkins und Neumann befeuerten einen Oldenburger 19:7-Lauf, der drei Minuten vor dem Ende für eine knappe Führung sorgte (66:62).
Die Gastgeber allerdings sollten in diesem Fall mehr Reserven haben. Zuerst traf Frantz Massenat nach einem Oldenburger Fehler in der Pick&Roll-Verteidigung einen offenen Dreier zur 70:68-Führung, dann verlor Rickey Paulding beim Zug zum Korb den Ball. Die Baskets mussten foulen, aber Patrick Richard bewahrte mehrmals die Nerven an der Linie und brachte den Erfolg für den Mitteldeutschen BC nach Hause.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Matthias Kuch