Die EWE Baskets sind Pokalsieger! Die Oldenburger setzten sich gegen die Brose Baskets in einem packenden Finale mit 72:70 (34:34) durch.
Die EWE Baskets haben mit dem Sieg im Beko BBL TOP FOUR 2015 einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte eingefahren. In der großen EWE Arena siegten die Oldenburger am Sonntagnachmittag in einem echten Krimi mit 72:70 gegen die Brose Baskets. Eine starke Teamleistung, in der kein Spieler mehr als 13 Punkte erzielen musste, und eine herausragende Defensive sicherten den Triumph.
Eine kleine Sensation erkämpften sich die EWE Baskets vor 6000 enthusiastischen Fans in der ausverkauften großen EWE Arena. Nur 16 Stunden konnten sich die Oldenburger nach ihrem Halbfinalerfolg über Bonn regenerieren, ehe sie auf die Brose Baskets trafen. Die Franken galten vor der Partie als Tabellenführer und dank ihrer hohen individuellen Qualität als der große Favorit, doch es sollte anders kommen. Leidenschaft, eine unglaubliche Intensität in der Verteidigung und viel Energie von den Rängen sorgten dafür, dass die Bamberger sich zu keiner Zeit als überlegen erwiesen.
Der große Druck war von der Oldenburger Mannschaft vor der Partie abgefallen, nachdem der Finaleinzug gelungen war. Von Beginn an zeigte sich, dass nun alle Bremsen im Spiel gelöst waren. Zwei Dreier von Chris Kramer und ein weiterer Distanztreffer von Casper Ware deuteten früh in der Partie mehr Wurfglück an. Die Gastgeber überrannten den Favoriten in den ersten Minuten förmlich und führten nach nicht einmal zwei Minuten mit 9:3. Immer wieder kamen die Oldenburger an die Freiwurflinie und bauten den Vorsprung auf 18:10 aus. Doch auch die Brose Baskets zeigten sich treffsicher aus der Distanz, verwandelten 75 Prozent ihrer Versuche im ersten Viertel. Der blendend aufgelegte Casper Ware traf mit Ablauf des ersten Abschnitts einen schweren Dreier zum 24:17 und erreichte insgesamt 13 Punkte und 6 Assists.
Das zweite Viertel sollte weitestgehend den stärker werdenden Franken gehören, die vor allem durch 12 Punkte von Janis Strelnieks bis zur Pause immer mehr das Kommando übernahmen. Mehr als sechs Minuten blieben die EWE Baskets zwischenzeitlich ohne Punkte, ein 13:0-Lauf brachte die Bamberger Führung. Die gute Verteidigungsleistung und das gute Rebounding (37:31) hielten das Team von Headcoach Mladen Drijencic bis zur Halbzeit im Spiel (34:34).
Im dritten Viertel entwickelte sich weiterhin eine ausgeglichene Partie auf hohem Niveau, kein Team konnte sich absetzen, auch weil immer wieder andere Spieler für die EWE Baskets Verantwortung übernahmen. Maurice Stuckey und Philip Zwiener trafen wichtige Dreier, während Philipp Neumann mit viel Energie am Brett agierte.
Im Schlussabschnitt schien das Pendel in Richtung Bamberg auszuschlagen. Die individuelle Klasse von Darius Miller und Bradley Wanamaker bereitete den Oldenburgern Probleme. Bis auf acht Punkte setzten sich die Franken ab (64:56), doch die Mannschaft und die Fans in der Arena wollten nicht aufgeben. Es war Kapitän Rickey Paulding, der mit einem Dreier fünf Minuten vor dem Ende das Zeichen setzte und das Team folgte ihm. Die Oldenburger Verteidigung nahm den Brose Baskets jede Chance zum Atmen und ein 13:0-Lauf brachte 78 Sekunden vor dem Ende die 69:64-Führung, längst standen in der Arena alle.
Die Brose Baskets gaben noch einmal alles, verkürzten auf 70:72 und hatten sechs Sekunden vor dem Ende den Ball. Die EWE Baskets Oldenburg erlaubten nur noch einen schweren Dreier, den Bamberg nicht versenken konnte. Nun brachen alle Dämme, Rickey Paulding nahm den Pokal für sein Team in Empfang, bevor die Feier mit den Fans in der Arena begann.
Text: Christian Ruhe
Bild: Kai Niemann