Auf die EWE Baskets Oldenburg wartet eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison. Am Ostermontag (15 Uhr) ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic beim Tabellenzweiten ratiopharm ulm gefordert. Alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live nur bei Dyn.
Ausgangssituation: Es ist eine Formkrise zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, die den EWE Baskets für die letzten Saisonwochen enormen Druck macht. Nach mittlerweile vier Niederlagen in Serie und mit einer Bilanz von 12:15 haben die Oldenburger keinen Spielraum für weitere Fehler.
Bei fünf verbleibenden Spielen müssten die EWE Baskets ohne weitere Niederlage durch die Saison marschieren, um den Einzug in die Play-Ins einigermaßen in der eigenen Hand zu behalten. Dementsprechend müssen wie beispielsweise am Montag in Ulm auch überraschende Erfolg folgen.
Dafür gilt es ebenso weiterhin an zwei Punkten zu arbeiten: Stabilität und Fehlerreduktion. Gegen Bayern machten drei bis vier schwache Minuten aus einem ausgeglichenen Verlauf eine Partie, in der die Oldenburger durchgehend einem Rückstand nachlaufen mussten. Zudem bleibt die Fehlerzahl zu hoch, Norris Agbakoko bezeichnete es nach dem Spiel gegen Bayern passend „als sich selbst in den Fuß schießen“. Gehäufte Ballverluste in den entscheidenden Momenten, verpasste Defensivrebounds, schlechtes Foulmanagement oder vergebene offene Würfe, die Problemfelder sind deutlich sichtbar.
Personalsituation: Im individuellen Training ist Eli Brooks bereits wieder sichtbar, für den Einsatz hingegen reicht es noch nicht. Fraglich ist auch Max DiLeo, der zuletzt zwar auf der Bank sitzen konnte, jedoch nicht zum Einsatz kommen konnte. Seth Hinrichs hingegen steht wieder auf dem Parkett, arbeitet gleichzeitig noch an seinem Trainingsrückstand.
Der Gegner: Anders als die EWE Baskets dürften die Ulmer mit ihrem Saisonverlauf zufrieden sein, haben die Gastgeber sich doch stabil auf einem der ersten vier Plätze gehalten. Bei einer Bilanz von 19:9 geht die Blickrichtung auf den zweiten Platz nach der Hauptrunde. Zuletzt zeigt die Mannschaft von Coach Ty Harrelson dabei zwei Gesichter, kassierte drei Auswärtsniederlagen in Serie, ist in eigener Arena jedoch eine Macht. München, Chemnitz, Frankfurt, Berlin und Braunschweig verloren zuletzt deutlich in Ulm, die Gastgeber erzielte in jeder der Partien über 100 Punkte, 110,6 waren es im Schnitt.
Überhaupt überzeugen die Schwaben offensiv, erzielen mit 87,6 Punkten die zweithöchste Ausbeute aller Teams, haben die höchste Wurfquote (48,5 Prozent) und die beste Dreierquote (38,9 Prozent) der Liga. Einzig die hohe Zahl an Ballverlusten (15,3) darf Sorgen machen, jedoch erzwingen die Ulmer auch 15,3 Ballverluste im Schnitt beim Gegner.
Markenzeichen der Gastgeber ist neben Größe und Athletik die Jugend vieler Leistungsträger wie Ben Saraf oder Noa Essengue, die in den nächsten Jahren in der NBA landen dürften. Saraf (11,6 Punkte, 4,0 Assists, 2,9 Rebounds) führt die Ulmer als Spielmacher, auch Nelson Weidemann (9,3 Punkte, 41,3 Prozent Dreier) hat weitere Schritte in seiner Entwicklung gemacht. Große Tiefe haben die Gastgeber auf den Positionen 2 und 3, so dass selbst ein Ausfall von Thomas Klepeisz aufgefangen wird. Dreierspezialist Alfonso Plummer (11,8 Punkte, 43,9 Prozent Dreier), Allrounder Justinian Jessup (12,4 Punkte, 3,9 Rebounds, 2,7 Assists), der zuletzt immer stärkere Tobias Jensen und die Nachverpflichtung Nate Hinton (4,3 Punkte, 3,7 Rebounds) ermöglichen viele verschiedene Aufstellungen. Hinzu kommt mit Karim Jallow (11,8 Punkte, 5,6 Rebounds), der auf beiden Forward-Positionen eingesetzt wird, dank seiner Athletik, Defensivstärke und dem stabilen Dreier einer der besten deutschen Spieler der BBL.
Auf den großen Positionen sind Noa Essengue (9,4 Punkte, 4,7 Rebounds), Marcio Santos (7,9 Punkte, 4,0 Rebounds) und Philipp Herkenhoff (4,6 Punkte, 3,2 Rebounds) jeweils Akteure, die unter dem Korb und aus der Distanz agieren können.