Nach fast einem Monat Pause dürfen die EWE Baskets Oldenburg am Samstag (18.30 Uhr) endlich in die Große EWE Arena zurückkehren und auf die Unterstützung von 6.200 Fans setzen. Zu Gast ist am fünften Spieltag mit ratiopharm ulm der Tabellenführer und das einzige noch ungeschlagene Team der easyCredit BBL. Unter ewe-baskets.de/tickets sind aktuell Restkarten verfügbar. Alle Spiele der easyCredit BBL seht Ihr live bei Dyn.
Ausgangslage
Eine Niederlage, die einem Schlag in die Magengrube gleichkam, kassierte die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles am vergangenen Samstag im Achtelfinale des BBL Pokals in Frankfurt. Einerseits verbleibt den Oldenburgern mit der BBL nur noch ein Wettbewerb, zudem warf die Art und Weise mit wenig Energie und Inspiration Fragen auf, die es in den nächsten Wochen auf dem Parkett zu beantworten gilt.
Mit Wut im Bauch und dem festen Willen ein anderes Gesicht zu zeigen, dürften gegen den Tabellenführer vor allem Energie und Tempo gefragt sein, um die wahrscheinliche Müdigkeit eines hochbelasteten Gegners zu nutzen und Ulm auf dem falschen Fuß zu erwischen. Gleichzeitig gilt es auch eine bessere Balance in der Offensive zwischen dem Distanzwurf und Abschlüssen unter dem Korb zu finden und das Reboundduell für sich zu entscheiden.
Dabei setzen die EWE Baskets auf die Rückkehr in das eigene Wohnzimmer. Ob beim Fan Day gegen Hamburg oder am ersten Spieltag gegen ansonsten ungeschlagene Heidelberger zeigten die Oldenburger genau die Mentalität und Energie, die es benötigt, um am Samstag die Fans mitzureißen und die Ulmer unter Druck zu setzen.
Personalsituation
Seit zwei Wochen können die EWE Baskets nun nahezu in Bestbesetzung arbeiten, nur zwei Akteure kamen mit Mathis Dossou-Yovo und Alen Pjanic in Frankfurt nicht zum Einsatz. Während Dossou-Yovo gegen Ulm weiterhin fehlen wird, soll die Entscheidung, ob Pjanic auf dem Parkett stehen kann, in den verbleibenden Tagen fallen.
Blick auf den Gegner
In einer besonderen Woche trifft Ulm auf die EWE Baskets. Die Gäste nahmen eine Einladung der Portland Trail Blazers an und traten in der Nacht auf Donnerstag an der über 8.000 Kilometer entfernten Westküste der USA zum Freundschaftsspiel gegen das NBA-Team an. Dort unterlagen die Ulmer nach einem sehr respektablen Auftritt mit 100:111. Ein besonderer Termin, der eine körperlich herausfordernde Woche noch anstrengender macht. Schließlich musste Ulm bereits am Samstag in Bamberg und Montag in Istanbul antreten und reist am Donnerstag aus den USA direkt zum Spiel nach Oldenburg. Es gilt, diese Strapazen mit viel Energie und Tempo zu nutzen.
Insbesondere deshalb, weil die Ulmer schon früh in der Saison ihre Rolle als dritte Kraft hinter Bayern München und ALBA BERLIN bestätigen, aktuell sogar das einzige ungeschlagene Team der BBL sind, obwohl mit Chemnitz, Würzburg und Ludwigsburg drei Playoff-Kandidaten auf dem Spielplan standen. Auch im Eurocup ist die Mannschaft von Head Coach Ty Harrelson mit drei Siegen aus vier Spielen voll auf Kurs in Richtung nächster Runde. Einzig die 103:100-Niederlage im Pokal-Achtelfinale in Bamberg dürfte nicht eingeplant gewesen sein.
Setzen können die Gäste mit ihrer hohen Athletik im Kader bisher vor allem auf eine extrem starke Verteidigung, die in der BBL nur 74,7 Punkte im Schnitt und nur 29 Prozent Dreierquote der Gegner erlaubt. Offensiv wächst die Mannschaft, die traditionell zu den jüngsten Teams zählt, noch zusammen.
Der Weg, auf große europäische Talente zu setzen, wird auch in dieser Saison weiterhin fortgesetzt. Nach dem Abgang von Juan Nunez führt nun der 18-Jährige Ben Saraf (10,7 Punkte, 3,3 Assists, 3,3 Rebounds) das Spiel. Ihm zur Seite steht der aus München gekommene Nelson Weidemann (9,3 Punkte). Topscorer der Ulmer ist Justinian Jessup (13,3 Punkte, 5,0 Rebounds), der mit Dreierspezialist Alfonso Plummer (11,7 Punkte, 55 % Dreier) und Thomas Klepeisz eine starke Guard-Besetzung bietet, aus der häufig drei Akteure gleichzeitig auf dem Parkett stehen.
Karim Jallow, der in den letzten Partien verletzungsbedingt fehlte, führt die Gäste auf den Forward-Positionen an, neben ihm soll Isaiah Roby mit der Erfahrung aus 151 NBA-Spielen dominieren. Das erst 17-Jährige französische Supertalent Noa Essengue (7,7 Punkte, 3,7 Rebounds) und der 20-Jährige Alec Anigbata komplettieren die Forward-Positionen.
Auf beiden großen Positionen einsetzbar ist Philipp Herkenhoff (9,0 Punkte, 5,7 Rebounds), der bisher viel Verantwortung übernimmt. Neben Herkenhoff kommen auch Nicolas Bretzel und der Brasilianer Marcio Santos zum Einsatz.
Im Fokus
Im vergangenen Jahr zeigte Ben Saraf mit einer starken Saison sein großes Potenzial in der ersten Liga in Israel. Der 1,97 Meter große Point Guard geht nun in der BBL und im Eurocup den nächsten Schritt, um sich in Richtung NBA zu entwickeln. Saraf zeigt bisher, dass er die Rolle in Ulm erfüllen kann.
Der einzige Spieler mit über 30 Jahren in Ulms Kader ist Thomas Klepeisz, der wie schon in den letzten Jahren die Mannschaft zusammenhält, defensive Akzente setzt und mit der Kombination aus Spielmacher-Qualitäten und Distanzwurf offensiv übernehmen kann.