Manchmal sind die Entwicklungen in einem Spiel unerklärlich. Die Begegnung zwischen der BG Göttingen und den EWE Baskets zählte zu diesen Spielen. Wirkten die Oldenburger in der ersten Halbzeit noch wie paralysiert und lagen nach 20 Minuten mit 42:53 zurück, so brachten sie in der 2. Halbzeit ihre komplette Energie auf das Feld. Den zweiten Abschnitt gewannen die Gäste mit49:26 und brachten den Sieg am Ende verdient nach Hause.
Wer gedacht hatte, das Oldenburger Team würde nach der Niederlage in Trier direkt mit gesteigerter defensiver Intensität in das Spiel starten, sah sich bereits in den ersten Minuten der Partie getäuscht. Es entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch mit hohem Tempo zu Beginn des Spiels. Den überraschend in die Startformation gerückten Youngster Andrew Onwuegbuzie schienen die Baskets allerdings nicht auf der Rechnung zu haben. Elf Punkte, darunter drei Dreier, erzielte der Göttinger im ersten Viertel.
Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts verloren die Oldenburger aber den Faden, während sich die Gastgeber, immer stärker vom Publikum getragen, in einen offensiven Rausch spielten. Ein 4:14-Lauf sorgte für einen klaren Rückstand nach dem ersten Viertel (22:31). Nachdem die Baskets sich zu Beginn des 2. Viertels mühsam wieder in die Partie gekämpft hatten, folgte der nächste Rückschlag: Ein erneuter 16:4-Lauf der Gastgeber sorgte für den nächsten klaren Rückstand. Zur Halbzeit lagen die Baskets mit 43:52 zurück. Über 60% Trefferquote aus dem Feld und 18 Assists zeigten die starke Teamleistung der Gastgeber, aber gleichzeitig auch zu wenig intensive Verteidigung der Huntestädter. Einzig Casper Ware mit bis dahin 16 Punkten hielt die Oldenburger in Schlagdistanz
In der Halbzeitpause allerdings fand das Team den Schlüssel zur Partie. Mit deutlich höherer Intensität und einer kleineren Aufstellung, die Rickey Paulding auf die Position des Power Forwards schob, setzten die Baskets die Gastgeber nun immer stärker unter Druck. Nur noch 8 von 34 Feldversuchen der Göttinger fanden in Halbzeit zwei ihr Ziel. Immer mehr verkürzten die Gäste den Rückstand und konnten kurz vor Ende des dritten Viertels gar durch einen Dreier von Maurice Stuckey in Führung gehen (62:61). Die nun vor Energie sprühenden und von den 150 mitgereisten Fans getragenen Baskets ließen sich auch von den weiterhin hart kämpfenden Göttingern nicht mehr vom Weg abbringen. Julius Jenkins erzielte alleine in der zweiten Hälfte seine kompletten 15 Punkte.
Nach dem Ausgleich zum 75:75 hielt Oldenburg die nun sichtlich müde werdenden Gastgeber für fast sechs Minuten ohne Korberfolg und startete damit den siegbringenden 11:0-Lauf (86:75). Den Vorsprung brachten die Baskets souverän über die Zeit und feierten einen wichtigen Erfolg, der sie zurück auf Platz 4 der Tabelle bringt.
Text: Christian Ruhe, EWE Baskets Oldenburg
Bild: Swen Pförtner