Die Körpersprache stimmte. Der Einsatz auch. Und das Endergebnis sowieso. Mit einem souverän herausgespielten 99:64-Erfolg bei den Rostock Seawolves verbessern sich die EWE Baskets Oldenburg am Ostersonntag vom elften auf den zehnten Tabellenplatz in der easyCredit BBL.
Unterstützt von 100 mitgereisten Oldenburger Fans haben sich die EWE Baskets nach zuletzt zwei Niederlagen am 26. Spieltag wieder gefangen und insbesondere die zweite Halbzeit dominiert. Die Defensive ließ den Seawolves kaum Raum zur Entfaltung. Nur 64 Punkte erlaubten die Gäste den Rostockern, die im letzten Viertel auf nur 9 Punkte kamen.
Aufgrund der Ausländerregel ließ Head Coach Pedro Calles dieses Mal Brekkott Chapman draußen. Stattdessen rückte Deane Williams, der zuletzt zwei Spiele in Folge zuschauen musste, in den Kader. Coach Calles schickte diese Starting Five in der Stadthalle Rostock: Point Guard DeWayne Russell, Shooting Guard Len Schoormann, Chaundee Brown Jr. auf Small Forward, Artur Konontsuk als Power Forward zusammen mit Center Norris Agbakoko auf den beiden Big-Men-Positionen.
Das 1. Viertel bot gegen Rostock, dass zuvor zwölf Niederlagen kassiert hatte, sowohl Licht als auch Schatten. Einige Stockfehler kosteten den EWE Baskets gegen die abstiegsbedrohten Rostocker die Führung nach zehn Spielminuten, in denen hauptsächlich Chaundee Brown mit bis dahin 8 Punkten zu überzeugen wusste. Mit einem 20:21 aus Oldenburger Sicht ging es in den zweiten Spielabschnitt.
Bis Mitte des 2. Viertels gewannen die EWE Baskets dann zunehmend an Sicherheit in ihrem Spiel. Über einen 35:29-Zwischenstand nach knapp 16 Minuten nach Alley-oop-Dunk von Ebuka Izundu ging es bis zur Halbzeitpause rauf auf einen 45:36-Vorsprung. Stärkste Kräfte bis zum Seitenwechsel waren Norris Agbakoko, der in etwas mehr als 10 Minuten Spielzeit schon vor der Pause an einem Double Double kratzte (10 Punkte und 9 Rebounds, davon 5 Offensiv-Rebounds), Geno Crandall mit 12 Punkten als Topscorer der ersten Halbzeit und mit zwei Steals auch in der Defensive stark sowie Chaundee Brown, der mit 10 Punkten ebenfalls früh im zweistelligen Bereich punktete. Allerdings standen nach nur 20 Minuten 13 Ballverluste der in Gelb spielenden EWE Baskets zu Buche.
Norris Agbakoko erzielte in drei Kategorien Karriere-Bestwerte: 16 Rebounds gelangen ihm zuvor ebenso wie 6 Offensiv-Rebounds und 10 Defensiv-Rebounds noch nicht in der BBL. Nur ein Punkt fehlte Geno Crandall am Ende, um seine persönliche BBL-Bestmarke von 28 Punkten einzustellen. Die 27 Zähler aus dem Spiel in Rostock sind allerdings Saisonbestwert für Oldenburgs Point Guard.
Zu Beginn des 3. Viertels setzten die EWE Baskets betont auf ein physisches Spiel, von dem sich die Hausherren beeindruckt zeigten. Wacher und agiler waren die Oldenburger in dieser Phase, so dass die Seawolves erst nach 4 Minuten nach dem Seitenwechsel ihre ersten Punkte der zweiten Halbzeit erzielen konnten – und das auch nur mit drei Freiwürfen von Derrick Alston Jr. zum 39:51 aus Rostocker Sicht. In der Folge entwickelte sich ein intensiv umkämpftes Restviertel, in dem Geno Crandall auf der Spielmacher-Position die Übersicht und die Nerven bewahrte. Sein Dreier aus gut 9 Metern Entfernung zum 56:42 nach gut 25 Minuten setzte ein dickes Ausrufezeichen hinter die Siegambitionen der EWE Baskets.
Nun hatten die Oldenburger auch das Spielgerät besser unter Kontrolle. Im dritten Durchgang ging der Ball nur ein Mal verloren. Und in der Offensive wurde der Ball entweder zügig bewegt oder der Weg um Korb gesucht, um Rostock zu Fouls zu bewegen. Der Lohn hierfür: Eine komfortable 69:55-Führung vor dem Schlussviertel.
Im letzten 4. Viertel ließ das Team von Pedro Calles nicht nach und zwang bei einer 17-Punkte-Führung 7 Minuten vor Schluss Rostocks Coach Christian Held zu einer Auszeit, nachdem DeWayne Russell mit einem Bodenpass durch die Zone Norris Agbakoko auf die Reise zu einem schönen Dunking schickte. Derselbe Agbakoko rückte spätestens da ins Zentrum des Geschehens, als im nächsten Seawolves-Angriff den zum Dunk ansetzenden Chevez Goodwin ans Brett nagelte. Eine Szene, die den Rostockern sichtlich den Siegeswillen nahm.