Zum dritten Spiel in sieben Tagen reisen die EWE Baskets Oldenburg am 26. Spieltag der easyCredit BBL an die Ostsee und treffen dort am Sonntag (18.30 Uhr) auf die ROSTOCK SEAWOLVES.
Nach der Niederlage im Nachholspiel des 24. Spieltags gegen die Telekom Baskets Bonn am vergangenen Dienstag steht das Team von Head Coach Pedro Calles im Kampf um die Play-In-Plätze weiter unter Druck.
Alle BBL-Spiele werden live bei Dyn übertragen: ewe-baskets.de/dyn-abos. Fans, die sich nicht auf den Weg nach Rostock machen, können die Begegnung zudem gemeinsam beim Public Viewing im Schirrmann’s gegenüber der Großen EWE Arena schauen.
Nach dem über weite Teile überzeugenden Heimerfolg vergangenen Samstag gegen MLP Academics Heidelberg folgte gegen Bonn ein Dämpfer. Ein wirklicher Lauf entwickelt sich so nicht, der in Anbetracht von nur noch neun Spielen in der Hauptrunde wichtig wäre. Momentan sind die Oldenburger auf Platz elf und befinden sich in der Mitte eines Dreiergespanns, welches elf Siege und 14 Niederlagen hat. Die Basketball Löwen Braunschweig liegen auf Platz 10, die Bamberg Baskets auf Platz 12.
Die Probleme in Bonn: Insgesamt konnten sich die Gastgeber 17 Rebounds am Oldenburger Brett schnappen. Zudem bekam man über das ganze Spiel keinen Rhythmus bei den Distanzwürfen. Eine Quote von 25 Prozent und 5 von 20 getroffenen Dreiern ist zu wenig. Um gegen ROSTOCK zu gewinnen, muss unter anderem in diesen Bereichen eine Leistungssteigerung her.
Während der Blick in Oldenburg nach oben geht, muss ROSTOCK seinen Blick nach 12 Niederlagen in Serie nach unten richten. In diesem Kalenderjahr gelang dem Team von Head Coach Christian Held noch kein Sieg. Das letzte Erfolgserlebnis war am 2. Weihnachtstag, wo man zu Hause 98:92 gegen die Telekom Baskets Bonn gewann. Auch wenn es einige deutliche Niederlagen gab, waren insgesamt sechs Partien der 12 Niederlagen dabei, die mit einer Differenz von vier Punkten oder weniger verloren wurden – dreimal ging es sogar in die Overtime.
Ein Blick auf die Statistiken zeigt direkt: Die Offensive der Rostocker ist nicht das Problem. Mit 90 Punkten im Schnitt sind die SEAWOLVES das viertbeste Offensivteam der Liga. Lediglich ALBA BERLIN (92,4), ratiopharm ulm (90,9) und die Baskets Bonn (90,6) sind offensiv stärker. Zudem erzwingt man die viertmeisten Freiwürfe (21,4 pro Partie) und nimmt die drittmeisten Abschlüsse aus der Nahdistanz (40,3). Mit einer Dreierquote von 37,9 Prozent zeigt man sich hinter dem FC Bayern München, RASTA Vechta und den Würzburg Baskets extrem sicher aus der Distanz. Und auch die Ballbewegung stimmt. Mit 19,7 Assists pro Partie gehören sie ins obere Drittel der BBL und ordnen sich unter anderem direkt vor München ein (19,1). Dennoch leisten sie sich nur 13,1 Turnover pro Partie, was im Ligavergleich die viertwenigsten sind.
Defensiv drückt bei den ROSTOCK SEAWOLVES eher der Schuh. Lediglich Tübingen (96,6), Göttingen (95,4) und Heidelberg (95,4) lassen mehr Punkte pro Spiel zu als ROSTOCK (94,1). Hinter Bamberg (32,4) und Oldenburg (32,1) lässt ROSTOCK die drittmeisten Distanzwürfe (31,9) zu.
In der Offensive der Rostocker ist klar Forwad Derrick Alston Jr. zu nennen, der mit 19,2 Punkten pro Spiel der drittbeste Scorer der gesamten Liga ist. Neben ihm ist Tyler Nelson der verlässlichste Offensive. Der Guard trifft bei einem Volumen von knapp sieben (6,9) Dreiern pro Spiel 44 Prozent seiner Distanzwürfe. Er ist nach Bambergs Zach Copeland (8,7) und Heidelbergs Justin Jaworski (8,5) der Spieler mit den drittmeisten Abschlüssen jenseits der Dreierlinie. Der erst im Februar nachverpflichtete Point Guard Lester Medford spielt derweil mit 4,0 Assists schon die meisten im Team. Nach der Trennung im Dezember von Mike Smith und diversen Verletzungssorgen gab es hier Bedarf.
Womit Oldenburg vor allem in Bonn Probleme hatte, war das Reboundverhalten. ROSTOCK hat hier mit Center Chevez Goodwin, dem fünftbesten Rebounder der Liga, einen richtigen Experten. Der US-Amerikaner greift sich im Schnitt 7,3 Rebounds pro Partie. Zudem nimmt er mit 8,5 Abschlüssen aus der Nahdistanz die meisten aus seinem Team. Forward Eric Lockett ist mit 9,3 Punkten pro Spiel sowie 5,5 Rebounds extrem wichtig auf beiden Seiten.