Die EWE Baskets Oldenburg haben den Erfolg gegen Heidelberg im Duell mit einem direkten Konkurrenten nicht bestätigen können. Ein schwaches erstes Viertel erwies sich bei der 85:100-Niederlage bei den Telekom Baskets Bonn als zu große Hypothek.
Über 40 Minuten Energie und Intensität auf das nötige und gleichmäßige Niveau zu bringen, ist das Oldenburger Ziel der letzten Wochen. Alleine: Es gelingt bisher nicht. In Bonn kostete ein erstes Viertel, in dem die EWE Baskets nicht physisch und mental präsent waren eine Siegchance. 17 Punkte betrug der Rückstand nach den verhängnisvollen zehn Minuten. Auch wenn die Oldenburger im dritten Viertel noch einmal auf fünf Punkte verkürzten, war dieses Viertel nicht zu kompensieren.
Dazu gelang es nicht, das bekannt starke Bonner Rebounding zu kontrollieren. 17 Offensivrebounds gaben die EWE Baskets ab, erlaubten den Gastgebern 20 Punkte aus zweiten Chancen. Weil zudem der Dreier (25 Prozent) bei den Oldenburgern nicht fallen wollte, blieben die Gäste in Bonn ohne Siegchance.
Ebuka Izundu wurde mit 18 Punkten zum Topscorer, sammelte dazu drei Rebounds, Chaundee Brown Jr. stand am Ende bei 17 Punkten. DeWayne Russell legte 11 Punkte und acht Rebounds auf, während Geno Crandall (11) und Norris Agbakoko (10 Punkte, 4 Rebounds) ebenfalls zweistellig punkteten.
Den EWE Baskets fehlte in den ersten Minuten die nötige Physis und Intensität, zwei starke Aktionen von Konontsuk hielten die Gäste dennoch zunächst in Schlagdistanz. Erst verwandelte der Forward den Distanzwurf, steckte dann stark auf Agbakoko durch, der per Dunk vollendete (7:11). Weil offensiv der Rhythmus insgesamt fehlte und die Transition-Defense nicht passte, wurden die Oldenburger aber bestraft. Erst vollendete Kennedy ein Dreipunktspiel im Fastbreak, fand dann erneut im Schnellangriff Sengfelder für den freien Dreier in der Ecke (10:19). Auf Seiten der Gäste, die im ersten Viertel enorme Probleme im Rebounding hatten, war in dieser Phase nur Crandall gefährlich. Bonn hingegen spielte sich ein einen offensiven Rausch. Als dann noch Frey den Buzzer per Floater-Dreier verwandelte, war der Rückstand auf 17 Punkte (22:39) angewachsen.
Mit Beginn des zweite Viertels fanden die EWE Baskets dann langsam in die Begegnung. Izundu schloss spektakulär per Alley oop-Dunk ab, dann räumte Pjanic kompromisslos per Block ab und Brown Jr. nutzte den Fastbreak. Russell verkürzte bis auf neun Punkte, doch statt das Momentum weiter zu nutzen, beging Izundu das Offensivfoul und Sengfelder, der in der ersten Halbzeit 18 Punkte erzielte, netzte den Dreier (32:44). Weil die Gäste aber den Rebound nun besser kontrollierten, Izundu nur per Foul zu stoppen war, gingen die Oldenburger nur noch mit elf Punkten Rückstand in die Kabine, obwohl der Dreier nicht fallen wollte.
Zum Start in das dritte Viertel blieben die EWE Baskets präsent. Erst flog erneut Izundu für den Dunk ein, dann traf Russell den schweren Distanzwurf. Die defensive Intensität stimmte, Bonn hatte Schwierigkeiten offensiv wieder zum eigenen Spiel zu finden und Russell schloss doppelt stark am Brett ab. Bis auf fünf Zähler (57:62) waren die Oldenburger heran, hatten das Momentum auf ihrer Seite und ließen sich durch einige unglückliche Sequenzen wieder aus dem Spiel bringen. Zudem hatten die Gastgeber weiterhin die Oberhand im Rebounding und trafen mit Fobbs mehrere wichtige Dreier, die für zwölf Punkte Rückstand aus Sicht der EWE Baskets nach 30 Minuten sorgten.
Ein weiteres Aufbäumen des Teams von Pedro Calles blieb aus, weil Bonn nun auf jeden Oldenburger Akzent in der Offensive die Antwort von der Dreierlinie hatte und die Gäste nicht mehr in Schlagdistanz kommen ließ.