Die EWE Baskets Oldenburg reisen zum zweiten Spitzenteam binnen weniger Tage. Am Samstag (20 Uhr) tritt das Team von Head Coach Pedro Calles beim Tabellenführer NINERS Chemnitz an und möchte mit einem Überraschungserfolg die Bilanz in der easyCredit BBL wieder ausgleichen. Alle Spiele der easyCredit BBL werden live bei Dyn übertragen: ewe-baskets.de/dyn-abos. Fans, die sich nicht auf den Weg nach Chemnitz machen, können die Begegnung zudem gemeinsam beim Public Viewing im Schirrmann’s schauen.
Bei einem Spitzenteam siegen: Was im ersten Anlauf in München nicht gelang, wollen die Oldenburger nun am Samstag erreichen. Beim FC Bayern hatten die EWE Baskets über einige Phasen durchaus auf Augenhöhe agiert, hatten die physische und individuelle Überlegenheit der Gastgeber aber nicht über 40 Minuten kontrollieren können und nicht die Trefferquoten auflegen können, die es für eine Überraschung benötigt hätte.
Leichter dürfte die Aufgabe in Chemnitz nicht werden, schließlich sind die Sachsen nicht ohne Grund Tabellenführer der easyCredit BBL. Die Gastgeber bringen mit Abstand die beste Defensive der Liga auf das Parkett, haben das deutlich beste Defensivrating der BBL und lassen nur 76,2 Punkte im Schnitt zu.
Die Gründe dafür sind klar zu benennen, die Defensive ist allerdings nur schwer zu knacken. Die Big Man-Riege um Kevin Yebo und Jonas Richter verfügt über die nötige Athletik und Mobilität, um sehr flexibel zu verteidigen und auch in der Switch-Verteidigung gegen Guards zu bestehen. Dazu bringen Spieler wie Dominic Lockhart, Aher Uguak, Jeff Garrett oder Tylor Ongwae für ihre jeweiligen Positionen besondere Größe oder Athletik mit, so dass Chemnitz Druck auf den Ball ausüben kann und gleichzeitig wenig Raum auf dem gesamten Parkett lässt.
Die daraus folgenden Statistiken lesen sich beeindruckend: Chemnitz erlaubt den Gegnern nur 28,9 Prozent Dreierquote, die EWE Baskets trafen bei der Hinspielniederlage in Oldenburg gar nur 14 Prozent der Distanzwürfe. Zudem erzwingen die NINERS 15,7 Ballverluste der Kontrahenten. Kein Team forciert prozentual mehr Ballverluste des Gegners.
Neben der defensiven Qualität ist es das Rebounding, mit dem die Mannschaft von Rodrigo Pastore die Grundlagen der starken Saison legt. Im Schnitt sammelt das Team fünf Rebounds mehr als die Gegner. Die Reboundquote ist am offensiven und defensiven Brett auf dem zweiten Platz innerhalb der BBL. Nicht zufällig steht mit Jeff Garrett (12,8 Punkte, 8,5 Rebounds) der beste Rebounder der Liga im Chemnitzer Team.
Offensiv zeichnen sich die NINERS durch gute Ballbewegung aus (20,0 Assists) und können sich auf ihre Leistungsträger verlassen. Kevin Yebo liefert mit 47,4 Prozent Dreierquote und 69,1 Prozent Wurfquote herausragende Werte, darf mit 17,6 Punkten und 6,4 Rebounds im Schnitt durchaus als MVP-Kandidat betrachtet werden. In diese Diskussion gehört auch Shooting Guard Wesley van Beck, der nicht nur in Oldenburg 28 Punkte auflegte, sondern mit 15,2 Punkten und 46,5 Prozent Dreierquote zu den effektivsten Scorern zählt, dazu 4,1 Assists und 3,5 Rebounds auflegt. Geführt wird das Team vom erfahrenen DeAndre Lansdowne, der auf 13,5 Punkte, 4,8 Assists und 3,5 Rebounds kommt und mit Kaza Kajami-Keane (11,8 Punkte, 6,5 Assists) einen kreativen und schnellen Guard an seiner Seite hat.
Über alle Wettbewerbe stehen die Gastgeber bei einer Bilanz von 28:5, scheiterten zwar im Pokalwettbewerb an ratiopharm ulm, erreichten im FIBA Europe Cup aber souverän das Viertelfinale. In der easyCredit BBL bedeuten 16:3-Siege den ersten Platz, den die NINERS mit Siegen über die EWE Baskets und bei Bayern München mit in die Nationalmannschaftspause nehmen wollen.