Die EWE Baskets Oldenburg stehen vor zwei schweren Auswärtspartien bei den aktuell beiden besten Teams der easyCredit BBL. Den Auftakt bildet das Duell beim FC Bayern München Basketball, dem formstärksten Team der Liga, am Montag (20 Uhr).
Der Verlauf einer Saison ist von Momentaufnahmen geprägt. Deutlich wird dies, wenn die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles zum FC Bayern reist. Noch Anfang Januar hatten die Oldenburger gegen eine Negativserie gekämpft, die Partie am Montag ist nun das Duell der Teams der BBL mit den längsten Siegesserien. Während die Gastgeber mit neun Erfolgen in Folge den deutlich längsten Lauf haben, folgen die EWE Baskets mit drei Siegen in Serie dahinter.
In diesen Partien gelang es dem Team von Coach Calles wieder deutlich besser, die Zahl der Abschlüsse des Gegners am Brett zu reduzieren, ohne dabei zu große Freiräume an der Dreierlinie entstehen zu lassen. So erlaubten die Oldenburger in den drei Partien nur 41 Prozent Wurfquote der Gegner, erzwangen gegen Hamburg und Ludwigsburg zudem jeweils 17 Ballverluste. Offensiv gelang es den EWE Baskets bei den drei Erfolgen, die bevorzugten Wurfoptionen zu finden und mit 61 Prozent Zweierquote, aber auch 41 Prozent Dreierquote hochprozentiger abzuschließen.
In den Duellen gegen den Tabellenzweiten Bayern München am Montag und den Spitzenreiter NINERS Chemnitz am 10. Februar werden die Entwicklungen der schwerstmöglichen Prüfung unterzogen. München feierte zuletzt neun Siege in Serie in der easyCredit BBL, hält in der Euroleague den Anschluss zu den Playoff-Rängen. Rechnet man das Finalturnier ohne Zuschauer während der Pandemie 2020 nicht mit, datiert der letzte Oldenburger Erfolg in München aus dem Jahr 2014. Elf Niederlagen in Serie kassierten die EWE Baskets beim FC Bayern.
Offensiv stechen vor allem zwei Aspekte hervor: Bayern leistet sich die wenigsten Ballverluste der Liga (11,6), kein Team verwandelt die Dreier zudem hochprozentiger (40,6 Prozent). Insgesamt neun Spieler treffen ihren Distanzwurf mit mindestens 39 Prozent. Defensiv erlaubt München, das jedes der acht Heimspiele in der BBL gewonnen hat, nur 76,5 Punkte pro Partie, drückt die Zweierquote des Gegners unter 50 Prozent. Verlassen kann sich der spanische Head Coach Pablo Laso auf den tiefsten Kader der Liga. 15 Akteure auf höchstem Level teilen sich die Einsätze. Dazu kommen mit Martin Kalu und Ivan Kharchenkov zwei hochveranlagte Youngster.
Das Scoring bestimmen zwei athletische und schnelle Guards: Carsen Edwards ist mit 13,9 Punkten Topscorer, verwandelt 40,9 Prozent der Distanzwürfe, der französische Nationalspieler Sylvain Francisco produziert auf ähnlichem Niveau (13,3 Punkte, 40,3 Prozent Dreier). Während Leandro Bolmaro als großer Guard einen anderen Spielertyp verkörpert, ist Nick Weiler-Babb einer der stärksten Guard-Verteidiger der Liga. Andreas Obst wiederum ist einer der besten Distanzschützen in Europa.
Vor Probleme stellen die Bayern ihre Gegner auch mit der Größe auf der Small Forward-Position. Niels Giffey, Isaac Bonga und Vladimir Lucic sind alle über zwei Meter groß und bringen große Variabilität in ihrem Spiel mit. Die Rückkehr von Lucic gibt den Gastgebern seit einigen Partien zudem ihren Anführer auf dem Parkett zurück.
Wie hoch die Qualität im Kader ist, zeigt zudem, dass Spieler wie Niklas Wimberg, Danko Brankovic und Elias Harris kleinere Rollen im Kader einnehmen. Serge Ibaka (10,2 Punkte, 5,7 Rebounds) ist mit seiner enormen NBA-Erfahrung einer der dominantesten Spieler auf den großen Positionen. Auch Devin Booker (10,4 Punkten) ist auf BBL-Level nur schwer zu stoppen, fehlte allerdings zuletzt verletzungsbedingt.