Die EWE Baskets Oldenburg haben am 16. Spieltag der easyCredit BBL einen Befreiungsschlag gelandet. Im Niedersachsenduell gegen die BG Göttingen legte die Oldenburger mit einer starken ersten Halbzeit den Grundstein für den Erfolg und siegten vor 6.200 Fans in der Großen EWE Arena auch in der Höhe verdient mit 106:85.
Als die gelben Luftschlangen auf das Parkett regneten, durften Team und Fans es endlich wieder genießen, das Gefühl eines Heimsiegs und die gemeinsame Feier nach Spielende. Den Befreiungsschlag verdienten die Oldenburger sich mit einer herausragenden ersten Halbzeit und einer insgesamt sehr konzentrierten Vorstellung.
Vor allem die Offensive bewegte den Ball nahezu über die gesamte Spielzeit hervorragend, 27 Assists fanden sich am Ende aber auch deshalb im Boxscore, weil endlich auch die freien Würfe fielen. 52 Prozent der Dreier verwandelten die EWE Baskets, trafen 53 Prozent der Würfe aus dem Feld. Zudem dominierten die Gastgeber den Rebound, entschieden das Duell mit 43:22 für sich, sammelten 15 Offensivrebounds.
DeWayne Russell wurde mit 22 Punkten zum Topscorer, spielte dazu sechs Assists. Geno Crandall erzielte 15 Punkte, stellte mit 14 Assists ein neues Career-High auf und griff sich vier Rebounds. Kenny Ogbe traf fünf von sechs Dreiern und stand am Ende bei 15 Punkten und fünf Rebounds. Norris Agbakoko (14 Punkte, 5 Rebound, 2 Blocks), Lukas Wank (14 Punkte, 8 Rebounds, 4 Assists) und Chaundee Brown Jr. (13 Punkte, 4 Rebounds) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die EWE Baskets benötigten zwei, drei Minuten, um den eigenen Rhythmus zu finden, den Druck abzuschütteln und lagen 4:10 zurück. Zudem mussten Schoormann und Izundu früh mit zwei Fouls auf die Bank. Über gute Aktionen von Agbakoko, der offensiv sicher abschloss und defensiv den Monsterblock auspackte, fanden die Gastgeber aber in die Partie. Dann verwandelte Russell den Dreier, Crandall sicherte sich beim Einwurf den Steal und Russell sorgte an der Freiwurflinie für die Führung (13:12). Oldenburg bewegte den Ball hervorragend, fand Wank für den offenen Dreier, dann schloss Ogbe trotz eines Fouls entschlossen ab und legte per Dreier nach 26:17. Immer wieder attackierten die Gastgeber, die zehn Assists im ersten Abschnitt spielten, auch aus dem Pick&Roll: Crandall bediente so Agbakoko für den Dunk (32:17).
Weil die Oldenburger auch den Rebound dominierten, wuchs der Vorsprung weiter. Agbakoko sicherte den Abpraller am Brett, schloss dann durchsetzungsstark ab. Als Crandall sich aus dem Einwurf den Ballgewinn sicherte und per Dunk vollendete, stand nicht nur die Große EWE Arena, der Vorsprung kletterte auch auf 20 Punkte. Göttingen spielte offensiv in Phasen gefällig, konnte die Gastgeber aber defensiv nicht stoppen, die über Dreier von Hemschemeier, Russell , Brown und ein akrobatisches Dreipunktspiel von Crandall ihren Vorsprung hielten. Den Schlusspunkt der Halbzeit setzte Russell aus der Distanz (65:44).
Den offensiven Rhythmus verlor das Team von Coach Calles dann kurz zu Beginn der zweiten Halbzeit. Göttingen verkürzte auf 69:53, ein Dunk von Izundu brachte die Gastgeber aber wieder auf Kurs. Für das Highlight des Spiels sorgte dann Len Schoormann, der den Ball über den 2,18 Meter großen Hartwich stopfte. Auch wenn insgesamt nun offensiv weniger gelang, hielten die EWE Baskets den Vorsprung über starkes Rebounding konstant. Als dann Agbakoko den Ball artistisch und mit vollem Einsatz rettete und aus dieser Aktion Ogbe den Dreier verwandelte, explodierte die Stimmung in der Großen EWE Arena (81:59).
Den Beginn des letzten Viertels bestimmte dann wieder Agbakoko, der erneut per Block zur Stelle war. Spätestens als der Ball mit starker Ballbewegung zum offenen Dreier für Russell wanderte, war die Begegnung entschieden (93:71). Dann wurde Agbakoko, der mit einem Cut das Parkett verlassen musste, mit dem Arm im Gesicht getroffen. Silins musste mit einem disqualifizierenden Foul aus der Partie. Die Marke von 100 Punkten wurde zwei Minuten vor dem Ende von Izundu geknackt.