Die EWE Baskets Oldenburg suchen weiterhin nach dem Weg zurück auf den Erfolgsweg und nehmen am Samstag (20 Uhr) den nächsten Anlauf. Dann empfängt das Team von Head Coach Pedro Calles die BG Göttingen zum Niedersachsenduell. Die Große EWE Arena wird dabei zum 18. Mal in Folge in der easyCredit BBL ausverkauft sein. Aktuell gibt es noch einige Restkarten unter www.ewe-baskets.de/tickets. Alle Spiele der easyCredit BBL werden live bei Dyn übertragen: ewe-baskets.de/dyn-abos.
Die Gastgeber sind dabei weiterhin in einer Situation, durch die sich die Mannschaft gemeinsam mit den Fans kämpfen muss. Zuletzt gelang es nur in Phasen, den eigenen Spielstil durchzusetzen. In Ludwigsburg, Würzburg und gegen Bonn waren es längere Schwächephasen, die am Ende den Erfolg kosteten und zwei Mal auch für deutliche Niederlagen sorgten. Mit nachlassender Energie sank dabei das Konzentrationslevel, dem Team gelang es nicht, dem eigenen Spiel noch einmal Stabilität zu verleihen.
Auch wenn die fünf verletzten Spieler am Samstag gegen Göttingen nicht auflaufen können, wollen die Oldenburger unbedingt die bisherige Heimbilanz aufbessern. Der letzte Erfolg gelang im Oktober gegen Rostock, es wird also Zeit für den nächsten Heimsieg. Dies gilt auch deshalb, weil die EWE Baskets trotz der schweren Situation den Anschluss an die Plätze halten wollen, die zum Einzug in Playoffs und Play-Ins berechtigen.
Doch auch die Gäste sind nach knapp der Hälfte der Hauptrunde nicht frei von Sorgen. Nach dem sensationellen Einzug in die Playoffs in der Vorsaison mussten die Göttinger den Verlust nahezu aller Leistungsträger verkraften, zudem wechselte Coach Roel Moors nach Bonn, der vorherige Assistant Coach Olivier Foucart wurde zum Head Coach befördert. Eine Wiederholung der Vorsaison war angesichts des Umbruchs nicht zu erwarten, dennoch hätten die Südniedersachsen sich vermutlich eine konstantere und sorgenfreie Saison erhofft.
Statt in den Kampf um die Playoffs einzugreifen, muss der Blick der Gäste aktuell in Richtung Klassenerhalt gehen. 3:10 lautet die Bilanz der Göttinger, bei denen noch Nachholspiele ausstehen und die aktuell den 16. Platz belegen. Aus den letzten fünf BBL-Partien gelangen allerdings zwei Erfolge, der Trend zeigt leicht nach oben. Zudem qualifizierten die „Veilchen“ sich im FIBA Europe Cup für die nächste Runde unterlagen dort am Mittwoch dem FC Porto mit 81:87. Kurios dabei: Die Partie gegen die Portugiesen war wettbewerbsübergreifend bereits das sechste Spiel der Göttinger mit einer Verlängerung.
Offensiv bewegen sich die Gäste dabei im oberen Mittelfeld der BBL, erzielen 89,6 Punkte im Schnitt (6. Platz). Auch viele andere Kennzahlen finden sich offensiv zumindest in der oberen Tabellenhälfte. Dabei wird das Göttinger Spiel von der Dreierlinie geprägt. 38,3 Prozent Dreierquote bedeuten den fünften Platz innerhalb der Liga. Mit Mönninghoff, Silins, Hume, Rich und Anticevich verwandeln fünf Spieler mehr als 40 Prozent der Distanzwürfe.
Die Probleme der Gäste liegen dagegen auf der defensiven Seite des Spielfeldes und im Rebounding. 100,6 Zähler lässt das Foucart-Team im Schnitt zu, hat das mit Abstand schwächste Defensivrating der BBL. Die Gegner verwandeln gegen Göttingen fast 53 Prozent der Würfe aus dem Feld und spielen 23,6 Assists im Schnitt. Im Rebounding zählen die Gäste an beiden Enden des Parketts zu den schwächsten Teams der Liga, sammeln im Schnitt 5,7 Rebounds weniger als der Gegner ein und sichern sich mit 9,3 die wenigsten Offensivrebounds aller Teams.
Nach der Trennung von Deondre Burns ist es vor allem Umoja Gibson, der das Spiel lenken muss, 14,5 Punkte pro Partie erzielt, 5,6 Assists spielt und mit 1,9 Steals auch defensiv flinke Hände beweist. Auf den Guard-Positionen sind es zudem der ehemalige Ulmer Fedor Zugic (9,8 Punkte), Zach Ensminger (9,0 Punkte, 3,2 Assists) und Osaro Rich (6,1 Punkte, 41,7 Prozent Dreier), die sich die Minuten teilen. Besonders Rich steigerte sich zuletzt, erzielte in den letzten drei Partien 11,7 Zähler im Schnitt.
Eine wichtige Rolle im Göttinger Spiel nimmt auch Forward Bodie Hume ein, der verlässlich den Distanzwurf trifft und dabei 13,1 Punkte und 4,9 Rebounds im Schnitt auflegt. Mit Grant Anticevich (7,5 Punkte, 4,5 Rebounds) und Mathis Mönninghoff warten weitere gefährliche Distanzwerfer.
Der zumindest offensiv beste Akteur agiert auf den Center-Position. Der Lette Karlis Silins vereint Größe (2,11 Meter) und Gefährlichkeit aus der Distanz (43,2 Prozent). So kommt Silins auf 15,0 Punkte und 5,9 Rebounds im Schnitt. Entlastung bringt der 2,18 Meter große Philipp Hartwich (2,0 Punkte, 1,6 Rebounds), während Harper Kamp seit Saisonbeginn verletzungsbedingt fehlt.