Keine 48 Stunden nach der deutlichen Niederlage in Ludwigsburg treffen die EWE Baskets Oldenburg bereits am Freitag (18.30 Uhr) auf den nächsten Playoff-Kandidaten der easyCredit BBL. Dann tritt die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles bei den formstarken Würzburg Baskets an.
Die deutliche Niederlage in Ludwigsburg hinterließ einen Eindruck, den die Oldenburger gerne möglichst schnell korrigieren wollen. Vor allem zwischen der 15. Minute und dem Ende des dritten Viertels wirkten die Gäste wie ein taumelnder Boxer, der dann auch den Niederschlag hinnehmen musste. Ludwigsburg warf sich in einen Rausch, die EWE Baskets vermochten nicht, die Dreier schwer genug zu machen, um die Quote der Gastgeber zu drücken. Zudem blieb in der Offensive vieles Stückwerk, gelang es den Gastgebern, die Ballbewegung des Teams von Head Coach Pedro Calles zu stoppen.
Dabei wäre es zu einfach, die Niederlage an mangelnder Moral oder Einsatzwillen festzumachen, schließlich zeigte die extrem ersatzgeschwächte Mannschaft, in der kaum noch ein Spieler die für ihn vorgesehene Rolle einnehmen kann, dass sie kämpft. Ein 13:0-Lauf zum 31:31 korrigierte zunächst den schlechten Start, im letzten Viertel stemmten sich die Gäste dann mit dem 29:17 gegen eine noch deutlichere Niederlage. Auch wenn es aktuell nicht gelingt, in jedem Spiel auf konstantem Niveau zu spielen, gilt es die letzten Eindrücke mitzunehmen und gemeinsam aufzustehen.
Eine deutliche Steigerung in Würzburg, wohin die Oldenburger ohne zwischenzeitliche Rückkehr in die Heimat reisen, wird allerdings nötig sein, schließlich spielen die Franken seit Wochen auf ganz hohem Niveau. Fünf Siege in Serie, darunter deutliche Erfolge gegen Vechta und Bonn, feierten die Gastgeber zuletzt, stehen mit einer Bilanz von 8:4 mittlerweile auf dem fünften Tabellenplatz.
Grundlage dafür ist die herausragende Verteidigung, die zu den besten drei Teams in der BBL zählt. Nur 75,8 Punkte erlaubt die Defensive den Gegnern im Schnitt, nur zwei Teams mehr als 80 Punkte. Dabei drückt Würzburg die Dreierquote des Gegners nach unten, sammelt die drittmeisten Steals (7,5) und arbeitet vor allem am defensiven Brett konsequent im Rebounding.
Offensiv verlassen sich die Gastgeber weniger auf herausragende Ballbewegung, keine Mannschaft spielt weniger Assists (13,4) und weist eine schwächere Zweierquote auf (50,8 Prozent). Stattdessen werden die individuell starken Spieler immer wieder in gute Positionen gebracht, um sich in Einzelaktionen durchzusetzen. Zudem zählt die Dreierquote (37,6 Prozent) zum Spitzenfeld der BBL.
Einer der Spieler, der mit seiner individuellen Qualität herausragt ist Otis Livingston, der sich in seinem zweiten BBL-Jahr deutlich entwickelt hat. Der Guard kommt auf 18,5 Punkte, 5,3 Assists und 1,8 Steals im Schnitt, trifft 48 Prozent seiner Dreier. Neben Livingston stehen mit Isaiah Washington (13,4 Punkte, 4,4 Rebounds, 40,6 Prozent Dreier) und Darius Perry (10,1 Punkte) zwei weitere Spieler, die sich in diesem System wohl fühlen.
Forward Javon Bess kann mit seiner Athletik und seiner Energie nahezu alle Positionen auf dem Parkett verteidigen, steht bei 10,1 Punkten, 5,3 Rebounds und trifft 44,2 Prozent seiner Distanzwürfe. Verzichten müssen die Würzburger auf den an der Wurfhand verletzten Zac Seljaas.
Unter dem Korb wartet mit Owen Klaasen (5,7 Punkte, 5,0 Rebounds) ein bekanntes Gesicht. Der Center bringt auch in Würzburg den bekannten Einsatz und seine Reboundstärke ein. Neben ihm rückt vor allem der in den letzten Partien stark aufspielende Collin Welp (6,9 Punkte, 3,1 Rebounds) nach der Verletzung von Seljaas mehr in den Fokus. Dazu arbeitet Max Ugrai (8,3 Punkte, 2,8 Rebounds) bekannt hart um jeden Ball.