Die EWE Baskets Oldenburg haben das Momentum aus dem Sieg in Weißenfels nicht über die Feiertage mitnehmen können. Bei den MHP RIESEN Ludwigsburg war das Team von Head Coach Pedro Calles die deutlich unterlegene Mannschaft und verlor mit 80:104.Bereits am Freitag (18.30 Uhr) müssen die Oldenburger beim nächsten Playoff-Kandidaten Würzburg Baskets antreten.
Partien in Ludwigsburg werden häufig darüber entschieden, wer mehr Energie auf das Parkett bringt und ob es gelingt, unter dem Druck der Gastgeber die eigene Offensive strukturiert zu halten. Am Mittwochabend verstanden die EWE Baskets dies nicht. Wenn auch die Reboundstatistik am Ende relativ ausgeglichen ist und 14 Ballverluste ein ordentlicher Wert sind, spielten die Oldenburger nur 15 Assists und verwandelten nur 41 Prozent der Feldwürfe, vor allem der Dreier wollte nicht fallen.
Zur Geschichte des Spiels gehört gleichwohl auch, dass Ludwigsburg einen Wurfabend erlebte, den es in der Geschichte der easyCredit BBL selten gegeben hat. Die Gastgeber nahmen 46 Dreier, trafen 48 Prozent davon und kratzten mit 22 verwandelten Distanzwürfen am Rekord der BBL, der bei 23 erfolgreichen Dreiern steht.
Chaundee Brown Jr. (17 Punkte, 4 Rebounds) wurde zum Topscorer, mit Geno Crandall (14) und Kenny Ogbe (10 Punkte, 5 Rebounds) punkteten allerdings nur zwei weitere Spieler zweistellig. DeWayne Russell (9 Punkte, 8 Assists) und Ebuka Izundu (8 Punkte, 9 Rebounds) schrammten am Double Double vorbei.
Angesichts des hohen Drucks, den die RIESEN über das gesamte Feld ausüben, begannen die Oldenburger mit zwei Spielmachern, der Start in die Partie gelang allerdings dennoch nicht. Die EWE Baskets erlaubten sich frühe Ballverluste, Ludwigsburg fand vor allem über Graves schnellen offensiven Rhythmus und traf aus der Distanz. Mit seinem bereits achten Punkt stellte Graves auf 6:14. Zwei weitere Dreier des Guards später stand es 10:22. Das Team von Head Coach Pedro Calles fing sich mit dem stark beginnenden Brown Jr. langsam, lag aber trotzdem 18:31 nach zehn Minuten zurück.
Das zweite Viertel begann dann, wie sich die Oldenburger das Spiel vorgestellt hatten. Crandall blockte spektakulär, stand kurze Zeit später gut im Passweg für den Steal und die Gäste robbten sich heran. Russell per Floater, Izundu mit Dunk nach Offensivrebound und Crandall mit einer starken Aktion zum Korb stellten auf 29:31. Russell vollendete dann den 13:0-Lauf zum 31:31. Es waren zwei unnötige Kommunikationsfehler in der Defensive, die Buie zwei offene Dreier aus dem Ballvortrag ermöglichten (31:37) und dem Ludwigsburger Team die Sicherheit gaben, den entscheidenden Lauf zu starten. Head Coach Pedro Calles hatte bereits beide Auszeiten der Halbzeit verbrauchen müssen, Oldenburg fand keine offensiven Lösungen, während defensiv immer häufiger ein, zwei Schritte beim Closeout fehlten. Fünf weitere Dreier verwandelten die Gastgeber bis zur Halbzeit und verdienten sich mit einem 27:2-Lauf eine Führung von 25 Punkten.
Statt noch einmal an der Wende arbeiten zu können, hatten die EWE Baskets nun Selbstvertrauen und jeden Rhythmus verloren, während die RIESEN sich immer näher an einen Dreierrekord spielten. Es waren nur wenige Aktionen wie zwei Dreier von Schoormann, die in dieser Phase positiv auf das Konto der Gäste einzahlten. Der Rückstand wuchs bis auf 47:87, zumindest gelang es den EWE Baskets aber, sich im letzten Viertel gegen eine noch höhere Niederlage zu stemmen. Oldenburg entschied den letzten Abschnitt mit 29:17 für sich und konnte so zumindest einen positiven letzten Eindruck mit in die Vorbereitung auf Würzburg nehmen.