Mit personellem Handicap aber großem Willen, endlich wieder einen Sieg einzufahren, gehen die EWE Baskets Oldenburg am Dienstag (20 Uhr) in eine vorentscheidende Partie in der Basketball Champions League. Gegen das belgische Spitzenteam Filou Oostende benötigen die Oldenburger einen Erfolg, um sich realistische Chancen auf das Weiterkommen zu erhalten. Karten sind weiterhin unter www.ewe-baskets.de/tickets erhältlich.
Das letzte Aufgebot ist eine im Sport häufig genutzte Floskel, die angesichts der personellen Situation vor dem wichtigen Spiel am Dienstag für das Team von Head Coach Pedro Calles allerdings durchaus einen wahren Kern besitzt. Alen Pjanic und Brekkott Chapman sind mit ihren langfristigen Verletzungen noch einige Zeit von der Rückkehr auf das Parkett entfernt. Auch Max DiLeo (Oberschenkelverletzung) wird nicht auflaufen können. Dies gilt auch für Deane Williams, der das Spiel in Tübingen mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss verlassen musste. Eine genaue Diagnose nach weiteren Untersuchungen steht noch aus. Einzig bei Charles Manning Jr. (Schmerzen im Fuß), der ebenfalls fraglich ist, besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz.
Dementsprechend wird das Thema Energie für die EWE Baskets am Dienstagabend enorme Bedeutung haben. In Tübingen reduzierte sich die Rotation im Spielverlauf auf sieben Spieler, mit Lukas Wank, Kenneth Ogbe und DeWayne Russell mussten drei Spieler über 30 Minuten auf dem Parkett stehen. Der Gegner aus Oostende hingegen durfte bereits am Freitag in der BNXT-League antreten, wird dementsprechend mehr Reserven in das Spiel bringen können. Einen Erfolg werden die Oldenburger nur mit einer besonderen Kraftanstrengung aller in der Großen EWE Arena feiern können. Das Team wird die Energie des sechsten Mannes brauchen: Knapp 5.000 Fans werden am Dienstagabend erwartet.
Offensichtlich wurde in den letzten Partien, dass die Entwicklung derEWE Baskets ins Stocken geraten ist. Erhöhte Belastungen und neue Rollen erhöhen die Fehlerzahl im Spiel. Vor allem defensiv passten die Rotationen nicht, so dass Oldenburg in den Spielen gegen Ulm, Vechta und Tübingen im Schnitt knapp 27 Assists erlaubte. Zudem stieg die gegnerische Dreierquote auf 44,5 Prozent, nachdem die Mannschaft von Pedro Calles in den ersten sechs BBL-Spielen deutlich unter 30 Prozent Dreierquote erlaubt hatte.
Mit dem Blick auf die Ausgangssituation wird deutlich, dass für eine über theoretische Überlegungen hinausgehende Hoffnung auf das Weiterkommen ein Sieg über Oostende nötig sein wird. Im Idealfall sollten die EWE Baskets sich zudem den direkten Vergleich (Hinspiel: 83:88) sichern, um bei Punktgleichheit vor den Belgiern zu landen. Sollte das gelingen, würde Oldenburg bereits morgen auf den dritten Tabellenplatz klettern, der am Ende der Gruppenphase für das Weiterkommen reichen würde.
Die Gäste scheinen sich zuletzt immer besser gefunden zu haben, siegten drei Mal in Serie und konnten ihren Kader noch einmal deutlich verstärken. Mit Jean Salumu kam ein Guard mit großer Erfahrung in europäischen Wettbewerben und Topligen, der auch bereits in der BBL für Vechta (13,3 Punkte im Schnitt) überzeugte.Gemeinsam mit Sam van Rossom, der bereits im Hinspiel seine durch einige Jahre in der Euroleague geformte Souveränität zeigte, Center Ilimane Diop und dem belgischen Nationalspieler Pierre-Antoine Gillet (13,0 Punkte, 3,0 Rebounds) bildet Salumu ein Quartett mit großer Erfahrung und Spielintelligenz. Besonders Power Forward Gillet dürfte für die EWE Baskets, die ohne etatmäßigen Vierer auflaufen müssen, eine Herausforderung werden. Hinzu kommen mit Damien Jefferson (14,3 Punkte, 6,7 Rebounds) und Khalil Ahmad (14,0 Punkte) zwei sehr athletische Scorer.