Die EWE Baskets Oldenburg haben einen bitteren Derbyabend erlebt. Vor 6.200 Fans in der ausverkauften Großen EWE Arena fehlten den Oldenburgern die nötige Durchschlagskraft und Physis an beiden Seiten des Parketts. Das Team von Head Coach Pedro Calles unterlag den Gästen von RASTA Vechta mit 67:85.
Es war eine Partie, die sich die Oldenburger in jeder Hinsicht anders vorgestellt hatten. Den Gastgebern fehlte in der Offensive die Überzeugung und an einem Abend, an dem der Wurf von DeWayne Russell nicht fallen wollte, auch die Durchsetzungskraft, um auf anderem Weg zum Erfolg zu kommen.
Insgesamt kamen die EWE Baskets nicht erfolgreich in die Zone, verwandelten nur 34 Prozent der Zweierversuche und 33 Prozent der Würfe aus dem Feld. Zudem stoppten die Oldenburger die Offensive um den überragenden Kuhse (27 Punkte) nicht. Vechta traf 65 Prozent der Zweier und insgesamt 49 Prozent der Versuche aus dem Feld. Nur im Rebounding konnten die Gastgeber überzeugen, sammelten 14 Offensivrebounds. Charles Manning Jr. zeigte eine gute Partie, kam auf 19 Punkte, vier Rebounds und vier Assists. Außer dem Guard punktete allerdings nur Lukas Wank (11) zweistellig. Geno Crandall kam in seiner Premiere für die EWE Baskets auf sieben Punkte und drei Rebounds.
Das Derby begann zunächst ausgeglichen. Für die EWE Baskets, bei denen Max DiLeo, der in Oostende einen Schlag abbekommen hatte, nicht eingesetzt werden konnte, traf Len Schoormann zur Führung. Vechta allerdings fand in der Offensive die besseren Lösungen, setzte sich im Lauf des Viertels langsam ab. Für die spektakulärste Szene der ersten zehn Minuten sorgte Izundu mit einem Dunk trotz eines Fouls. Vechta allerdings stellte mit einem Buzzer von Williams auf 16:23.
Im zweiten Abschnitt wirkten die EWE Baskets wacher, kämpften um die Bälle und erzwangen auch mehr Fehler der Gäste. Zwei gut erspielte Dreier von Manning Jr. sorgten für Hoffnung in der Großen EWE Arena, weil im Anschluss Agbakoko einen Ball am Boden erkämpfte, Manning Jr. und Crandall punkteten, war die Partie ausgeglichen (31:31). Vechta hatte mit dem überragenden Kuhse allerdings die Antwort und ging mit sieben Punkten Vorsprung in die Kabine (34:41).
Das dritte Viertel begann zunächst gut: Williams mit einem Posterdunk und Manning Jr. im Fastbreak stellten auf 41:44, danach riss allerdings offensiv völlig der Faden. Zunächst fielen offene Würfe nicht, dann wurden die Offensivbemühungen immer zerfahrener. Weil auch die Energie in der Defensive sank, bestraften die Gäste die Schwächephase. Bis auf 15 Punkte wuchs in dieser Phase der Rückstand. Nach 30 Minuten (47:61) wurde deutlich, dass es ein ganz besonderes Schlussviertels bedurfte, um den Sieg in Oldenburg zu behalten.
Den Oldenburgern allerdings fehlte an diesem Abend zu viel, um der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Im Gegenteil spielten sich die Gäste teilweise in einen Rausch und verdienten sich den Derbysieg auch in der Höhe.