Die EWE Baskets Oldenburg konnten sich am Mittwochabend für eine starke Vorstellung auf internationalem Parkett nicht belohnen. Bei Pinar Karsiyaka, die als Favorit der Oldenburger Gruppe gelten, unterlag die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles nach einer intensiven Schlussphase mit 83:85.
Am Ende steht mit 83:85 das gleiche Ergebnis wie am ersten Spieltag gegen Strasbourg, die EWE Baskets aber bestätigten die steigende Formkurve aus dem Sieg in Bamberg. Gegen die hochkarätig besetzten und erfahrenen Gastgeber bewegten die Oldenburger sich auf Augenhöhe, agierten mit hoher Energie und großem Teamgeist. Es waren kleine Fehler der Gäste und starke Aktionen der erfahrenen Guards der Türken, die das Spiel am Ende entschieden.
Zwei Werte untermauern den großen Einsatz der EWE Baskets: 34:29 Rebounds sicherten sich die Oldenburger, erarbeiteten sich gleich 15 zweite Chancen. Zudem übten die Gäste großen Verteidigungsdruck aus, erzwangen insgesamt 18 Ballverluste der Türken. Den Unterschied gegen das Team von Head Coach Pedro Calles machte die Dreierquote. Pinar Karsiyaka verwandelte 48 Prozent der Distanzwürfe, auf Oldenburger Seite waren es nur 29 Prozent.
DeWayne Russell wurde mit 18 Punkten (6 Assists) zum Topscorer. Deane Williams zeigte mit 16 Punkten, neun Rebounds und vier Assists eine starke Leistung. Dazu punkteten Ebuka Izundu (13) und Charles Manning Jr. (12 Punkte, 7 Assists) zweistellig.
Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Pjanic und Chapman begannen die EWE Baskets fokussiert und mit hohem Verteidigungsdruck. Offensiv spielten die Oldenburger zwei Mal den Dreier, frei DiLeo und Schoormann verwandelten und die Gäste führten 8:2. Der Druck über das gesamte Feld zeigte Wirkung und die favorisierten Türken brachten gleich doppelt den Ball nicht in acht Sekunden über die Mittellinie. Dann fand Manning aus dem Pick&Roll Agbakoko für den Dunk und legte im Anschluss fünf eigene Punkte nach (19:9). Es waren Kleinigkeiten, die Pinar Karsiyaka ins Spiel brachten. So kam Martin zum Dreipunktspiel und Brown zum freien Dunk, weil die defensiven Rotationen nicht passten. Dennoch führten die EWE Baskets 22:18 nach zehn Minuten, weil der offensive Rhythmus passte.
Auch der Start ins zweite Viertel gelang zunächst. Williams und Agbakoko blockten defensiv, offensiv bediente Russell den zum Korb cuttenden Williams sehenswert für den Dunk (24:18). Dann aber wechselte das Momentum des Spiels. Auf der einen Seite setzte Jaylon Brown (14 Punkte bis zur Halbzeit) Akzente, offensiv riss der Faden. Ein 2:12-Lauf stellte auf 26:33 und der Rückstand wuchs bis auf 13 Punkte (29:42). Es waren starke Aktionen von Charles Manning Jr. mit denen Oldenburg bis zur Halbzeit wieder in den einstelligen Bereich kam (39:48).
Der Start in die zweite Halbzeit gehörte dann aber den EWE Baskets, die wieder mit großem Druck in der Defensive agierten. Williams bediente offensiv Izundu mit viel Übersicht für den Dunk plus Foul (48:51). Dazu war nun auch Russell als gefährlicher Scorer im Spiel. Zudem fand Manning Jr. seine Mitspieler. Zunächst fand der Guard Williams für den freien Dreier, dann Agbakoko für den Dunk (60:55). Nach 30 Minuten war die Begegnung nahezu ausgeglichen (66:65).
Mit dem Start ins Schlussviertel setzte Brown mit zwei Dreiern Zeichen für die Gastgeber, die EWE Baskets aber blieben stabil und hielten defensiv dagegen. Wie bereits mehrfach zuvor erzwang DiLeo den Ballgewinn, als Pinar Karsiyaka den Ball nicht in acht Sekunden über die Mittellinie brachte. Die Begegnung blieb eng, die Zonenverteidigung nahm der Oldenburger Offensive den Rhythmus, die aber über Izundu und Schoormann dennoch punktete. Gut 90 Sekunden vor dem Ende führten die EWE Baskets 81:79. Dann übernahm Darrun Hilliard. Der Guard mit großer Euroleague-Erfahrung bestrafte kleine Fehler der Gäste, verwandelte doppelt aus der Distanz (83:85). Wenige Sekunden vor dem Ende vergab Pinar Karsiyaka zwei Freiwürfe, Oldenburg verpasste durch Manning Jr. den Dreier zum Sieg, der Tip-In von Williams kam zu spät.