Die EWE Baskets Oldenburg haben am Freitagabend nicht brilliert, sich mit einem schwer erkämpften Arbeitssieg aber wieder in die Erfolgsspur gebracht. In der mit 6.200 Zuschauern erneut ausverkauften Großen EWE Arena besiegten die Oldenburger die ROSTOCK SEAWOLVES mit 94:89.
Es war ein Abend, an dem über weite Strecken vieles nicht nach Plan laufen wollte. Abgesehen von einem herausragenden Start fanden die Oldenburger nicht zum eigenen Spiel, erlaubten sich 18 Ballverluste, konnten die Gäste immer wieder nur mit Fouls stoppen und schickten die Seawolves zu insgesamt 31 Freiwürfen an die Linie. Es war eine starke Trefferquote, die EWE Baskets verwandelten 50 Prozent der Würfe aus dem Feld und das letzte bisschen Energie, das die Oldenburger im dritten Spiel in sechs Tagen aufbrachten, die das Spiel entschieden. Die Mannschaft von Pedro Calles erlaubte den Gästen nur 42 Prozent Wurfquote und sicherte sich 15 Offensivrebounds.
Topscorer wurde DeWayne Russell der 24 Punkte und fünf Assists auflegte, von den Fans mit 35 Prozent zum Spieler des Spiels gewählt wurde, aber im letzten Viertel von Foulproblemen gestoppt wurde. Brekkott Chapmann kam auf 17 Punkte, fünf Rebounds, drei Assists und drei Steals. Max DiLeo opferte sich einmal mehr in der Defensive auf, erreichte zusätzlich 17 Punkte und traf dabei 75 Prozent seiner Dreier. Charles Manning Jr. erzielte 13 Punkte und 8 Assists.
Bereits vor der Partie hatten die Fans mit der Enthüllung der Bronzeplatte für Rickey Paulding ein erstes Highlight erlebt und auch die EWE Baskets begannen wie aufgezogen: Fünf schnelle Punkte durch DiLeo und weitere fünf Zähler von Russell stellten auf 10:0. Die Mannschaft von Pedro Calles setzte die ohne ihren Spielmacher Smith angetretenen Rostocker über das ganze Feld unter Druck, erzwang viele Fehler und ließ kaum einen offenen Wurf zu. Dann wurde es das erste Mal spektakulär: Manning Jr. ließ mit einem Spin-Move die Verteidigung der Gäste alt aussehen und vollendete zum 12:6. Rostock fand keine Stabilität und Oldenburg legte nach: Als Manning Jr. eine Lücke in der Defensive nutzte und athletisch per Dunk abschloss, war die Führung auf 22:6 angewachsen. Bis zum 26:9 hatte Oldenburg die Gäste bei unter 30 Prozent Wurfquote gehalten. Es waren vor allem unkonzentrierte Ballverluste, die den Vorsprung nach zehn Minuten auf 28:17 schrumpfen ließen.
Bis zum 33:25 aus der Distanz durch Schoormann hielten die Oldenburger das Spiel trotz sich nun deutlich erhöhender Fehlerquote unter Kontrolle, dann kam Rostock durch den starken Derrick Alston Jr. immer besser in die Partie, der auch von der Dreierlinie für den ersten Rückstand der EWE Baskets sorgte (37:38), die den Rhythmus verloren hatten, verunsichert wirkten und sich bis zur Halbzeit bereits elf Ballverluste erlaubten. In diesem Moment war Spielmacher DeWayne Russell zur Stelle, erzielte 10 Punkte in Serie, darunter zwei Distanzwürfe und brachte die Gastgeber mit einer Führung in die Halbzeit (48:42).
Das grundsätzliche Bild aber änderte sich auch im dritten Viertel nicht: Rostock wirkte klarer in den Aktionen, die EWE Baskets hingegen fanden nicht die gewünschten Optionen. Dazu erlaubten sich die Gastgeber zwei unsportliche Fouls, die Gäste übernahmen die Führung. Es war Chapman, der hart unter dem Korb arbeitete und ein unsportliches Foul, auf das ein technisches Foul der Rostocker folgte, erzwang und sein Team stabilisierte. Es blieb eng, auf einen Dreier von Amaize antwortete DiLeo ebenfalls aus der Distanz (68:69).
Im letzten Viertel war es ebenfalls Chapman, der sich mehrfach stark unter dem Korb durchsetzen konnte und die Begegnung auf die Oldenburger Seite zu ziehen schien. Wann immer die EWE Baskets sich angetrieben von den Fans aber leicht absetzten, folgte ein Ballverlust und Rostock blieb im Spiel. So war es auch, als erst Williams trotz eines Fouls abschloss und dann Manning Jr. im Fastbreak vollendete (87:83). Statt nach dem nächsten Ballgewinn Ruhe in die Partie zu bringen, versuchten die Oldenburger spektakulär im Fastbreak zu vollenden, scheiterten und Alston Jr. brachte die Seawolves noch einmal heran. Es waren starke Verteidigungssequenzen und Sicherheit an der Freiwurflinie, die den Sieg über die Zeit brachten.