Es ist die Partie des Achtelfinales im BBL-Pokal auf die Basketball-Deutschland mit großer Spannung blickt. Am Sonntag (17 Uhr) treten die EWE Baskets Oldenburg zur Neuauflage des Pokalfinales der vergangenen Saison beim Titelfavorit FC Bayern München Basketball an und benötigt ein nahezu perfektes Spiel, um das Viertelfinale im Pokalwettbewerb zu erreichen. Alle Spiele des BBL-Pokals werden live bei Dyn übertragen: ewe-baskets.de/dyn-abos. Für Fans der EWE Baskets, die das Spiel gemeinsam sehen wollen, bietet das Schirrmann's zu allen Spielen ein Public Viewing an.
Gerade einmal acht Monate sind vergangen, seit der FC Bayern im Februar das Finale des Top Four in Oldenburg für sich entschied, jetzt steht dieses Duell erneut im Mittelpunkt des Interesses und die EWE Baskets gehen wieder als Underdog in die Partie. Schließlich wird München alles daran setzen, die erste Chance auf den Titel nicht frühzeitig aus der Hand zu geben.
Somit dürften die Oldenburger trotz der Euroleague-Partie der Bayern am Donnerstag bei Panathinaikos Athen auf einen Gegner treffen, der mit Ausnahme des Ausfalls von Vladimir Lucic in bestmöglicher Besetzung hochmotiviert auflaufen wird. Die Personallage bei den EWE Baskets entspannt sich hingegen erst langsam. Während Alen Pjanic weiterhin längerfristig ausfallen wird, dürfte auch Kenny Ogbe nach seiner beim Fan Day gegen Vechta zugezogenen Knieverletzung am Sonntag noch nicht auflaufen können. Seine Rückkehr ist noch nicht fest terminiert, rückt allerdings immer näher. Bei Max DiLeo, der gegen Braunschweig umgeknickt war, wird eine Entscheidung über den Einsatz erst nach den Eindrücken aus dem Training in den kommenden Tagen fallen.
Die beiden Heimspiele in der easyCredit BBL seit dem Pokalfinale entschieden die EWE Baskets für sich. Erst am zweiten Oktober siegten die Oldenburger in einem begeisternden Spiel mit 77:67, weil das Team von Head Coach Pedro Calles herausragend verteidigte und auch stark im Rebounding arbeitete. Wie herausfordernd ein Erfolg in München allerdings wird, zeigt sich an der Bilanz der letzten Jahre. Ihren letzten Sieg in einem regulären Auswärtsspiel bei den Bayern feierten die EWE Baskets mit dem 105:103 nach Verlängerung in den Playoffs 2014. Seither folgten zehn Niederlagen in Serie in München.
Zudem haben die Gastgeber nach der Verpflichtung von Pablo Laso, der nach zwei Titeln in der Euroleague und sechs spanischen Meisterschaften als einer der besten europäischen Trainer der letzten zehn Jahre gilt, den vielleicht hochwertigsten Kader der BBL-Geschichte aufgebaut. Im Mittelpunkt steht dabei vermutlich Serge Ibaka. Der Spanier absolvierte über 1.000 Spiele in der NBA und zählte lange Zeit zu den besten Verteidigern der Liga.
Große Aufmerksamkeit erhält auch das Weltmeister-Trio Niels Giffey, Isaac Bonga, Andreas Obst. Während Giffey gegen Hamburg zum ersten Mal auf dem Parkett stand, starteten Bonga (11 Punkte, 5 Rebounds) und Obst (15 Punkte, 3,3 Rebounds) mit Rückenwind in die Spielzeit.
Aus einem Kader mit unglaublicher Tiefe, 16 Spieler kamen bereits zum Einsatz, sticht zudem ein neues Guard-Trio mit großer Variabilität heraus. Der französische Nationalspieler Sylvain Francisco (11,7 Punkte) zählt zu den schnellsten Guards der BBL. Carsen Edwards ist ein designierter Scorer, der mit dem Körper eines Running Back auf dem Weg zum Korb kaum zu stoppen ist. Leandro Bolmaro verkörpert mit seinen 1,98 Metern einen in der BBL einen eher ungewöhnlichen Typ Spielmacher.
Bis auf die Niederlage in Oldenburg ist der FC Bayern in BBL und Euroleague noch ungeschlagen, auch wenn nur 15,3 Assists im Schnitt oder 50,8 Prozent Zweierquote darauf hindeuten, dass die Mannschaft noch deutliches Entwicklungspotenzial hat. Defensiv drückt München den Partien allerdings schon phasenweise den Stempel auf, hält die Gegner bei unter 40 Prozent Wurfquote und sammelt vier Rebounds im Schnitt mehr.