Unsere Geschichten des Spiels: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast.“
Gleich doppelt waren die EWE Baskets zum Saisonstart in der easyCredit BBL gefordert. Nachdem sich in Braunschweig bewahrheitet hatte, dass die Oldenburger nach einer von Verletzungen gestörten Vorbereitung noch Zeit benötigen, folgte gegen den Titelfavoriten FC Bayern Basketball eine wahre Explosion an Energie, Emotionen und Atmosphäre in der Großen EWE Arena.
- Head Coach Pedro Calles erwähnte die Atmosphäre und die Bedeutung der Fans nach Spielende gleich mehrfach und tatsächlich waren die 6.200 Zuschauer ein entscheidender Faktor für den Erfolg, pushten die Mannschaft von Beginn an, hoben die EWE Baskets auf ein höheres Energielevel.
Am Freitag hatten die Oldenburger noch das Gefühl erleben müssen, wie ein Gegner sich auf der Welle der Unterstützung in den Rausch spielt, am Montag war phasenweise das Gegenteil der Fall. Die Partie gegen Bayern markierte das zehnte ausverkaufte BBL-Heimspiel in Serie.
- Identität und Kultur – zwei Wörter, die in den letzten Wochen häufig benutzt wurde. Eine Mannschaft benötigt Zeit, die besondere DNA des Calles-Basketballs zu verinnerlichen. Einen Vorgeschmack darauf, wie dieser aussehen kann, zeigten die Oldenburger im Kontrast zum Braunschweig-Spiele gegen München.
Im Niedersachsenduell zum Saisonauftakt hatten die EWE Baskets den Gastgebern über 50 Prozent Wurfquote aus dem Feld erlaubt, hatten den Kampf um die Zahl der Abschlüsse (64:62) nur knapp gewonnen, sich mehr Ballverluste erlaubt und keine Reboundüberlegenheit etabliert
Gegen München zeigte sich das gegenteilige Bild: Mit Intensität, Aggressivität und Leidenschaft verteidigten die Oldenburger, die Gäste kamen nur auf 38 Prozent Wurfquote aus dem Feld. Die EWE Baskets entschieden das Duell um die Ballbesitze (67:58) für sich, weil sie stark reboundeten und sich weniger Fehler erlaubten.
Noch beeindruckender wird die defensive Vorstellung mit dem Fokus auf die letzten drei Viertel. Dort erlaubten die Oldenburger nur noch 41 Punkte, hielten Bayern bei 31 Prozent Wurfquote aus dem Feld.
- Der Saisonstart bedeutet auch immer einen Fokus auf die neuen Spieler im Team und gleich mehrere Spieler rückten durch ihre Leistungen direkt in den Vordergrund. Gegen Bayern München war es Charles Manning Jr., der mit seiner Kombination aus Schnelligkeit und Athletik kaum zu stoppen war. Mit 16 Punkten, 3,5 Rebounds und 3,0 Assists hat der junge Guard in den ersten beiden Partien angedeutet, dass er DeWayne Russell entlasten kann.
Und auch Kyle Foster zeigte, dass er genau in die Rolle des Werfers passt, für die er nach Oldenburg gekommen ist. Der Guard nahm 8,5 Distanzwürfe im Schnitt in den ersten beiden Partien und traf davon starke 41,2 Prozent. Nicht zu unterschätzen dabei: Gegen München wollte der Wurf über weite Strecken nicht fallen, im letzten Viertel und besonders der letzten Minute netzte Foster seine Versuche.
Einer der Spieler, der über zehn Punkte im Schnitt auflegte, mag durchaus überraschend erscheinen, Len Schoormann (11,0 Punkte) präsentierte sich aggressiv auf dem Weg zum Korb, spielte intensive Verteidigung und trifft aktuell 67 Prozent der Würfe aus dem Feld.
Das Trio auf den großen Positionen hingegen stand offensiv noch nicht im Fokus, Deane Williams (4,5 Rebounds), Ebuka Izundu (6,0) und Brekkott Chapman (6,0) arbeiteten hart im Kampf um die Abpraller.