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BOARD LOUNGE: Wie werteorientierte Team-Kultur zum Wettbewerbsvorteil werden kann

14.07.2023

Hermann Schüller (l.) mit Guido Happe, geschäftsführender Gesellschafter bei BOARD Partners, und rechts bei seinem Vortrag im Charlottenhof bei der Rügenwalder Mühle

Halten Sie durch, Herr Schüller! Mit diesen Worten habe sich neulich ein hochrangiger Politiker aus dem Bundestag bei ihm nach einem Gespräch verabschiedet. Nicht nur dieser Satz sorgte für einige Lacher im Publikum des BOARD LOUNGE zum Thema „Transformation“.

 

Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der EWE Baskets Oldenburg, referierte am Donnerstagabend im Charlottenhof an der Rügenwalder Mühle in Bad Zwischenahn vor den Toren Oldenburgs über „Werteorientierte Team-Kultur als Wettbewerbsvorteil und Fundament zur Zukunftsfähigkeit: Best Practices aus Sport und Industrie“. Organisiert und veranstaltet wurde das Event von der Unternehmensberatung BOARD Partners GmbH aus München zusammen mit der Rügenwalder Mühle, Sponsor bei den EWE Baskets.

 

Neben Steffen Zeller, Chief Marketing Officer bei Rügenwalder Mühle, mit dem Thema „Food for Change – Radikale Transformation als Erfolgsfaktor“ und Jens Lönneker, Geschäftsführer bei Rheingold Salon, über „Das Eco System Marke“ berichtete Hermann Schüller unter anderem über seine Erfahrung mit dem bei den EWE Baskets entwickelten Projekt „Team leben = Erfolg erleben“. Dieses Tool zur Führungskräfte-Entwicklung wurde bei Semcoglas, wo Schüller ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter ist, vor einigen Jahren implementiert. Und das mit Erfolg, „weil es die Mitarbeiter mit in die Verantwortung nimmt und sie befähigt, Probleme im Team selbst zu lösen, anstatt auf eine Lösung von außen zu warten.“

 

Auf die Frage, wie viele Stunden denn sein Tag habe angesichts der Leitung eines europaweit agierenden Unternehmens, dem Management eines Bundesliga-Clubs und den sozialen Projekten des Baskets4Life e.V., entgegnete Schüller: „Wenn man die Augen aufmacht und die gesellschaftlichen Entwicklungen sieht, die einen starken Einfluss auf uns Unternehmen haben werden, dann kann man darauf warten, dass beispielsweise die Politik etwas regelt. Oder man überlegt sich, wie man selbst etwas entwickelt.“

 

Es gehe darum, auch und vor allem den Jüngeren eine Orientierung und auch Sicherheit zu geben. Das sei entscheidend, weil an der Stelle der Wettbewerb um Personal gewonnen würde: „Sie brauchen Führungskräfte, die sich mit den Sorgen und Nöten der Mitarbeiter beschäftigen. Empathie und zuhören ist ganz wichtig, denn erst dann versetzt man sich in die Lage, gemeinsam eine Lösung herbeizuführen.“ In Gesprächen mit neuen Mitarbeitern wolle Schüller auch immer wissen, warum die Entscheidung auf Semco gefallen sei. Das Gehalt sei nicht mehr der alles bestimmende Faktor, vielmehr spielten Werte und Vertrauen die größte Rolle. Er stelle fest, dass das für Personal, das aus dem Ausland zu Semco kommt, umso mehr gelte.

 

Er kenne viele Unternehmer, die sich gesellschaftlich und sozial engagieren. Das schlechte Image von Unternehmern in Deutschland könne er daher überhaupt nicht nachvollziehen. „Unternehmern werden per se Ausbeutung der Mitarbeiter, Steuerhinterziehung und noch viele andere Dinge unterstellt. Dabei machen wir doch aber so viel Positives: Wir sorgen für Beschäftigung, für Innovationen, wir kümmern uns um Menschen und viele engagieren sich darüber hinaus sozial. Es ist an der Zeit, diese Dinge mal in den Vordergrund zu stellen.“

 

Um für die Gesellschaft Wege zur Problemlösung aufzuzeigen, möchte Schüller nicht auf die Politik warten. Das starke und zeitaufwändige Engagement sowohl in sozialen Projekten des Baskets4Life e.V., als auch in der innerbetrieblichen Mitarbeiterführung bei Semco lohne sich.

 

Das habe Schüller auch dem oben erwähnten Politiker klargemacht. Und Schüller setzt darauf, dass es die Politik nicht nur bei gutgemeinten Durchhalteparolen belässt und ihm auf diesem Weg irgendwann folgen wird.