Mit einer 72:73-Niederlage gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg haben die EWE Baskets Oldenburg sich eine große Hypothek im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale der easyCredit BBL erspielt. Nun benötigen die Oldenburger am Sonntag (18 Uhr) und in einem möglichen vierten Spiel am Dienstag (20.30 Uhr) zwei Siege in Ludwigsburg, um eine fünfte Partie in der Großen EWE Arena zu erzwingen.
Chancen hatten die EWE Baskets am Donnerstagnachmittag genügend, um die Partie gegen Ludwigsburg zu drehen und sich den Ausgleich zu verdienen. Letztlich brachten die Oldenburger zwar Kampfgeist auf das Parkett, konnten ihre Identität aber nicht entscheidend durchsetzen und erlaubten sich eine zu große Fehlerzahl.
Die Mannschaft von Pedro Calles verlor das Reboundduell mit 31:38, gab 13 Offensivrebounds an die Gäste ab. Zudem bewegten die Gastgeber den Ball nicht ausreichend genug, gaben nur 12 Assists bei 18 Ballverlusten. Weil auch der Distanzwurf nicht fallen wollte (25 Prozent Dreierquote), konnte auch die starke Zweierquote (63 Prozent) die Niederlage nicht verhindern.
TJ Holyfield zeigte eine starke Begegnung, kam auf 15 Punkte und sechs Rebounds, DeWayne Russell erreichte 13 Punkte, musste das Parkett allerdings frühzeitig mit fünf Fouls verlassen. Trey Drechsel erzielte 12 Punkte und sicherte sich mit sieben Rebounds die Höchstzahl seines Teams. Norris Agbakoko überzeugte ebenso mit neun Punkten und fünf Rebounds.
Die EWE Baskets waren ab der ersten Sekunde spürbar bemüht, Intensität in die Begegnung zu bringen. Auch Hassani Gravett begann offensiv aggressiver und stellte in einer Partie, die zunächst wenig Rhythmus hatte, auf 6:6. Dann aber waren die Gäste, die den Rebound dominierten, über Bartolo und Kuhse, die aus der Distanz verwandelten, zur Stelle. Bei den Gastgebern wollte wenig gelingen, das Team aber warf sich nach jedem Ball und blieb so in Schlagdistanz nach zehn Minuten (14:18).
Als die EWE Baskets auf einen Zähler heran waren, übernahm Prentiss Hubb, der doppelt von der Dreierlinie verwandelte (22:31). Oldenburg leistete sich viele kleine Fehler in der Offensive, verwandelte keinen Dreier bis zur Halbzeit, konnte den Anschluss aber wieder herstellen, weil Spieler wie Agbakoko und Gravett ihre Chancen offensiv nutzten und die Verteidigung die Trefferquote der Gäste auf unter 40 Prozent drückte.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahmen die EWE Baskets das Kommando, hatten die höhere Intensität. Drechsel kam zunächst nach gutem Cut zum erfolgreichen Abschluss, legte dann aus der Distanz nach und Oldenburg führte (39:38). Als dann auch noch Norris Agbakoko seinen Gegenspieler stark per Block abräumte und Holyfield per Distanzwurf traf (46:38), kochte die Große EWE Arena geradezu über. Als dann aber Spielmacher DeWayne Russell auf die Bank musste, erhöhten sich die Fehler, einzig Holyfield blieb mit 13 Punkten im dritten Viertel gefährlich und Ludwigsburg kam zurück. Nach 30 Minuten lagen die EWE Baskets 55:58 zurück.
Die Partie wurde noch hektischer, die EWE Baskets blieben dran, konnten aber nicht vorbeiziehen und verloren fünf Minuten vor dem Ende Russell mit dem fünften Foul. Nun war die Struktur verloren, Kenny Ogbe brachte sein Team mit zwei Dreiern jeweils noch einmal auf zwei und vier Punkte heran, Ludwigsburg zeigte sich dann allerdings zu abgezockt und verteidigte den Erfolg.