Unsere Geschichten der Hauptrunde: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast.“
Vierter Platz, Heimrecht und Pokalfinale – die EWE Baskets haben sportlich die bisherigen Saisonziele mehr als nur erreicht. Vielleicht noch wichtiger: Es war eine klare Identität, die ins Spitzenfeld der easyCredit BBL führte. Außerdem machten die Oldenburger deutliche Fortschritte bei der Entwicklung deutscher Spieler und konnten sich auf einen überragenden Spieler verlassen.
- Energie, Zusammenhalt, Einsatz und defensive Qualität sollten die EWE Baskets zum Erfolg führen und dem Fan vor allem auch attraktiven Basketball bieten. Die überragenden Zuschauerzahlen der Saison zeigen, dass die Fans den Calles-Stil angenommen haben und unterstützen.
Und auch der Erfolg ist wieder nach Oldenburg gekommen. Mit einem starken Endspurt (6 Siege aus 7 Spielen) sicherten die EWE Baskets sich das Heimrecht. 22 Siege aus 34 Spielen feierte das Team und hatte damit am Ende den gleichen Rückstand auf den dritten Platz wie Vorsprung auf den fünften Rang.
Es ist die 18. Teilnahme an den Playoffs, zum neunten Mal werden die Oldenburger mit Heimrecht in ein Viertelfinale gehen. Ziel ist das Halbfinale, es wäre die achte Teilnahme in der Club-Geschichte.
- Die Basis des Erfolgs war dabei die Energie, aber auch die Ausgeglichenheit der Spielweise. Mit einem Offensivrating von 116,1 und einem Defensivrating von 111,6 belegten die EWE Baskets an beiden Enden des Parketts jeweils den fünften Platz aller Teams.
Besonders hervorzuheben ist das Rebounding, das zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zu den Oldenburger Stärken zählt. 37,1 Rebounds bedeuten den dritten Rang innerhalb der Liga, 13,2 Offensivrebounds den zweiten Rang. Der Blick auf die Prozentzahlen der gesicherten Rebounds geben sogar noch einen besseren Eindruck: Hier liegen die EWE Baskets mit 71,5 Prozent der möglichen Defensivrebounds und 37,5 Prozent der möglichen Offensivrebounds jeweils auf dem zweiten Rang.
Die Mischung Rebounding und hohem Verteidigungsdruck, 20 Prozent aller Ballbesitze der Gegner endeten im Ballverlust, sicherten den EWE Baskets deutlich mehr Ballbesitze als dem Gegner.
- In der neuen Strategie der EWE Baskets nimmt auch die Spielerentwicklung einen wichtigen Stellenwert ein und der BBL-Spitzenclub zeigte auch hier Entwicklungen in eine positive Richtung. Ab November rückte Alen Pjanic immer stärker in den Blickpunkt, legte ein Career-High von 31 Punkten auf und spielte sich bis in das Blickfeld der Nationalmannschaft. Von 16 Minuten im Schnitt in der Vorsaison steigerte sich der Forward auf fast 23 Minuten pro Partie , übernahm immer mehr offensive Verantwortung, stand am Ende bei 9,8 Punkten und 3,2 Rebounds im Schnitt. Pjanic erzielte damit den höchsten Punkteschnitt, den je ein deutscher Spieler im Trikot der EWE Baskets erreichte.
Norris Agbakoko steigerte sich von 2,5 Punkten und 2,5 Rebounds im Schnitt in der Vorsaison auf zuletzt 6,9 Punkte und 4,0 Rebounds im Schnitt in den vergangenen zehn Spielen und auch Kenny Ogbe spielt seit seiner Rückkehr aus der Verletzungspause stark, legt seither 9,5 Punkte und 3,5 Rebounds pro Partie auf.
- Ein Spieler überstrahlt mit seinen Leistungen allerdings alles: DeWayne Russell. Mit 37 Punkten im letzten Saisonspiel unterstrich der Spielmacher noch einmal, dass er mit Recht zum besten Offensivspieler der Saison gewählt wurde.
Zum ersten Mal gelang es seit über 20 Jahren einem Spieler, sich die Krone als bester Scorer (20,3 Punkte) und bester Passgeber der Liga (7,7 Assists) gleichzeitig aufzusetzen.
Russell ist zudem erst der zweite Oldenburger, der in einer Hauptrunde mehr als 20 Punkte im Schnitt erzielt, zuvor war dies nur Will Cummings (20,5) gelungen, der ebenfalls Topscorer der Liga wurde. Auch Bobby Brown war dies mit allerdings deutlich geringerer Punktzahl gelungen (16,9).
In den Playoffs kann Russell nun doppelt auf Rekordjagd gehen. Der Spielmacher steht bei 670 Punkten in dieser Saison. Kombiniert mit den Playoffs steht der Club-Rekord bei 787 Punkten (Will Cummings). Auf dem Weg zu diesem Rekord müsste Russell auch noch die Leistungen von Rickey Paulding überflügeln, der 717 Punkte (08/09) und 710 Punkte (16/17) erreichte. Deutlich schneller könnte der Weg zum Assist-Rekord genommen werden: Russell steht bei 255, den Rekord hält Chris Kramer aus der Saison 2016/2017 (284)