Trotz der nicht mehr hohen sportlichen Bedeutung sind die EWE Baskets Oldenburg am Freitagabend ihrer Teamkultur treu geblieben. Über 40 Minuten arbeitete das Team von Head Coach Pedro Calles beim abstiegsgefährdeten SYNTAINICS MBC hart und verdiente sich den 102:74-Erfolg auch in der Höhe. Bereits am Sonntag sind die Oldenburger am 34. und letzten Spieltag der Hauptrunde in der easyCredit BBL in der ausverkauften Großen EWE Arena gegen den FC Bayern München gefordert.
Vor allem in der ersten Halbzeit überrollten die EWE Baskets ihren Gegner förmlich, führten zwischenzeitlich mit über 25 Punkten Vorsprung. Defensiv zeigten die Oldenburger eine starke Vorstellung, hielten ihren Gegner bei 36 Prozent Wurfquote. Zudem reboundeten die Gäste gut, entschieden das Duell mit 46:35 für sich. Offensiv zeigte sich das Team von Head Coach Pedro Calles resistent gegen den Druck des MBC, erlaubte sich nur 13 Ballverluste, aber spielte 22 Assists.
Zum Topscorer wurde Trey Drechsel (17 Punkte, 6 Rebounds), der allerdings nur in der ersten Halbzeit zum Einsatz kommen konnte. Wie schwerwiegend die Verletzung des Forwards ist, bleibt abzuwarten. Kenneth Ogbe kam auf 13 Punkte und sieben Rebounds, während DeWayne Russell (11 Punkte, 10 Assists, 5 Rebounds) ein Double Double auflegte. Max DiLeo (12),Hassani Gravett (11), TJ Holyfield (11) und Tanner Leissner (10 Punkte, 7 Rebounds) komplettierten eine starke Teamleistung.
„Wir sind Wettkämpfer“, hatte Pedro Calles vor der Partie gesagt und die EWE Baskets begannen in dieser Manier. Als Trey Drechsel gleich doppelt aus der Distanz verwandelte, war die Führung da (12:9), während der MBC Spielmacher Callison verletzungsbedingt verlor. Die Gastgeber attackierten das Oldenburger Pick&Roll aggressiv, nahmen Russell so das Scoring, die Gäste aber fanden Lösungen. So traf Holyfield zum 22:13, besonders Owen Klassen verteilte den Ball hervorragend aus dem Short Roll. Das Team von Pedro Calles hielt den MBC bei 23 Prozent aus dem Feld in den ersten zehn Minuten und erhöhte durch einen Dunk von Holyfield auf 31:14.
Als Agbakoko clever trotz eines Fouls traf, war der Vorsprung erstmals bei 20 Punkten (34:14) und die EWE Baskets drückten weiter auf das Tempo. Klassen bediente Leissner, der am Korb abschloss, defensiv verteidigten die Oldenburger die 24 Sekunden herunter und auf der Gegenseite verwandelte der überragende Drechsel von der Dreierlinie zum 45:19. Nun steigerte der MBC sich, erzwang auch Fehler der Gäste, die zudem Foulprobleme auf den großen Positionen entwickelten und kam bis auf 18 Zähler heran. Ein Block des defensiv starken Holyfield und ein zum Korb cuttender DiLeo stellten zur Halbzeit auf 57:36.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Hiobsbotschaft für die EWE Baskets, bei denen Trey Drechsel nicht mehr eingesetzt werden konnte und die Partie mit Eis auf der Schulter verfolgen musste. Das Spiel war nun ausgeglichener, dank vieler Offensivrebounds gelang es den Oldenburgern aber den nun schwächeren Offensivrhythmus zu kompensieren. Wann immer die Gastgeber aber hofften, den Rückstand zu verkürzen, hatten die EWE Baskets die Antwort. So bediente Gravett Agbakoko unter dem Korb und es folgten vier Punkte in Serie durch DeWayne Russell (77:56).
Zum Start des letzten Viertels hatten die EWE Baskets dann mit dem Alley oop von Russel zu Klassen das nächste Highlight zu bieten. Tanner Leissner erhöhte von der Dreierlinie auf 84:62. Während beide Trainer die Spielzeit mit Blick auf die Partien am Sonntag nun verteilten, blieben die Oldenburger trotzdem bissig und schraubten den Vorsprung noch einmal in die Höhe. Sinnbildlich: Max DiLeo, der sich den Steal sicherte und dann trotz eines Fouls artistisch verwandelte.