Die EWE Baskets Oldenburg haben am Dienstagabend eine vermeidbare Niederlage hinnehmen müssen. Am 31. Spieltag der easyCredit BBL waren die Oldenburger im Verfolgerduell bei ratiopharm ulm zu fehleranfällig, verloren letztlich verdient mit 84:97, bleiben aber weiterhin auf dem vierten Tabellenplatz.
Selten lässt sich an einer Zahl eine Niederlage so deutlich festmachen, wie beim Auswärtsspiel in Ulm. 23 Ballverluste erlaubten sich die EWE Baskets, verdoppelten damit fast den Saisonschnitt. Obwohl auch die Defensive der Gastgeber großen Druck ausübte, waren darunter auch viele leichte und vermeidbare Fehler. Zudem ließen die Oldenburger elf Chancen an der Freiwurflinie liegen. Wie stark hingegen einmal mehr der Einsatz der Gäste war, zeigte sich im Rebounding. Das Team von Pedro Calles entschied das Duell mit 46:33 für sich, sicherte sich herausragende 17 Offensivrebounds.
De Wayne Russell wurde mit 20 Punkten zum Topscorer, spielte zudem den 500. Assist seiner BBL-Karriere und stand am Ende bei elf Assists. Trey Drechsel kam auf 16 Punkte und sechs Rebounds. Einmal mehr eine gute Vorstellung zeigte Norris Agbakoko, der zwölf Punkte und vier Rebounds auflegte. Hassani Gravett und Kenny Ogbe (beide 10) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Partie begann auf beiden Seiten mit hoher Intensität und bis zum Stand von 8:9 ausgeglichen. Dann aber übernahmen die EWE Baskets dank herausragendem Rebounding (18:6 im ersten Viertel) die Kontrolle, Hassani Gravett sorgte mit vier Zählern dafür, dass die Gäste sich auf 16:9 absetzten, Owen Klassen legte nach einem Offensivrebound zum 18:9 nach. Auf der Gegenseite hielt Oldenburg den Gegner bei 19 Prozent Wurfquote. Gravett stellte mit einem langen Dreier auf 21:9 und die EWE Baskets verdienten sich mit einem 16:0-Lauf die 14-Punkte-Führung nach zehn Minuten.
Den großen Vorteil gaben die Gäste dann mit Beginn des zweiten Abschnitts etwas leichtfertig aus der Hand. Nach einem Dreier von Herkenhoff und zwei Ballverlusten kassierten die Oldenburger in weniger als einer Minute einen O:7-Lauf. Es waren ein Dreier von Ogbe und vier Punkte in Serie von Agbakoko, die das Team von Pedro Calles auf Kurs hielten, obwohl die Gastgeber sich immer wieder stärker heran kämpften. Die EWE Baskets erlaubten sich bis zur Halbzeit elf Ballverluste und verdienten sich dennoch die Führung, weil zunächst Russell beim Dreier gefoult wurde und die Freiwürfe traf, Holyfield im Anschluss mit einem starken Pass den zum Korb cuttenden Ogbe bediente, der per Dunk abschloss (38:36).
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen, bis sich auf Oldenburger Seite wieder unerklärliche Ballverluste einschlichen, die Ulm nun auch mit deutlich besserer Dreierquote nutzte. Nach zwei Dreiern von Yago dos Santos war der Rückstand zweistellig (44:54). Die EWE Baskets fingen sich wieder, kamen unter dem Korb zu erfolgreichen Abschlüssen, die Gastgeber hatten in dieser Phase aber die Antworten. Für ein Highlight sorgte mit Ablauf des Viertels DeWayne Russell, der von der Mittellinie verwandelte (59:68).
Die Oldenburger nahmen diesen Schub mit in das letzte Viertel und fanden gute Optionen. DiLeo aus der Distanz und Russell per Dreipunktspiel stellten auf 65:71. Drechsel sorgte mit fünf Punkten in Serie für den Anschluss und Ulm wackelte nun. Nachdem Klassen aus dem Pick&Roll für das 74:71 gesorgt hatte, schienen die EWE Baskets auf Kurs, brachten sich durch eigene Fehler wieder aus dem Tritt. Die Ballverluste häuften sich, dazu erlaubten die Oldenburger sich ein unsportliches Foul und die Gastgeber nutzten die Fehler gnadenlos. Christen vollendete einen 11:0-Lauf zum 74:82 aus Sicht der Gäste. Drechsel verkürzte noch einmal auf 77:82, Ulm aber hatte die Antworten und sicherte sich am Ende auch noch den direkten Vergleich.