Die EWE Baskets Oldenburg haben zum 10. Mal in den vergangenen elf Spielzeiten die Playoffs der easyCredit BBL erreicht. In einer begeisternden Partie vor 6.040 Fans in der ausverkauften Großen EWE Arena feierten die Oldenburger mit einen verdienten 104:95 über Brose Bamberg den entscheidenden Erfolg. Dabei überragte DeWayne Russell einmal mehr mit 35 Punkten.
Nach 40 Minuten voller Einsatz als Team und individuellen Highlights durften die EWE Baskets sich auf der Ehrenrunde ausgelassen feiern lassen. Einmal mehr gelang es den Oldenburgern mit ihrer Energie und dem Push der Fans einen Gegner im letzten Viertel zu zermürben. Dabei war es trotz aller Höchstleistungen in der Offensive wieder ein Erfolg der eigenen DNA. Mit 38:29 Rebounds (15 Offensivrebounds) und nur sechs eigenen Ballverlusten bei zwölf Turnovern der Bamberger erarbeiteten die Gastgeber sich 14 Abschlüsse mehr als der Gegner und kompensierten so die mehr als zehn Prozent höhere Trefferquote der Gäste. Zudem verwandelten das Team von Pedro Calles gleich 16 Distanzwürfe bei 44 Prozent Trefferquote.
Verlassen konnten sich die EWE Baskets erneut auf ihren MVP-Kandidaten DeWayne Russell, der mit 35 Punkten (sechs Assists) ein neues Career-High auflegte, 14 dieser Zähler im letzten Abschnitt erzielte. Tanner Leissner kam ebenfalls auf 14 Punkte im Schlussabschnitt, stand am Ende bei 17 Punkten und sieben Rebounds. Dazu erzielte Owen Klassen seinen 1.500. Punkte in der BBL und erreichte mit 12 Punkten und 11 Rebounds ein Double Double, während Trey Drechsel (12 Punkte, sechs Assists, fünf Rebounds) ein starkes Allround-Spiel absolvierte.
Vor der Partie hatten Thunderstorm Oldenburg und die Fans in der Großen EWE Arena Alen Pjanic einen emotionalen Empfang bereitet, dann fanden die Gastgeber zunächst besser ins Spiel. Aus dem Rebound spielten die EWE Baskets schnell, DiLeo legte nach einem langen Pass gedankenschnell auf Drechsel ab, der trotz eines Fouls verwandelte (7:6). Bis zum 18:12 von Klassen, der von Gravett für den freien Dunk bedient wurde, hatte Oldenburg alles im Griff, dann aber steigerte sich Bamberg, den Gastgeber fehlten die Lösungen und ein 0:14-Lauf sorgte für das 20:28 nach zehn Minuten.
Mit Beginn des zweiten Abschnitts fing sich das Team auch dank höherer Energie wieder. DiLeo sicherte sich an der gegnerischen Grundlinie den Ball und sorgte so für die einfachen Punkte von Drechsel (26:30). Bamberg allerdings traf traumwandlerisch aus allen Lagen, so dass die EWE Baskets weiterhin knapp in Rückstand blieben. Erst in den letzten Minuten knackten die Oldenburger ihren Gegner und kamen so auf 49:52 heran.
Nach Wiederbeginn wirkten die Gastgeber dann deutlicher wie das Team, das die Spielkontrolle in der Hand hatte. Der Ball lief besser, leichtere Optionen wurden gefunden. Leissner sorgte für das 58:55. Nach guter Ballbewegung aus dem Short Roll von Klassen zum Dreier von Ogbe aus der Ecke stand es 61:57. Das Spiel auf beiden Seiten wurde nun fehlerhafter, die Gäste profitierten deutlicher davon und nach 30 Minuten stand es 70:70.
Ein 0:5-Start ins letzte Viertel machte Bamberg noch einmal Hoffnung auf den Auswärtssieg, die nächsten Minuten gehörten aber Tanner Leissner. Seine Mitspieler fanden den Forward und der verwandelte jeden Wurf. Mit 14 Punkten in Serie, darunter vier Dreier brachte Leissner seine Mannschaft in die Spur, Oldenburg führte 84:79. Dann war es Russell, der für seine Mannschaft übernahm. Mit fünf Punkten in Serie stellte der Spielmacher auf 92:83, Bamberg bäumte sich mit zwei Dreiern auf, Russel aber war nun im MVP-Modus. Nachdem Gravett einen Freiwurf vergeben hatte, sicherte sich Oldenburg den Offensivrebound, Russell bestrafte die Nachlässigkeit der Gäste mit einem Dreier. Im Anschluss sicherte sich der Spielmacher den Steal, verwandelte auf der Gegenseite das Dreipunktspiel (99:92) und ließ die Große EWE Arena auch noch einmal nach einem langen Dreier mit Spielende beben.