Unsere Geschichten des Spiels: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast“.
Es war ein Sieg der DNA des Teams von Head Coach Pedro Calles. Energie, Einsatzwillen, Verteidigung und Rebounding bei Stabilität in entscheidenden Phasen waren der Schlüssel. Ein Erfolg, der die Chance eröffnet, bereits am Sonntag in die Playoffs einzuziehen und ein Sieg, bei dem Spieler Hauptrollen übernahmen, die zuletzt eine gute Entwicklung zeigten.
- Die Oldenburger begannen in Würzburg stark, aber konnten sich nicht ganz deutlich absetzen, weil die Gastgeber zunächst Offensivrebounds in Serie griffen. Acht waren es zur Halbzeit, sieben Punkte aus zweiten Chancen erzielten die Franken. Nach Wiederbeginn aber hatten die EWE Baskets das Thema Rebounds im Griff, erlaubten keinen weiteren Offensivrebound, entschieden das Reboundduell für sich, sammelten insgesamt mehr Offensivrebounds und erzielten 11:7 Punkten aus zweiten Chancen.
- Zudem kontrollierten die EWE Baskets ihre Offensive deutlich besser, als in den letzten Partien. Ein Schlüssel zum Sieg: Schließlich waren die Oldenburger beim Team mit den meisten Ballgewinnen der Liga zu Gast. Mehr als 15 Ballverluste erlauben sich Mannschaften gegen Würzburg im Schnitt, gestern waren es elf und damit vier weniger als in den fünf Partien zuvor im Schnitt.
Dazu fanden die EWE Baskets an einem Tag, an dem der Distanzwurf überhaupt nicht fallen wollte, immer wieder den Weg zu guten Abschlüssen unter dem Korb, verwandelten 66 Prozent der Versuche aus Nah- und Mitteldistanz und verdienten sich so gegen eine Mannschaft, die fast 50 Prozent der Dreier verwandelte den Sieg.
Ein Grund, warum die Gäste am Ende 44:32 Punkte in der Zone erzielten, ist aber auch in der Art zu suchen, wie stark die EWE Baskets die beiden Kreativspieler Whitttaker und Hunt verteidigten. Oldenburg zwang den Ballführer immer wieder dazu, über die Mitte zu attackieren. Dort allerdings war immer die Hilfe des zweiten Guards zur Stelle, der so das Tempo aus dem Würzburger Spiel nahm. Dass die Leistungsträger trotzdem zusammen 25 Punkte erzielten, war ihrer individuellen Qualität und überragenden Dreierquoten zu verdanken.
- Der Sieg in Würzburg ist aber auch mit zwei Spielern verbunden, die in den letzten Wochen eine starke Entwicklung nahmen: Norris Agbakoko und Hassani Gravett.
Agbakoko hatte zu Saisonbeginn das Vertrauen erhalten, eine größere Rolle im Team einzunehmen, fand zunächst aber nach zwei Jahren mit wenig Einsatzzeit und Verletzungen langsam in den Rhythmus. Nachdem der Center in den ersten sieben Partien nur 1,3 Punkte und 1,7 Rebounds im Schnitt bei 44 Prozent Wurfquote und einer Effektivität von 2,1, erreichte, sind die Werte deutlich gestiegen. In den letzten elf Partien kommt Agbakoko in knapp 13 Minuten Spielzeit auf 5,4 Punkte und 3,5 Rebounds, verwandelt 64 Prozent seiner Abschlüsse und kommt auf eine Effektivität von 6,6. In Würzburg machte der Center mit zwölf Punkten, vier Rebounds und einer Effektivität von 17, dem zweitbesten Wert seines Teams, die wohl beste Partie der Saison.
Hassani Gravett war mit 17 Punkten der Akteur, der in den wichtigen Momenten für Scoring sorgte. In einem der wenigen Spiele dieser Saison, in dem MVP-Kandidat DeWayne Russell nicht ganz zu seinem Scoring fand, eine wichtige Erkenntnis für die EWE Baskets. Und auch Gravett bestätigte damit einen Trend der vergangenen Partien. In seinen ersten fünf Einsätzen hatte der Guard nur 4,8 Punkte im Schnitt bei 25 Prozent Wurfquote erzielt. Wie sehr sich Gravett seither akklimatisiert hat, zeigen 11,3 Punkte, 2,8 Rebounds und 2,8 Assists, die er bei einer starken Wurfquote von 52 Prozent aus dem Feld auflegt. Seine Dreierquote ist von 18 Prozent zum Start auf 44 Prozent in den letzten sechs Partien geklettert.
- Mit den letzten beiden Siegen haben die Oldenburger sich auch die Chance erarbeitet, mit einem Erfolg gegen Bamberg am Sonntag den Playoff-Einzug perfekt zu machen. Die Franken könnten die EWE Baskets dann nicht mehr einholen. Rostock als Neunter könnte noch gleichziehen, da das Team von Pedro Calles aber beide Spiele gegen Rostock für sich entschieden hat und auch gegen die anderen Konkurrenten mindestens eine Partie gewonnen hat, könnte Rostock nicht mehr vorbeiziehen.